Friess Walzer Patent

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KleineSekunde
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Re: Friess Walzer Patent

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo,
janekp hat geschrieben:So behandeln wir sie als Kuriosität.
Aus bestimmten Gründen hat sich diese Konstruktion wohl eben nicht durchgesetzt. "Kurios" ist sie somit sicherlich, aber doch auch sehr interessant. Eine solche Uhr würde ich jedenfalls gerne einmal genauer ansehen wollen... Eventuell ergäbe sich ja einmal eine solche Möglichkeit.

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
petsch
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Re: Friess Walzer Patent

Beitrag von petsch »

Jetzt kann ich mir die Fotos von der ebay-Auktion wieder selbst ansehen, denn die Uhr ist dort wieder im Angebot und diesmal auch mit mehr Fotos. Es ist eine Standuhr. Auf dem Ziffernblatt ist auch die Signatur zu sehen : "Friess , Bienne "

http://www.ebay.de/itm/Standuhr-Monatsl ... 4ae207dcd3

Gruß
Peter
Drehpendel
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Re: Friess Walzer Patent

Beitrag von Drehpendel »

Welche Begründung gibt es für diese Konstruktion?
Das erinnert mich an eine 8-tage Schwarzwalduhr mit rosenbemaltem Zifferblatt. Die Gewichte hängen an Schnüren, sind durchbohrt und werden an Vierkantstangen geführt. Diese Führungsstangen waren oben an der Uhr und unten am Fußboden angeschraubt, so daß die Gewichte nicht schleudern konnten. Pendel gab es nicht, dafür über dem Gestell, dort wo sonst die Glocke sitzt, eine große Unruh aus Blech. Das funktionierte und könnte für eine Kajüte oder für einen Schaustellerwagen gedient haben.
KleineSekunde
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Re: Friess Walzer Patent

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo,
Drehpendel hat geschrieben:Welche Begründung gibt es für diese Konstruktion?
Ich denke, es war einfach eine "patentwürdige Lösung" zum Antrieb von Uhren, die Vorteile, aber eben auch Nachteile hatte, so dass sich diese Lösung am Ende dann doch nicht durchgesetzt hat.
Drehpendel hat geschrieben:Die Gewichte hängen an Schnüren, sind durchbohrt und werden an Vierkantstangen geführt.
Wenn ich es richtig sehe, schraubt sich das Gewicht an der zentralen Gewindestange nach unten. "Schnüre und Vierkantstangen" sehe ich zunächst nicht.

Selbst bei einem stationären Betrieb - von dem ich hier ausgehen würde - ergäben sich die bereits angesprochenen Probleme der Reibung, die bei einem Betrieb in "Kajüten oder in Schaustellerwagen" noch verschärft werden würden.

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
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Taloon
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Re: Friess Walzer Patent

Beitrag von Taloon »

Immer noch ein sehr interessantes Thema 8-)
KleineSekunde hat geschrieben:
Ich denke, es war einfach eine "patentwürdige Lösung" zum Antrieb von Uhren, die Vorteile, aber eben auch Nachteile hatte, so dass sich diese Lösung am Ende dann doch nicht durchgesetzt hat.

Guido / KleineSekunde
Ich denke auch, bei der Konstruktion war "Marketing" ein wichtiger Aspekt. Da gibt's wohl zu heute und damals keinen so großen Unterschied, wenn man gut verkaufen wollte, musste man auffallen.

Einen praktischen Nutzen hatte die Konstruktion ja dann auch, die Antriebskraft blieb beim Aufziehen der Uhr erhalten.

Würde man so was heute bauen, könnte man vielleicht mit einem Kugelumlauf-Gewinde experimentieren, siehe =>Wikipedia
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droba
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Re: Friess Walzer Patent

Beitrag von droba »

Dieser Spindel-Antrieb ist schon recht interessant, denn die Herstellung war mit den damaligen Mitteln sehr schwierig. Und daß man entgegen dem Patent die Steigung der Spindel erhöht hat (und damit die Laufzeit verkürzte), ist ein Beweis der hohen Reibung und dass diese Uhren offensichtlich nicht zuverlässig gelaufen sind.

Die geringste Reibung und damit Verluste der Antriebskraft werden erreicht, wenn die Gewinde der Spindel und der Spindelmutter absolut passgenau und vor allem geschliffen sind. Und gerade das war damals die Schwierigkeit: Die Spindel konnte zwar schon damals gefräst und von Hand geschliffen und poliert werden, aber das Gewinde der Mutter war das Problem: sowohl in der Herstellung des Gewindes, wie auch die Oberflächengüte zu schleifen und polieren.

Wie Taloon schon gesagt hat: heute würde so eine Uhr mit einer Kugelspindel ausgestattet werden und dann würde dieses Uhrwerk sehr zuverlässig gehen.



droba
manomonam
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Re: Friess Walzer Patent

Beitrag von manomonam »

hallo,beim durchstöbern des internet habe ich euer interesse an dieser uhr mitbekommen.ja,ich bin der besitzer dieser uhr.wenn also noch jemand fragen hat,ich habe mich hier jetzt angemeldet.tolles forum.viele grüße frank
petsch
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Re: Friess Walzer Patent

Beitrag von petsch »

Hallo Frank,
willkommen bei uns im DGC-Forum.

Die Uhr, die bei ebay angeboten wurde (oder wird) ist Deine ?

Ein zweifellos seltenes und interessantes Stück. Hast Du schon mal ausprobiert wie lange sie jetzt an einem Stück läuft ?

Gruß
Peter
janekp
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Re: Friess Walzer Patent

Beitrag von janekp »

Hallo Frank.
Ich mochte auch gerne genau sehen das Werk ,wenn ist das moglich.
Das ist ein interesantes Uhrwerk.
Kannst Du das bitte Uns zeigen?
manomonam
Beiträge: 6
Registriert: Mi 11. Feb 2015, 17:09

Re: Friess Walzer Patent

Beitrag von manomonam »

Leider kann ich das Uhrwerk nicht zeigen. Ich bin kein Uhrmacher und auch kein Spezialist in so etwas.Dazu müssen die Zeiger und das Ziffernblatt ab.Das wiederum ist alles verbaut,da traue ich mich nicht ran.Das Uhrwerk selbst ist in einem massiven Stahlkasten verbaut und ist höchstens 3 x 4 cm groß.Also ganz klein.Bevor ich die Uhr dann micht mehr in Gang bekomme,lasse ich das lieber.Frank
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