Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie (Nomos)

holli
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Re: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie (Nomos)

Beitrag von holli »

Thorsten Schreiber hat geschrieben:
droba hat geschrieben:Thorsten, meine Erfahrung mit Pressestellen von Unternehmen zeigen, dass man von Pressesprechern in der Regel nur wenige, und vor allem nicht immer zutreffende oder aufrichtige Antworten bekommt. Aber man bekommt sehr viel erzählt, was man gar nicht fragt.

Oder hat Dir Nomos geantwortet, wer die Teilhaber in der Vergangenheit waren und heute sind?

droba
Nein, aber das ist auch gar nicht mehr nötig. Frau Fischer-Graf hat "inzwischen mit der DGC gesprochen und der Fehler wird berichtigt. Damit scheint die Sache jetzt auf dem richtigen Weg und erledigt".
Hallo Thorsten,
was soll das alles :?:
Ich schätze das Buch von "Hans-Heinrich Schmid Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie"
und möchte es nicht missen.
sind wir doch froh,dass es noch Leute wie Hans Heinrich gibt die sich für unser gemeinsames Hobby Uhren so einsetzt und viel Zeit investiert. :D
naja Deine Behauptung mit "Nomos" vs "Wempe" mag ja stimmen :?: :o
aber inhaltlich stehe ich voll zu diesem Buch.
"Piraten" :) sollten auch mal toleranter sein,auch in der Oberpfalz :shock:
Gruß
Günther
walter der jüngere

Re: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie (Nomos)

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

@holli:
Ich bin mir nicht sicher, ob Toleranz das Wort ist, was den hier zutage tretenden Konflikt bezüglich "richtiger" versus "falscher" Angaben in diesem Buch wirklich entschärft.

Wenn etwas falsch ist, dann ist es falsch.
Aber aus meiner Erfahrung heraus wage ich zu behaupten: Fast jedes Buch enthält Fehler.
Es kommt m.E. auf die Quantität und auf die Schwere dieser Fehler an, ob ein Buch (dennoch) brauchbar ist, oder nicht brauchbar, nur bedingt aussagekräftig ist usw.
Wenn ein medizinisches Rezeptbuch Fehler enthält, mag ich mir die Details der Folgen nicht gern ausmalen. Bei anderen Büchern hingegen wird man m.E. gar nicht umhinkommen, mit Fehlern rechnen und leben zu müssen.

Es ist sicherlich so, daß diese oder jene Angaben auf kurz oder lang nicht mehr (völlig) zutreffend sein werden. Und es ist sicherlich so, daß einzelne Angaben schlicht weg schon falsch waren, als sie zu Papier kamen.
Warum Letzteres so ist, nun ja.
Manche Angaben ließen sich nur aus Veröffentlichungen und Schlussfolgerungen ableiten.
Manches kam nur auf großen Umwegen heraus, manches nur durch Zitieren von Publikationen, deren Quellen mehr oder minder bekannt oder eben auch nicht bekannt sind bzw. waren.

Und selbst das "täglich ganz frisch aktualisierte" Internet mit all seinen Seiten, Listen, Verzeichnissen usw. ist nicht davon frei, diese oder jene längst wiederlegte Angabe immer noch als "aktuell geltend" zu präsentieren.

Wenn ich also etwas aus welchem Buch, welcher Quelle auch immer wissenschaftlich weiterverwenden möchte, muß ich mich entscheiden, ob ich ein Zitat (mit dem Risiko der Fehlerhaftigkeit desselben) unüberprüft verwenden kann bzw. darf, oder ob ich jedes noch so kleine Detail selbst bis in letzte Winkelchen erforscht haben möchte bzw. muß, um ja "sicher" sein zu können, daß alles stimmt, was ich schreibe.
Möglich, daß dabei Dinge zutage treten, die so noch nie bekannt waren, möglich, daß ich dabei an Grenzen stoße, die dem Autor nie im Weg standen...

Mein Fazit:
Dieses oder jenes Buch nur deshalb barsch vom Tisch zu fegen, weil die eine oder andere Angabe, das eine oder andere Detail sich als nicht korrekt herausgestellt hat - diese Konsequenz erscheint mir im Allgemeinen (und hier auf dieses Buch bezogen, ebenfalls) doch etwas übertrieben.
Sie wird m.E. in den allermeisten mir vorstellbaren Fällen weder dem Buch, noch dem Autor, noch den anderen LeserInnen gerecht.
Gern nehme ich auf mich, daß all diese Gedanken die eines altgewordenen und damit schon etwas abgestumpften Bücherwurms sind - und vor allem alle jüngeren Bücherwürmer, Leseratten und ganz besonders alle kritischen, nur, und nur die reine, unverfälschte Wahrheit suchenden Redakteure/Redakteurinnen dies alles ganz, ganz anders sehen. ;)

Walter d. J.
Thorsten Schreiber
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Re: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie (Nomos)

Beitrag von Thorsten Schreiber »

Was aus einer harmlosen Frage alles werden kann... ;)

@Günther: Richtig ist, dass Wempe Nomos nicht übernommen hat. Und was meinst Du mit "Piraten"?

