Rechenschlagwerke
Rechenschlagwerke
Zuerst noch ein Gutes Jahr in die Runde!
Eine Frage, die mich schon länger beschäftigt und die ich hiermit an die Spezialisten dieses Forums stellen möchte:
Wo und wann (von wem?) wurde das Rechenschlagwerk entwickelt?
Uhrige Grüße vom Mergam
Eine Frage, die mich schon länger beschäftigt und die ich hiermit an die Spezialisten dieses Forums stellen möchte:
Wo und wann (von wem?) wurde das Rechenschlagwerk entwickelt?
Uhrige Grüße vom Mergam
Re: Rechenschlagwerke
Edward Barlow in 1676. Aber: Mein Uhrenfreund John Robey hat eine Uhr bekommen, die älter ist und die eine frühe Form des Rechenschlagwerkes hat. Er hat einen Artikel darüber geschrieben, der demnächst veröffentlicht werden soll. Warten wir mal ab, ob die Geschichte des Rechenschlagwerkes umgeschrieben werden muss.
Ursus
Ursus
Re: Rechenschlagwerke
Interessant, und fuer mich noch ungeloest, ist ja auch das hin und her zwischen Rechen und Schlossscheibe.
Ab jetzt alles nur aus dem Kopf:
Die aeltesten bekannten Turmuhren hatten Schlossscheiben.
Dann kamen bei Grossuhren Rechen auf.
Um 1800 herum fast nur noch Schlosscheiben.
Ab 1900 dann auf einmal fast nur noch Rechen.
Wenn da mal jemand Ordnung reinbringt, waere ich ein dankbarer Leser.
Karlo
Ab jetzt alles nur aus dem Kopf:
Die aeltesten bekannten Turmuhren hatten Schlossscheiben.
Dann kamen bei Grossuhren Rechen auf.
Um 1800 herum fast nur noch Schlosscheiben.
Ab 1900 dann auf einmal fast nur noch Rechen.
Wenn da mal jemand Ordnung reinbringt, waere ich ein dankbarer Leser.
Karlo
- soaringjoy
- Moderator
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- Registriert: Do 12. Aug 2010, 09:17
- Wohnort: NRW
Re: Rechenschlagwerke
Ich glaube, die Frage nach Schloßscheiben- oder Rechenschlagwerken
kann man nicht einfach "schwarz-weiß" sehen; da gibt es viele andere
Farbschattierungen.
Für das 17., 18. und frühe 19. JH galten wohl eher Regeln nach der
Kunstfertigkeit des Uhrmachers, der im Prinzip machte, was er wollte,
unabhängig vom Aufwand.
Tauchen wir in die deutsche industrielle Uhrwerksherstellung so ab 1860 ein,
so sollte festgehalten werden, dass dort zunächst amerikanische (Billig-) und
französische Uhrwerke als Muster herhielten und diese hatten ja meistens
Schloßscheibenwerke.
Ich stelle mir vor, dass die Fertigung der Schloßscheibenwerke billiger und
einfacher war.
Rechenschlagwerke tauchten (nach meinen Erfahrungen) gegen 1900 eher
selten und dann in höherwertigen Uhrwerken auf.
In den 1920er Jahren war es dann durchaus üblich, dass ein Hersteller
beide Schlagwerksvarianten im Angebot hatte und der richtige Umschwung
zum Rechenschlagwerk kam wohl in den 1930er Jahren.
H.A.U. war eine Ausnahmeerscheinung, die hielten bei Standardschlagwerken
sehr lange an der Schloßscheibe fest - bestes Beispiel ist das Werk Modell
Nr. 36, welches wohl bis zum Ende gebaut wurde.
Westminsterschlagwerke dürften wieder ein anderes Thema sein, weil sie
ja sowieso meist beides hatten und auch entsprechend teuer waren.
J.
kann man nicht einfach "schwarz-weiß" sehen; da gibt es viele andere
Farbschattierungen.
Für das 17., 18. und frühe 19. JH galten wohl eher Regeln nach der
Kunstfertigkeit des Uhrmachers, der im Prinzip machte, was er wollte,
unabhängig vom Aufwand.
Tauchen wir in die deutsche industrielle Uhrwerksherstellung so ab 1860 ein,
so sollte festgehalten werden, dass dort zunächst amerikanische (Billig-) und
französische Uhrwerke als Muster herhielten und diese hatten ja meistens
Schloßscheibenwerke.
Ich stelle mir vor, dass die Fertigung der Schloßscheibenwerke billiger und
einfacher war.
Rechenschlagwerke tauchten (nach meinen Erfahrungen) gegen 1900 eher
selten und dann in höherwertigen Uhrwerken auf.
