Sperrung für Endanschlag

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
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Phalos
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Re: Sperrung für Endanschlag

Beitrag von Phalos »

Oder einfach einen längeren Finger anfertigen und mit der Schwalbenschwanztechnik einnieten/einlöten.

Die Stähle von Hermle sind ja eh immer butterweich. Da geht das einfach.
"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder
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wahli76
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Re: Sperrung für Endanschlag

Beitrag von wahli76 »

Hallo Jason,

wie Phalos vorschlägt, einen neuen Zahn mit Schwalbenschwanz einzupassen, wären natürlich eine schöne Übung. Bevor du das machst, kannst du auch probieren den "langen" Zahn etwas zu strecken. Dazu kannst du mit einem Körner in den Zahnfuß schlagen oder du nimmst die Triebnietmaschine und schlägst auf den Zahn, um ihn zu strecken. Das material ist ja ziemlich weich.

Viele Grüße

Kurt
jason1
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Re: Sperrung für Endanschlag

Beitrag von jason1 »

Erst mal Danke für die vielen Ratschläge u. Tipps von euch allen.
Habe mich bisher immer mit "Selva" auseinander gesetzt.
Ich merke schon dass hier in diesem Forum wirklich kompetente Leute sind die ihr Fachwissen unkompliziert weiter geben.
Meine Frage wäre; Gibt es jemanden in diesem Forum der mir dieses Zahnradpaar neuwertig/funktionierend besorgen kann?

mfG jason1
karlo

Re: Sperrung für Endanschlag

Beitrag von karlo »

Ein Problem ist das nur bedingt.
Ich kann Dir das gerne fertigen.
Dann aber aus richtigem Stahl, nicht aus ST37 Blech.
Aber das uebersteigt den Wert der Uhr bei weitem.
Wir sind da bei ca. 200€.
Bei Interesse, pn oder mail.

Karlo
jason1
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Re: Sperrung für Endanschlag

Beitrag von jason1 »

@ karlo
Erst mal Danke für Deine Hilfestellung. Aber.. Du hast schon Recht. Das übersteigt zwar nicht den Wert dieser Uhr aber ob sich dass rechnet glaube ich auch nicht.
Ich werde den Vorschlag von " wahli76", den langen Zahn zu verlängern, ausprobieren.

jason1
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Gnomus
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Re: Sperrung für Endanschlag

Beitrag von Gnomus »

wahli76 hat geschrieben:Bevor du das machst, kannst du auch probieren den "langen" Zahn etwas zu strecken. Dazu kannst du mit einem Körner in den Zahnfuß schlagen oder du nimmst die Triebnietmaschine und schlägst auf den Zahn, um ihn zu strecken. Das material ist ja ziemlich weich.

Viele Grüße

Kurt
Sowas hab ich mal vor Jahren bei einer ähnlichen Stellung eines Weckers probiert. Allerdings hatte ich keinen Körner benutzt, sondern versucht, den Finger ("langen Zahn") mit leichten Hammerschlägen etwas zu strecken. Leider hatte ich einen Schlag zuviel gemacht (ich hatte wirklich davor gezögert, "Ist es genug, oder machst du noch einen klitzekleinen Schlag?"). Dann brach der Finger ab. Aber der hätte auch so sicher nicht mehr gehalten.
Wenn ich mich recht erinnere, hatte Unnamed diese Stellung mal als "Fingerstellung" beschrieben.
Aber mir ist nach wie vor der Sinn dieser Stellung beim Kettenaufzug nicht so ganz klar. Wären da nicht größere Ringe in der Kette sinvoller? Es müssen ja keine nachträglich eingezogene Schlüsselringe sein (zwar nicht sehr ästhetisch, aber ausreichend). Man könnte ja auch einen Messingblech-Ring zwischen die Kettenglieder kurz vorm Ende der Kette einsetzen.
Gruß
Micha
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wahli76
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Re: Sperrung für Endanschlag

Beitrag von wahli76 »

Hallo Gnomus,

es gibt einen alten Archäologenspruch bei Ausgrabungen: "Immer nach dem vorletzten Schlag aufhören!"

Zum Sinn der Stellung beim Kettenzugwerk:
Das habe ich bisher auch nur einmal gesehen. Da war das Werk nicht auf einem Werkbrett verschraubt sondern mit dem Zifferblatt. Da das Werkbrett nicht als Stopp für einen Ring in der Kette dienen konnte, hat man wohl die Stellung eingebaut.

Viele Grüße

Kurt
jason1
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Re: Sperrung für Endanschlag

Beitrag von jason1 »

@ Gnomus
Wenn das Werk einen "Kettenaufzug" hätte, würde ein Messingring als obere Begrenzung völlig genügen. Aber... es handelt sich um einen Seilzug.
Diese "Sperrung" (langer Zahn) dient als Anschlag, beim Gewichtsaufzug, nach oben.
Dieser Zahnrad mit dem "langen Zahn" nachzuarbeiten/duplizieren wäre eig. nicht das Problem. Das Vierkannt in der Mitte ist das eigentliche Problem!

mfG jason
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Gnomus
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Re: Sperrung für Endanschlag

Beitrag von Gnomus »

jason1 hat geschrieben:@ Gnomus
Wenn das Werk einen "Kettenaufzug" hätte, würde ein Messingring als obere Begrenzung völlig genügen. Aber... es handelt sich um einen Seilzug.
Ja, das mit dem Seilzug ist mir heute auch aufgefallen, als ich mir den Fred nochmal angeguckt habe. Asche auf mein Haupt! :oops:
Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, daß man auch im Seil sowas ähnliches anbringen könnte. Karlo hatte ja schon was von einem dicken Knoten geschrieben.
Zu den Seemannsknoten gehören auch diverse Stopperknoten, die dazu benötigt werden, "... damit eine Leine nicht durch eine Öse rutschen (ausrauschen) kann." (Wiki)
Ein solcher Stopperknoten kann bei einer Uhr auch gute Dienste tun und ist einfacher und (falls richtig gemacht) zuverlässiger als eine Fingerstellung. Natürlich kann man in das Seil auch einen Ring einknoten.
jason1 hat geschrieben: Diese "Sperrung" (langer Zahn) dient als Anschlag, beim Gewichtsaufzug, nach oben.
Dieser Zahnrad mit dem "langen Zahn" nachzuarbeiten/duplizieren wäre eig. nicht das Problem. Das Vierkannt in der Mitte ist das eigentliche Problem!

mfG jason
Ich würde dagegen den Vierkant als das kleinere Problem ansehen.
Gruß
Micha
jason1
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Re: Sperrung für Endanschlag

Beitrag von jason1 »

Habe mir heute mal die "Sperrung" vorgenommen. Ich habe den "langen" Zahn mit einem (zylindrischem Durchschlag) leicht gestreckt. Bei dem gegenläufigen Zahnrad (dieser Sperrung) sind ja ebenfalls zwei Zahnbetten die nicht ganz (wie die anderen) ausgeprägt sind. Diese habe ich auch leicht mit diesem "Durchschlag" gestreckt.
Es ist alledrings ein ziemlich weiches Material!
Hat alles wunderbar funktioniert. Mal sehen wie lange das Ganze hält.
Nochmal Danke an alle für die vielen guten Vorschläge.

jason1
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