@Günther und Walter: Um Missverständnisse auszuräumen: Ich habe mir das Lexikon nicht gekauft, um es zu verreißen, sondern weil mich die Deutsche Uhrenindustrie sehr interessiert. Und mir gefällt das Lexikon auch ausgezeichnet. Aber: Fehler passieren - und da hat Walter vollkommen recht - gerade im Medienbereich sehr viele, wie ich aus eigener leidiger Erfahrung weiß. Das hat verschiedene Gründe (Quotendruck, jeder will eine Nachricht als erster haben, Stress, immer mehr Arbeit bei gleichzeitigem Personalabbau usw.), ist aber im Endeffekt nur menschlich. Wer ist schon perfekt?

Und auf Fehler aufmerksam zu machen, ist keine Schande. Im Gegenteil, in diesem Fall muss man es sogar: Denn im Vorwort des Lexikons steht ausdrücklich, dass die DGC offen für Anregungen oder Verbesserungsvorschläge ist. Und davon kann ein solches Werk ja nur profitieren: Wenn möglichst viele partizipieren! Einer allein oder einige wenige kann und können solch eine Arbeit unmöglich schaffen. Wobei wir wieder bei den Ursachen für Fehler in Printerzeugnissen wären... Ein Lexikon, egal welcher Art, lebt ja von ständiger Überarbeitung. Und sobald es fertig ist, ist es - übertrieben gesagt - eigentlich schon wieder veraltet und kann man schon wieder von vorne beginnen und an der nächsten Ausgabe arbeiten.

Dr. Bernhard Huber war jedenfalls dankbar, dass ich ihn auf den Fehler aufmerksam gemacht hatte.

Viele Grüße,
Thorsten
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praezis
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Re: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie (Nomos)

Beitrag von praezis »

Was hat Frau Fischer-Graf denn nun an konkreten Fakten öffentlich gemacht, dass Du schon so selbstverständlich von einem Fehler sprechen kannst?
Gruß, Frank
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Thorsten Schreiber
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Re: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie (Nomos)

Beitrag von Thorsten Schreiber »

Frank,

ich denke, das steht dann in der nächsten Ausgabe des Lexikons.

Gruß,
Thorsten
petsch
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Re: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie (Nomos)

Beitrag von petsch »

Nein, Thorsten, ich denke da wird vielleicht einfach der Passus mit Wempe gestrichen. Man will ja Konflikten aus dem Wege gehen und so wichtig ist es dann ja nicht, ob vielleicht doch im Jahre 2006 eine kürzerfristige Beteiligung von Wempe da war oder nicht. Oder ob Wempe vielleicht noch immer irgendwie beteiligt ist

Ich denke, Frank meinte, weil Du von Unwahrheit und Fehler geschrieben hast, ob Frau Graf denn Angaben gemacht hat, wie die Besitzverhältnisse im Jahre 2006 genau waren, also wer wieviele Beteiligungen hatte und wer damit die Richtung von Nomos lenken konnte. Es war ja wahrscheinlich nicht im Alleinbesitz von Schwertner.

Ich denke Droba hat schon Recht, wenn er im Allgemeinen über Pressesprecher schreibt : "...dass man von Pressesprechern in der Regel nur wenige, und vor allem nicht immer zutreffende oder aufrichtige Antworten bekommt. Aber man bekommt sehr viel erzählt, was man gar nicht fragt. "

Ich würde das auch so schreiben. Pressesprecher melden positive Nachrichten und versuchen negative Nachrichten zu verbergen oder positiv rüberzubringen. Ganz objekive Nachrichten wären wohl zu viel verlangt.

Wobei sich meine Aussage jetzt natürlich nicht auf diesen speziellen Fall bezieht, sondern auf Pressesprecher im Allgemeinen. Genau dafür werden sie ja auch von der Firma angestellt.

Ich habe auch mal etwas , allerdings nur oberflächlich herumgesucht. Ich habe nicht viel über die Eigentumsverhältnisse der Fa. Nomos finden können, außer, dass die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH, wohl daran beteiligt ist (jedenfalls nach Angabe der Referenzen auf ihrer HP).

