@winne: Nach allem, was ich da so davon verstehe:
Ja, mit wirklicher Präzision im Sinne einer Präzisionsuhr hat diese Konstruktion auch m.E. wenig wirklich gemeinsam, denn wenn eine Konstruktion, in der vier Gangregler etwas "ausmitteln" sollen, schaut das zwar ungemein fehlerkompensiert und u.a. damit auf Präzision getrimmt aus, ist es aber nicht.
Wenn hier ein Gangregler durch äußere Einflüsse (z.B. durch Erschütterungen etc.) gestört wird, werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch die anderen Gangregler durch den gleichen Anlaß gestört.
Außerdem:
Viele der bekannten Lehrsätze zur Konstruktion von Präzisionsuhren wurden hier mehr und minder missachtet bzw. nicht beachtet, nicht bedacht, oder zumindest nicht so ausgeführt, wie man dies vielleicht erwarten würde, wie auch immer.
Da gäbe es m.E. noch viele Details, die dies verdeutlichen könnten.
Einfach viel. Mir zu viel, um das alles hier zu schreiben.
Mein Fazit:
Es gab viele Wege und Versuche, eine möglichst genaue Zeitangabe hinzubekommen.
Dies hier ist offenbar ein Versuch davon.
Nicht alle hatten Erfolg, und selbst von denen, die Erfolg hatten, kamen nicht alle zu dem Ruhm und der Ehre, die ihnen m.E. gebührt.
So ist das Leben.
E. Howard (und nicht nur er) hat viele gute Uhren erdacht, gebaut - und bauen lassen. Aber nicht alle waren so gut, wie der Name in vielen Ohren heute klingen mag. Manche waren einfach nur ein Versuch, manche Uhren (ich nenne es mal lieber fertiggestellte Versuchsaufbauten) haben überlebt, aber nicht alle. Was nachfolgenden Generationen das Aufbewahren und Erhalten der übriggebliebenen Stücke sicher sehr erleichtern dürfte.

Wenn man einen Chronometer auf ähnliche Weise aufzubauen versucht hat, hat er meiner Meinung auch ähnliche Schwachpunkte wie die Pendeluhr, die hier vorgestellt wurde. Da fließen m.E. sicherlich mehr neue Fehler in das angezeigte Ergebnis ein, als Fehler durch eine solche Konstruktion vermieden werden können. Ist meine Meinung, meine Erfahrung dazu.
Denn erscheint es mir gut möglich, daß bei entsprechender Ausführung dennoch der Chronometerschein erteilt werden konnte. Die längerfristige Störanfälligkeit einer Konstruktion wird bei diesen Prüfungen ja nicht berücksichtigt, sondern nur die Gangleistung innerhalb der Prüfzeit

@Petsch: Ja, in H. v. Bertele: Marine- und Taschenchronometer wird auf Abb. 290 (a + b) / S. 258/259 ein solcher Chronometer und dessen Werkrückseite gezeigt.
Walter d. J.