Verfasst am: Sa, 09. Mai 2009, 23:40
Philclock hat Folgendes geschrieben:
So blöd finde ich datt mit dem Erodieren gar nicht .
Die Triebe wollte ich eigentlich selber Fräsen und dann härten lassen .
Es muss möglich sein eine schicke Sekundenpendeluhr zu bauen ,
auch wenn man nicht so einen super Maschinenpark zur verfügung
hat,Bernd.
Ah, ich habe eine Idee !
Ich komme einfach mal für 2Wochen nach Villingen-Schweningen .
Mal abgesehen davon, mit der Schaublin 70 hast Du recht ,Bernd .
Sowas muss mal her !
Wie man Triebe poliert würde mich mal interessieren .
Das mit dem Selberfräsen der Triebe ist problematisch Phil. Denn mit
Teilfräsern geht es nicht, die machen sofort schlapp. Dafür braucht man
Abwälzfräser und eine entsprechende Zahnmaschine. Kosten für einen
logarithmisch hinterschliffenen Abwälzfräser beim Hersteller meines
Vertrauens in der Schweiz liegt bei ~650 Euro (beinhaltet einmalig anfallende
Werkzeugkosten von ~200 Euro pro Fräser). Für 6 Triebe (Beisatz-, Minuten-,
Laufrad-, Gangrad-, Viertel- und Wechseltrieb) bedeutet dies Kosten in Höhe
von ~3900 Euro allein für die Triebfräser. Die Radfräser kosten auch
Geld, allerdings kann man diese auch als Teilungsfräser ausführen und
entsprechend auf einer Drehmaschine oder beispielsweise einer Köpfer
zahnen.
Die Triebpolitur. Es gibt ja Triebpoliermaschinen. Die polieren die Verzahnung
mittels einer rotierenden Buchsbaumscheibe und Poliermittel. Das Trieb wird
durch einen Mitnehmer dabei fortlaufend gedreht. Hat man keine solche Maschine,
dann muss man sich überlegen wie man vorgeht. Zum Beispiel kannst du von
Hand mit einem Putzholz polieren. Willst du eine schöne Spiegelpolitur erreichen,
dann sitzt du allerdings ein paar Tage an den Trieben der Uhr
karlo hat Folgendes geschrieben:
Aber was trotz guter Politur zum Tragen kommt, ist die Schmiermittelhaltung durch immer noch vorhandene Riefen.
Wenn die jetzt wirklich weg waere, bei 100% glatten Zapfen, was dann?
Die Schmiermittelhaftung hat weniger mit der Excellenz der Politur als vielmehr
mit der Kappilarkraft zu tun welche das Öl an dem vorgesehen Ort hält.
Schließlich versuchen wir doch in der Reparatur die Oberfläche der Zapfen
möglichst gut zu gestalten. Ich habe auch schon von Hand Zapfen poliert,
das ist aber die absolute Ausnahme.
Omega behauptet weiter ja nur, dass die Hemmung schmierungsfrei auskommt.
Allerdings ... naja, Coaxial. Die macht genug Probleme und ganz so schmierungsfrei
arbeitet sie dann wohl soch nicht immer
Viele Hersteller experimentieren jedoch mit neuartigen Werkstoffen wie
z.B. Keramiken oder Silizium. Und dabei kamen bereits Kleinstserien
zustande, welche Schmiermittelfrei arbeiten und theortisch keinen Verschleiß
aufweisen. Ob die Werke wirklich erhofft funktionieren wird sich im Laufe der
kommenden Jahre zeigen.
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Gruß Bernd
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Philclock
Verfasst am: So, 10. Mai 2009, 00:10

Bernd, wieso kann man nur Triebe mit einen Abwälzfräser fräsen?
Nun, ich hatte wirklich vor eine Sekundenpendeluhr nach der Lehre zu bauen.
Kann ich dann dass mit dem Erodieren machen?
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Philclock
Verfasst am: So, 10. Mai 2009, 00:37
josef sulzer hat Folgendes geschrieben:
Hallo Norbert,
gib mir Deine Anschrift bekannt und ich schicke Dir die Zeichnungen.
Ich hoffe, dass"Alle" die Zeichnungen bekommen haben, diese auch
weiter geben.
Grüsse J. Sulzer
Josef,
herzlichen Dank für Dein Angebot. Der Idealismus, mit dem Du Deine profunden Kenntnisse hier weitergibst, ist heutzutage leider eher selten geworden, dafür um so mehr Anerkennung!
Meine Anschrift ging per PN bereits an Dich ab. Auslagen werden selbstverständlich erstattet.
Weiters erkläre ich mich als "Gegenleistung" gern bereit, die Zeichnungen in professioneller Qualität einzuscannen und künftig an alle Interessenten hier weiterzugeben, über PN bin ich ja für alle erreichbar.
