Holzplatinenuhr

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
walter der jüngere

Re: Holzplatinenuhr

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

@Corvette:
Mach doch schon mal ein Bild von Deiner Uhr. Und gib es in einen extra Thread, damit der hier übersichtlich bleibt, und nicht über mehrere Uhren gleichzeitig geschrieben wird.

Pendel und Gewichte gibt's u.a. bei Selva, aber auch bei ebay.
"Üblich" waren (meist schwarze bzw. eisenfarbige) Gußgewichte, oder Beigewichte, die in Messinghülsen (ohne Deckel und Boden) eingegossenen wurden.
Natürlich haben auch einige Besitzer Tannenzapfengewichte verwendet: Die waren halt gerade im Haushalt vorhanden, und die meisten Uhren wurden vom jeweiligen Hersteller ohne Gewichte verkauft, damit der Transport einfacher wurde und die Transportkosten kleiner gehalten werden konnten.
Ganz zu Anfang der Schwarzwälder Uhrenproduktion wurden die Uhren sogar mit Steinen als Gewicht betrieben.
Welches Gewicht gut dazu passt hängt nicht nur von den Äußerlichkeiten der Uhr, sondern vor allem vom Zugkraftbedarf ab. Und den gilt es nach der Überarbeitung des Werkes zu ermitteln.
Solange würde ich das Werk auch nicht (nicht einmal probeweise) laufen lassen.

Das Pendel, was bei der Uhr von Gnomus befestigt ist, könnte in etwa stellvertretend für derartige Pendel stehen - es gab welche, die hatten nur einen langen Draht, (der bei 8-Tage-Uhren bis zu knapp 1 m lang war), oder eben so wie bei Gnomus, das Messingband geht dann bis kurz unter die Unterseite der Uhr, und ist dort mit einem Draht verbunden, der dann in die Schaukel eingehängt wird.

Walter d. J. (Moderator)
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Corvette
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Re: Holzplatinenuhr

Beitrag von Corvette »

@ Walter d.J.

Keine Angst,
ich habe die Gewichte nur kurz eingehängt um fest zu stellen,ob sie prinzipiel laufen würde,oder ein weitreichenderes Problem
vor liegt.
Einen eigenen Tread werde ich dann selbstverständlich aufmachen,weßhalb ich ja auch Bernd nach seinen weiteren Erfahrungen
fragte.

ein frohes,gesundes und erfolgreiches neues Jahr

Norbert
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unruh
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Re: Holzplatinenuhr

Beitrag von unruh »

Einige Informationen zu meiner Holzplatinenuhr (Lackschilduhr):
Es handelt sich um einen Tagesläufer mit einem Stundenschlagwerk mit zusätzlichem Schlag zur halben Stunde.

Abmessungen Schild: Breite 14,6cm; Höhe des Quadrats 14,6cm, Gesamthöhe 20,5cm.
Die Abmessungen des Uhrwerkgehäuses (TxBxH): 8,8x 10,5x 11,1cm

Länge Pendelverlängerung: 10cm
Pendellänge vom Einhängepunkt bis zum Schwerpunkt der Pendellinse: 18cm
Gesamtlänge bis zur Spitze:14,3cm
Gesamtgewicht Pendel: 22g (sic!)
Die Pendellinse ist aus Messing mit einem Durchmesser von 4,2cm und ist ca. 1mm dick.
Der obere Pendelstab besteht aus einem ca. 0,2mm dünnem Blechstreifen der früher wohl mal "versilbert" gewesen ist.
Der untere Pendelstab ist eine Kupfergewindestange, durch eine sechskantmutter kann die Pendellänge eingestellt werden.

Die Gewichte sind typische gegossene Tannenzapfengewichte mit 437g und 452g.
Mir kommen diese gewichte eigentlich zu schwer vor, die Uhr tickt recht hart.

Die Zeiger der Uhr sind mit Flugrost überzogen, sind solche Zeiger mal blank gewesen, oder wahren Sie auch gebläut?

Ich hänge noch ein paar Bilder an,

Bernd
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Corvette
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Re: Holzplatinenuhr

Beitrag von Corvette »

Hallo Bernd,

auf Deiner Rückseite ist alles so,wie bei meiner.
Die Vorderseite weist aber einige Unterschiede auf.
In meinem Thread werde ich etwas darauf eingehen.
Damit es hier bei Deiner Uhr bleibt.

Ich habe hier Ersatzzeiger,die sind schlicht aus Stahl,ohne Schnick und Schnack.
An meiner sind sie wie schon beschrieben extrem dick lackiert.
Scheinbar gibt es da keine Grenzen,das wird wohl jeder so Gehandhabt haben,
wie er wollte.

