Ich habe die Kontaktfeder der Eureka neu angefertigt. Das hätte nicht unbedingt sein müssen, denn sie war nicht zerbrochen. Aus mehreren Gründen habe ich mich trotzdem dafür entschieden:
1. Die Feder war an ihnem oberen Ende etwas zerknittert.
2. Die blaue Farbe der Feder hätte erneuert werden müssen, damit die Feder gut zum Rest der Uhr passt.
3. Die neue Feder bekam Langlöcher, um sie in der Höhe einstellen zu können. So kann der Ein- und Ausschaltpunkt der Spule genau eingestellt werden. Mit den zylindrischen Löchern der Originalfeder wäre das nicht möglich gewesen und hängt dann nur von der genauen Fertigung der Kontaktfahne ab.
Hier die Bilder. Rechts die neue Feder. Man erkennt den Verschleiß des Kontaktes hier sehr deutlich:

Man sieht, dass sich die Feder an ihrer Ansatzstelle vom Original unterscheidet, was ich aber nur wegen der einfacheren Anfertigung an dieser Stelle so getan habe. Am unteren Ende wurde das Langloch vergrößert, damit der Anschlussdraht bei vollem Einstellbereich nicht mit der Feder kollidiert.
Die Anfertigung dauerte erstaunlich lange. Es konnte nur mit sehr gutem Werkzeug gearbeitet werden, denn die Feder -ein Stück Pendelfederblech - musste hart bleiben. Die äußeren Konturen wurden mit einer einfachen Schere geschnitten, die danach natürlich nicht mehr für feine Sachen zu gebrauchen war. Anschließend wurde die Feder gebläut. Einmal natürlich wegen des besseren Aussehens, und damit die durch die Umformung (das Schneiden) eventuell gehärteten Rand-Bereiche wieder etwas entspannt wurden.
Die Silberfahne wurde aus einem Reststück Silberblech gefertigt, welches vorher gehämmert wurde - von 1mm Stärke auf annähernd 0,4mm. Dadurch wurde das Blech hart und widerstandsfähig.

Anschließend wurde es mit 2 winzigen Nieten (1mm Durchmesser im Schaft) befestigt. Die mussten natürlich auch angefertigt werden. Das alles dauerte erstaunlich lange. Jetzt wundert es mich nicht, warum bei horologix.com diese Teile so teuer sind!
Die Unruh wuchs wieder zusammen, nachdem alle Teile poliert waren:

Auf Anregung von Praezis habe ich auch einen Funkenlöschwiderstand eingebaut. Aber auf der anderen Seite des Zapfenhalters. Dort war mehr Platz, und die Führung des Kabels, einem Stück Lackdraht, war auch hier unproblematisch:

Jetzt muss im Prinzip nur noch alles zusammen, und dann gibt es das Schwingfest - wenn nichts dazwischen kommt. Der Widerstandswert der Unruh - einmal ohne Spule nur mit Widerstand gemessen und einmal komplett - entspricht jedenfalls den Erwartungen. Bin mal gespannt.
Frank