In den 1920er Jahren war es dann durchaus üblich, dass ein Hersteller
beide Schlagwerksvarianten im Angebot hatte und der richtige Umschwung
zum Rechenschlagwerk kam wohl in den 1930er Jahren.
H.A.U. war eine Ausnahmeerscheinung, die hielten bei Standardschlagwerken
sehr lange an der Schloßscheibe fest - bestes Beispiel ist das Werk Modell
Nr. 36, welches wohl bis zum Ende gebaut wurde.
Westminsterschlagwerke dürften wieder ein anderes Thema sein, weil sie
ja sowieso meist beides hatten und auch entsprechend teuer waren.
J.
"tempus nostrum"
Re: Rechenschlagwerke
Danke für Eure Antworten!
uhriger Gruß Mergam!
uhriger Gruß Mergam!
Re: Rechenschlagwerke
.... habe da noch was anzumerken: Sehr gut denkbar ist aber auch, dass der Druck seitens der Käufer von solchen Uhren welche immer wieder ein Problem mit den Schlosscheibenwerken hatten (haben): Bei der irgendwann mal auftretenden Verstellung von der Schlaganzahl zur Zeigeranzeige (Stunden) haben viele Schwierigkeiten, dies wieder "auf die Reihe zu kriegen" (bei Pariser Werken in Kaminuhren und auch bei so manchem Werk in Regulatoren) Und gerade Regulatoren waren ja zur ihrer Zeit ganz gross "in" . Möchte nicht wissen, wie oft solche Kunden dem Uhrmacher dann "auf den Geist gingen" damit die Zuordnung wieder hergestellt werden konnte. Für mich feststellbar ist jedenfalls, dass irgendwann ab 19 ??? die Uhrwerke hauptsächlich mit Rechenschlagwerken gemacht wurden - vielleicht war das auch einer der wichtigen Gründe dazu ?? Sicher hat sich fertigungstechnisch auch noch vieles getan dazu, die Weiterentwicklung von Maschinen zum Stanzen und Pressformen ist ja auch weitergelaufen . . Und der Aufwand für das "Zusammenbasteln" ?? Was hat wohl ein Fabrikarbeiter zu jenen Zeiten verdient ?
Re: Rechenschlagwerke
Warum es die im fruehen 18. Jh. schonmal gab, erklaert sich mir immer noch nicht so richtig.
Zumal ich Juergens Vermutung mit den Produktionskosten auch nicht so richtig sehe.
Karlo
Zumal ich Juergens Vermutung mit den Produktionskosten auch nicht so richtig sehe.
Karlo
Re: Rechenschlagwerke
@ Loraeae
Hallo Loraeae
Fast bei allen Antiken Uhren haben ihre Erbauer mitgedacht, bei meinen alten Uhren ist das
Jedenfalls so, hier sind an den Rädern und den Trieben der Schlagwerke Markierungen
Angebracht ( An den Trieb eine Ecke angefast an den Rädern angepunzt ) so das die richtige
Zuordnung (die Stellung der Räder zu den Trieben ) kein Problem darstellt!
Gruß Winne
Hallo Loraeae
Fast bei allen Antiken Uhren haben ihre Erbauer mitgedacht, bei meinen alten Uhren ist das
Jedenfalls so, hier sind an den Rädern und den Trieben der Schlagwerke Markierungen
Angebracht ( An den Trieb eine Ecke angefast an den Rädern angepunzt ) so das die richtige
Zuordnung (die Stellung der Räder zu den Trieben ) kein Problem darstellt!
Gruß Winne
- soaringjoy
- Moderator
- Beiträge: 1446
- Registriert: Do 12. Aug 2010, 09:17
- Wohnort: NRW
Re: Rechenschlagwerke
In der Regel hatten nur höherwertige Uhrwerke
Einstellindizes an den Rädern.
(i.E. Lenzkirch, LFS, Paschen, usw.)
08/15 Uhrwerke aus der Massenproduktion hatten
diese meist nicht.
J.
Einstellindizes an den Rädern.
(i.E. Lenzkirch, LFS, Paschen, usw.)
08/15 Uhrwerke aus der Massenproduktion hatten
diese meist nicht.
J.
"tempus nostrum"
Re: Rechenschlagwerke
Selbst die genannten, eher selten.
Einzelanfertigungen dagegen fast immer.
Nur die wurden meist von findigen Uhrmachern mal eben umgepunzt. So dass man sich dann aussuchen kann was nicht passt.
Karlo
Einzelanfertigungen dagegen fast immer.
Nur die wurden meist von findigen Uhrmachern mal eben umgepunzt. So dass man sich dann aussuchen kann was nicht passt.
Karlo