Wer wirklich ins Detail gehen möchte : Alte und natürlich aktuelle Handelsregisterauszüge kann man hier bekommen : http://www.handelsregister-auszug.org/preisliste.html allerdings gegen Geld.

Gruß
Peter
Thorsten Schreiber
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Re: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie (Nomos)

Beitrag von Thorsten Schreiber »

Peter,

ich denke, im Nomos-Forum müssten darüber mehr Informationen zu finden sein. Wen's also interessiert...

Darum ging es mir ja gar nicht. Ich wollte mit diesem Thread eigentlich nur in Erfahrung bringen, ob jemand von euch etwas über einen angeblichen Nomos-Wempe-Deal wusste. Wie bereits weiter oben erwähnt, teilte mit Frau Fischer-Graf nur mit, dass Nomos eigenständig ist. Aber ich denke, wenn Wempe Nomos wirklich übernommen hätte, dann würde man auch irgendwo eine entsprechende Meldung (aus welchem Jahr auch immer) finden. Also kann die einzig logische Folgerung nur lauten, dass die entsprechenden Lexikon-Einträge falsch sind, oder?

Das mit den Pressestellen ist mir schon klar, schließlich bin ich Redakteur bei einer Tageszeitung. Daher weiß ich aber auch, wie man an die richtigen Informationen kommt. ;)

Viele Grüße,
Thorsten
Thorsten Schreiber
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Re: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie (Nomos)

Beitrag von Thorsten Schreiber »

PS: Und da Nomos das mit der DGC geklärt hat, ist (für mich zumindest) das Thema dann ja erledigt.

Viele Grüße,
Thorsten
Thorsten Schreiber
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Re: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie (Nomos)

Beitrag von Thorsten Schreiber »

@alle:

Folgende Gegenfrage möchte ich mir dann doch noch erlauben: Weiß jemand, woher Herr Schmid seine Informationen hat, hinterfragt das jemand?

Viele Grüße,
Thorsten
KleineSekunde
Moderator
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Re: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie (Nomos)

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo Thorsten,
Thorsten Schreiber hat geschrieben:Folgende Gegenfrage möchte ich mir dann doch noch erlauben: Weiß jemand, woher Herr Schmid seine Informationen hat, hinterfragt das jemand?
Ich kann hier natürlich nur für mich selber sprechen:
Ich weiß nicht, woher die Informationen im Detail stammen und die Mühe, dies zu hinterfragen mache ich mir auch eher nicht. Bei Informationen verbunden mit kann, soll, müsste würde ich eben von nicht gesicherten Informationen ausgehen, für die es keine fundierten Quellen gibt.

Die Bewertung solcher Informationen kann dann natürlich ganz unterschiedlich ausfallen: Von "mangelde Sorgfalt / Nachlässigkeit" über "Falschmeldung nach entsprechender Überprüfung" bis hin zu "ganz interessant, mal sehen, was sich sonst noch zu dieser Frage finden lässt", verbunden dann mit eigenen Recherchen...

Thorsten Schreiber hat geschrieben:Wie bereits weiter oben erwähnt, teilte mit Frau Fischer-Graf nur mit, dass Nomos eigenständig ist.
Das beschriebe dann die aktuelle Situation, war es immer so? Gibt es hier auch entsprechend gesicherte Informationen über die letzten Jahre?

Thorsten Schreiber hat geschrieben:Aber ich denke, wenn Wempe Nomos wirklich übernommen hätte, dann würde man auch irgendwo eine entsprechende Meldung (aus welchem Jahr auch immer) finden. Also kann die einzig logische Folgerung nur lauten, dass die entsprechenden Lexikon-Einträge falsch sind, oder?
Warum? Möglicherweise wurde dies aus bestimmten Gründen einfach auch nicht entsprechend öffentlich kommuiniziert. Nicht jede Beteiligung einer Firma X an der Firma Y wird durch öffentliche Mitteilungen seitens der beteiligten Firmen auch bekannt gegeben.

petsch hat geschrieben:Wer wirklich ins Detail gehen möchte: Alte und natürlich aktuelle Handelsregisterauszüge kann man hier bekommen : http://www.handelsregister-auszug.org/preisliste.html allerdings gegen Geld.
Eventuell finden sich ja hier tatsächlich weitere und zuverlässige Detailinformationen über die damaligen und aktuellen Verhältnisse, unabhängig von (möglicherweise gefilterten) Auskünften von Pressestellen.

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
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