Norbert
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walter der jüngere

Re: Holzplatinenuhr

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

die Zeiger an der Uhr von unruh sind aus Messing(guß).
Die Pendelteile waren entweder aus Messing oder vermessingt.

Gebläute Zeiger an Lackschilduhren - das passt nicht wirklich zusammen.
Zeiger aus unbehandeltem bzw. lackiertem Eisen hingegen schon.

Walter d. J. (Moderator)
unruh
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Re: Holzplatinenuhr

Beitrag von unruh »

Hallo Forum,
@ Walter,
nein, die Zeiger sind wohl aus unbehandeltem Eisenblech ( auf dem Foto mit dem Lackschild ist das nicht so zu erkennen). Der Stundenzeiger ist axial verbogen, das deutet auf weiches Material hin, und an kleinen Kratzern schimmert es silbern durch.

Inzwischen habe ich und das Gehwerk und Schlagwerk demontiert
(Bilder werde ich heute Abend einstellen).

Nun hätte ich gerne aus dem Forum gewusst wie sich das Holzgehäuse am besten reinigen lässt. Kann man da Möbelpolitur nehmen?
Seifenwasser wohl nicht, das holz würde wohl aufquellen oder sich verziehen.

Erinnert sich jemand an einen thread im alten Forum mit diesem Thema?

Der thread von Fritz Mikrokrisallinwachs passt nicht so ganz??

Für das reinigen des Lackschilds habe ich ja schon gute Tipps bekommen!

Grüße Bernd
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Corvette
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Registriert: Sa 4. Sep 2010, 15:08

Re: Holzplatinenuhr

Beitrag von Corvette »

Also ich habe alles so belassen wie es war.
Den Staub trocken rausgewischt und fertig.
Das Holz ist so Knochen trocken,das ich denke,das es erst
mit zunehmender Feuchtigkeit wieder anfängt zu Arbeiten.

Alles andere wäre doch wie Platinen polieren :oops:
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walter der jüngere

Re: Holzplatinenuhr

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

die meisten Holzschilder reagieren auf unprofessionelle Reinigungsversuche mit Abblättern lassen der Farbe.
Das geht so weit, daß selbst der Untergrundaufbau mit abgeht.
Knapp gesagt: Möbelpolitur und viel dran herumreiben ist also für diesen Bereich tabu. Wasser ebenfalls - da wo sich nämlich kein Lack mehr auf dem Untergrund befindet (und den damit vor Wasser schützt) quillt dieser so stark und schnell, daß man oft genug zuschauen kann, wie dann weitere Farbe bzw. Farbe mit Lack abblättert.

Die beiden Seitentüren können mit Möbelpolitur usw. bearbeitet werden.

Das Holzgestell an sich würde ich so lassen, wie es ist. Wenn es arg verschmutzt ist, mit einem gaaaanz leicht angefeuchtetem Tuch abwischen. Aber nicht zum Trocknen auf den Ofen oder die Heizung stellen - vor den Heizlüfter natürlich auch nicht...

Walter d. J. (Moderator)
unruh
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Re: Holzplatinenuhr

Beitrag von unruh »

So jetzt die angekündigten Bilder:
Nach entfernen der Stege klein.jpg
Nach Ausbau des Gehwerk klein.jpg
Nach Ausbau Geh und Schlagwerk.jpg
Schlagwerk Hebelmechanik.jpg
Kann man das Hebelwerk ausbauen durch entfernen der Blechstreifen?
Windrad.jpg
Kann man das Drahtgewirr um das Windrad so belassen ohne der Uhr zu schaden (unwucht)?
Der Draht ist noch fest am flügel.
Dann werde ich beginnen das Gehäuse zu entstauben, die Lagerbuchsen mittels Hölzchen zu säubern und die Außenseiten mit Möbelpolitur zu Bearbeiten.

ersteinmal Danke
Bernd
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Corvette
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Re: Holzplatinenuhr

Beitrag von Corvette »

Das Drahtgewirr,sollte eigendlich nicht so sein,ich glaube aber auch nicht,
das es schlimm ist.
Die Gefahr besteht meines Erachtens darin,das,
wenn Du es weg machst, der Flügel nicht mehr fest genug sitzt,was womöglich auch der
Grund für diese eigenwillige Konstruktion ist.
Bei etwaigen Biegeversuchen,könnte der Flügel brechen und Du müßtest einen neuen machen.
Ich würde ihn erst mal so lassen und sehen wie er sich im Betrieb verhält.
Es gibt Windräder mit einer Fliehkraftbremse,bei welchen durch die Drehung ein
Messingklötzchen nach außen gedrückt wird.
Da spielt die Unwucht auch keine Rolle.
Wird halt nur langsamer.
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