Freundlichen Gruß nach Wien
Norbert
Eine tolle Sache ,
ich freue mich schon !
Da hätte ich auch mal Interesse an den ZEICHNUNGEN .
Ich hätte noch schöne 5mm UHRMACHERDREHMEIßEL da ,
so könnte ich weiterhelfen .
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unnnamed
Verfasst am: So, 10. Mai 2009, 00:41
Weil die Teilfräser es nicht aushalten Stahl zu fräsen. In deiner Schule habt
ihr doch höchstwahrscheinlich eine Zahnradfräsmaschine mit Teilfräsern?
Probier es einfach mal aus und schau was passiert. Es zerstört den Fräser
nicht, keine Bange. Du musst ihn dann nur nachschleifen, eine Sache von
nicht einmal einer Minute.
Natürlich kannst du die Triebe erodieren lassen, es gibt bei euch in der Ecke
sicher einen entsprechenden Betrieb. Hier im Schwarzwald zumindest wimmelt
es in jeglicher Hinsicht von Drehereien, Fräsereien, es gibt Zahnereien, Betriebe
die lasern, Graveuere, etc., etc., ... die Lage ist diesbezüglich phänomenal
Du musst dann aber zusehen, wo du HSS als Platte bekommst.
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Gruß Bernd
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Philclock
Verfasst am: So, 10. Mai 2009, 00:41
Zitat:
Das mit dem Selberfräsen der Triebe ist problematisch Phil. Denn mit
Teilfräsern geht es nicht, die machen sofort schlapp. Dafür braucht man
Abwälzfräser und eine entsprechende Zahnmaschine. Kosten für einen
logarithmisch hinterschliffenen Abwälzfräser beim Hersteller meines
Vertrauens in der Schweiz liegt bei ~650 Euro (beinhaltet einmalig anfallende
Werkzeugkosten von ~200 Euro pro Fräser). Für 6 Triebe (Beisatz-, Minuten-,
Laufrad-, Gangrad-, Viertel- und Wechseltrieb) bedeutet dies Kosten in Höhe
von ~3900 Euro allein für die Triebfräser. Die Radfräser kosten auch
Geld, allerdings kann man diese auch als Teilungsfräser ausführen und
entsprechend auf einer Drehmaschine oder beispielsweise einer Köpfer
zahnen.
Wieso Bernd ,
bei uns in der Schule steht eine sehr alte TRIEBFRÄSMASCHINE
die diese Teilfräser benutzt .
Da muss ich mal richtig nachfragen, haben die Lehrer in der Schule mir Mist erzählt ????
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Philclock
Verfasst am: So, 10. Mai 2009, 00:45
Da fällt mir ein es gibt ja auch Teifräser aus VHM,
was meinste dazu, Bernd ?
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unnnamed
Verfasst am: So, 10. Mai 2009, 00:46
Da hilft nur eins Phil: Ausprobieren. Allerdings bin ich da nicht sehr zuversichtlich.
Weiterhin ein Aspekt den du bedenken solltest: Welche Ansprüche stellst du
an die Verzahnung für deine Uhr? Wenn du wirklich hohe Ansprüche stellen
möchtest, dann müssen Rad und Trieb aufeinander abgestimmt sein.
Hast du eine Ahnung nach welcher Norm die Fräser welche ihr habt "arbeiten"?
Diese Info hat man eigentlich nie, die Fräser funktionieren rein nach der
Lückenbreite welche entsteht.
Ich kann wenn ich daran denke gerne mal Zahnprofile eines Rades oder Triebes
nach verschiedenen Normen am CAD konstruieren und übereinanderlegen damit
deutlich wird, dass die Zähne unterschiedlich ausfallen obwohl Zähnezahl und
Modul natürlich identisch sind.
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Gruß Bernd
_____________________________________________________________________________________________________ unnnamed
Verfasst am: So, 10. Mai 2009, 00:48
Philclock hat Folgendes geschrieben:
Da fällt mir ein es gibt ja auch Teifräser aus VHM,
was meinste dazu, Bernd ?
Diesbezüglich bin ich mir nicht sicher. Könnte klappen. Habt ihr welche?
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Gruß Bernd
______________________________________________________________________________________________________ Philclock
Verfasst am: So, 10. Mai 2009, 00:57
Oh mann ,
in der Uhrmacherschule lernt man nur Mist.
Wenn ich dann die Räder und Triebe mache bzw. machen lasse,
muss alles nicht nur über die Zähnezahl und den Modul gehen,
sondern auch unbedingt in einer >Norm sein, ok habe ich geschnitten.
Kannst Du mir ein Buch für diese Problematik empfehlen?
Sowas wo ich eine passende Norm finde und ich zum Thema
Zahnräderfräsen nochmal richtig unterwiesen werde.
Ich hoffe Dir ist das Gespräch nicht zu blöd, ich komme mir jedenfalls
vor als wüsste ich nichts über Uhrmacherei.
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