Regulator Kienzle

Funktion, Ratschlaege, Fragen,.....
Forumsregeln
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Antworten
KleineSekunde
Moderator
Beiträge: 1281
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:02

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo,

alte Wecker könnten auch gut als Übungsobjekt geeignet sein - so hat es übrigens bei mir angefangen. Diese bekommt man auf Flohmärkten recht häufig für wenig Geld und man kann das Zerlegen und Zusammensetzen von Uhrwerken ganz gut üben, auch wenn Wecker natürlich kein Schlagwerk haben...

Aber ich denke, man bekommt zumindest ein gutes Gefühl für die Materie und auch für die wirkende Federkraft... Meistens sind die Federn bei alten Weckern entspannt, dies aber bitte vorher überprüfen und bei Bedarf dann natürlich vorsichtig entspannen.

Bei sehr alten Weckern kann es natürlich passieren, dass diese so verschlissen sind, dass sie auch nach einer Reinigung und in geöltem Zustand nicht wirklich laufen wollen, in dem Fall sollte man sich nicht entmutigen lassen ;-)

Ich denke, jedes einfach aufgebaute Werk, welches günstig zu bekommen ist, wäre als Übungsobjekt geeignet.

Ein verständnisvoller Uhrmacher, der die hobbymäßige Bastelei nicht als Konkurrenz zu seinem Gewerbe sieht, und mit "Rat und Tat" zur Seite steht, wäre natürlich sehr hilfreich. Auch da hatte ich großes Glück, aber ich denke, bei intensiverer Beschäftigung mit dem Uhrenhobby gibt es dann auch genügend Arbeiten, die ich gerne einem Fachmann überlasse, so dass am Ende beide Seiten profitieren.

Viel Erfolg!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
henrik5
Beiträge: 46
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 20:22
Wohnort: Berlin

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von henrik5 »

Hallo Karlo,
was ist an den Schwebeanker denn so schwierig? Viele Modelle die mir gefallen haben hatten den nämlich. Vielleicht komme ich eh nicht dran vorbei.
Gruß, Henrik

@Guido,
die alten mechanischen Wecker habe ich irgendwie nicht in so guter Erinnerung. Aber vielleicht kann ich mich mit denen auch wieder anfreunden.
Benutzeravatar
Gnomus
Beiträge: 818
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:43
Wohnort: Dresden

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von Gnomus »

Hallo Hendrik,
was die Küchenuhren betrifft, es gibt auf Flohmärkten auch oft alte Küchenuhren mit einfachem Pendeluhrwerk. Z.T. sogar mit Zapfenlagerung des Pendels, also ohne Pendelfeder. Eigentlich ideale "Einsteigerwerke".
Gruß
Micha
karlo

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von karlo »

henrik5 hat geschrieben:Hallo Karlo,
was ist an den Schwebeanker denn so schwierig? Viele Modelle die mir gefallen haben hatten den nämlich. Vielleicht komme ich eh nicht dran vorbei.
Gruß, Henrik

@Guido,
die alten mechanischen Wecker habe ich irgendwie nicht in so guter Erinnerung. Aber vielleicht kann ich mich mit denen auch wieder anfreunden.
Eigentlich nichts, nur wollen die oft nicht so wie der Reparateur.
Mit huschpfusch drueberpinseln sind die selten zufrieden.
Bei Weckern hast Du halt das Problem der offenen Federn.
Das ist schon mal nicht so lustig trotz dieser, die Raeder einzufaedeln.

Karlo
Benutzeravatar
Gnomus
Beiträge: 818
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:43
Wohnort: Dresden

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von Gnomus »

karlo hat geschrieben:Bei Weckern hast Du halt das Problem der offenen Federn.
Das ist schon mal nicht so lustig trotz dieser, die Raeder einzufaedeln.
Ich hab mir inzwischen wieder angewöhnt, ältere Federn schon vor dem Zusammenbau in die Federräder einzuhängen. Die Feder zu wenden, dann nach der Montage des Werkes auf den Federkern einhängen und reinziehen, nöh, da sind mir schon zu viele Federn (auch nach 1/2 Jahr) zu Bruch gegangen.
Gruß
Micha
henrik5
Beiträge: 46
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 20:22
Wohnort: Berlin

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von henrik5 »

Hallo,
die Uhr läuft jetzt bald 7 Tage(Uhrwerk war noch vom Verkäufer aufgezogen). Und das nach dem Einstellen des Pendels die letzten 2 Tage auf die Minute genau. Die Uhr hatte letzte Nacht nach dem Gong ein lautes "Plong" von sich gegeben. Heute auch einmal wieder ein wenig. Ist das die Feder die verdreckt ist und sich löst?
Gruß, Henrik
walter der jüngere

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo Henrik,

möglich ist das alles. Ohne es selbst gesehen / erlebt zu haben, ist das aber alles Kaffeesatzleserei.
Tatsache ist und bleibt: Eine Uhr, von der ich nichts weiß, zu der kann ich nichts sagen.
Auf Deine Uhr bezogen:Wenn der konkrete Zustand von Mechanik und Sauberkeit/Öl nicht bekannt ist, sollte die Uhr von einem Fachmann, oder jemandem, der sich damit wirklich auskennt, überprüft und ggfs. überarbeitet werden.
Die Erwartung "das kann ich doch alles auch selbst machen" mag zwar bei manchen Dingen durchaus seine Berechtigung haben, allerdings käme wohl kaum einer auf die Idee, den Motor seines Autos oder Oldtimers per Internetanleitung - ohne Erfahrung in solchen Sachen und ohne entsprechendes Werkzeug - selbst zu zerlegen, oder die Zähne selbst reparieren zu wollen.
Na gut, vielleicht doch. Denen hilft dann allerdings oft auch nur noch der Rat, sich an einen Fachmann zu wenden.
Leider: Manchmal hilft dann auch nur noch sich an den zu wenden, der die Reste entsorgt...
Ähnlich verhält es sich mit Uhren: Die Erwartung, das doch alles selbst zu können - ist etwas zu hoch gesteckt. Denn wozu gehen Uhrmacher dafür 3 Jahre in die Lehre und absolvieren entsprechende Gesellenjahre, um dann irgendwann vielleicht doch mal Meister werden zu können? Die Meinung, "da die Uhr doch nur mal gereinigt werden müsste, brauche ich doch nur zu wissen, wie das genau geht" - die ist leider falsch. Genauso falsch wie eine Diagnose nur sein kann, die von Laien gestellt wird. Denn auch bei einer "bloßen Reinigung" einer Uhr können genug Fehler gemacht werden, die beim Erklären des Vorgangs nicht bedacht wurden (und werden konnten) und es können Tatsachen zutage treten bzw. unerkannt bleiben, die eine tiefergehende Reparatur notwendig machen.
Um nicht falsch verstanden zu werden:
Es gab und gibt genug Laien, die eine alte Uhr besser und fachgerechter reparieren (können), als es manche Fachleute tun. Aber diese Sorte Laien ist leider recht dünn gesät - im Vegleich zu denen, die das von sich behaupten.
Insofern: Wenn Du vorhast, öfter Uhren reparieren zu wollen, dann wäre der Weg einer Ausbildung (und sei es auch nur durch entsprechende Seminare) oder das wirklich akribische, autodidaktische Erlernen sämtlicher (!) Grundfertigkeiten die absolut notwendige Voraussetzung, um solche Uhren fachgerecht zu pflegen.
Wenn es nur darum gehen soll, diese Uhr wieder ordentlich zum Laufen zu bringen, dann bring die Uhr zum Uhrmacher Deines Vertrauens, oder wenn der dies ablehnen sollte, dann laß es wissen, es gibt hier im Forum genug aktive UhrmacherInnen, die Dir zu fairen Konditionen weiterhelfen bereit sind.

Walter d. J. (Moderator)
karlo

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von karlo »

Hallo Hendrik,

was Walter wiedermal geschrieben hat, steht hier schon an 1000 Stellen im Forum.
Einfach mal ein bischen lesen. Dann stellt sich die Frage nicht mehr, ob man das so machen kann.

Solange es sich nicht um historisch wertvolle Stuecke handelt, kann jeder sein Eigentum beliebig vernichten.

Karlo
Benutzeravatar
errata
Beiträge: 202
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 21:36
Wohnort: 74722 Buchen
Kontaktdaten:

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von errata »

Oder es einmal mit anderen Worten zu beschreiben:
"Das Billigste ist der Kaufpreis".

Von welchem Autor habe ich diese Aussage wohl geklaut?. Tipp: es geht um Technik.
Gruß Manfred
Ein goldener Schraubendreher erspart unnötige Kosten
karlo

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von karlo »

@Manfred
Mit Dir ueb ich noch, Du machst bald mehr selber. :-)

Mal eine wahre Geschichte, in der sich auch ein hier anwesender Sammler wiederfindet, ungenannt.

Er kam zuerst mit fast jedem Werk hier an.
Und selber machen traute er sich nicht so richtig.
Aber fuer mein Gefuehl, war er nicht zum Bleistifthalter-only geboren.
Also erklaert, da aufpassen, da nix dran stellen, .........

Mittlerweile kriegt dieser User Dinge hin, wo ich einfach nur noch staune.
Er kommt immer noch ab und an zu mir, wenn er meint, da sei sein Limit erreicht.
Manchmal geb ich ihm Recht, manchmal bestaerk ich ihn: mach selber.

Jetzt die Frage: Was braucht man dafuer?
Ne handwerkliche Begabung und keine 3 linken Haende, klar.
Mut, aber nicht zu viel.
Lernbereitschaft
Kritikfaehigkeit
Geduld
.......

Und ich hab ueberhaupt nicht das Gefuehl, damit einen Kunden verloren zu haben.
Denn da wo es anfaengt mir Spass zu machen, landet er derzeit noch ab und zu an seinem Limmit und bringt mir was.

Das war jetzt der positive Teil der Geschichte.
Jetzt kommt der, ueber den sich hier alle aergern.

Man hilft (im Forum) ueber die ersten Huerden hinweg.
Man stellt fest: hat keinen Sinn, das rafft der nicht. Kann auch an der Uhr liegen.
Und zum Schluss kommt ganz stolz:
Ihr habt alle ungecht gehabt, ein Schuss WD40 und die Uhr lief wie neu.

Das tut sie sogar meistens, aber hoechstens fuer ein Jahr. Dann sind alle Lager hin.

Karlo
Antworten