Die Reinigung eines rätselhaften Werks

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steffl62
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Die Reinigung eines rätselhaften Werks

Beitrag von steffl62 »

Hallo Uhrenfreunde,
weiter geht es mit dem Suchy-Werk. Heute mit einer Kleinigkeit die aber selten mal wo beschrieben wird, das Reinigen und Bläuen der Schrauben.
Bei diesem Werk waren wie bei den meisten alten Werken die Schrauben in einem schlechten Zustand. Schmutzig, rostig und die Schlitze vom mehrmaligen zerlegen und wieder zusammenbauen ziemlich abgenutzt.
1_rostig.jpg
Also erstmal ab in die Drehbank.
2_rostig eingespannt.jpg
und mit einer feinen Feile Bearbeitet.
3_feilen.jpg
Ich verwende dafür eine alte Rollierfeile die auf der einen Seite einen sehr feinen Hieb hat und auf der anderen Seite den gewohnten feinen Querschliff zum Rollieren.

Hier das Ergebnis nach der Bearbeitung mit der Feile.
4_blank gefeilt.jpg
Jetzt die feine Seite zum Glätten.
5_rollieren.jpg
Und die fertig polierte Schraube.
6_blank rolliert.jpg
Jetzt wird noch der Schlitz mit einem feinen Staubpinsel gereinigt und ab geht es zum Bläuen.
7_fertig zum bläuen.jpg
Da ich die Schrauben immer einzeln bläue verwende ich dafür dieses Stück Messingblech. Das ist eine praktische Unviverallösung für fast alle Durchmesser die bei Großuhren so vorkommen.
8_in der Flamme.jpg
Ich halte die Schraube solange in die Flamme bis sie den gewünschten Farbton erreicht hat und schrecke sie dann in normalen Wasser ab.

Dann wird sie abgetrocknet und zum Schluss noch eingeölt.
9_fertig.jpg
Und das ist der komplette Schwung.
10_alle.jpg
lg Christian
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ralf43
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Registriert: Sa 20. Sep 2014, 10:05

Re: Die Reinigung eines rätselhaften Werks

Beitrag von ralf43 »

Hallo Christian!
Warum schreckst du die Schrauben nicht gleich in Öl ab?
L.Grüße Ralf43
Dein Schraubenhalter ist genial.Ich benutzte bisher immer einen mit verschieden großenLöchern versehenen Löffel.
steffl62
Beiträge: 972
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Re: Die Reinigung eines rätselhaften Werks

Beitrag von steffl62 »

ralf43 hat geschrieben:Hallo Christian!
Warum schreckst du die Schrauben nicht gleich in Öl ab?
L.Grüße Ralf43
Dein Schraubenhalter ist genial.Ich benutzte bisher immer einen mit verschieden großenLöchern versehenen Löffel.
Hallo Ralf,
eine sehr gute Idee, hätte ich selber schon drauf kommen können. Danke für den Tipp !!!

lg Christian
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gebuwa
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Re: Die Reinigung eines rätselhaften Werks

Beitrag von gebuwa »

Hallo Christian

Immerhin hat dein Beitrag zum "Bläuen" mir weitere Erkenntnis gebracht, suche schon lange nach entsprechenden Möglichkeiten.
Auf den Rataschlag mit dem Öl hätte ich als Werkzeugmacher eigentlich auch kommen müssen. :lol:

Gruß Gerd
Schorsch
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Registriert: Sa 5. Jul 2014, 01:53

Re: Die Reinigung eines rätselhaften Werks

Beitrag von Schorsch »

Grüß Dich Christian,
ich pack immer die Schrauben in ein Kästchen mit feinen Messingspänen und fahre langsam den Ofen auf die gewünschte Temperatur ( Farbe ).nach einer Haltezeit von 15 - 20 Minuten schalte ich den Ofen ab. So sind alle Schrauben immer gleichmäßig gebläut. Sorgfältige Reinigung und Entfettung selbstverständlich.
Grüße vom
Schorsch
steffl62
Beiträge: 972
Registriert: Sa 21. Aug 2010, 09:47
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Re: Die Reinigung eines rätselhaften Werks

Beitrag von steffl62 »

Hallo Schorsch,
na so einen Ofen hätte ich auch gerne, was für ein Fabrikat verwendest Du denn ?
Vor allem zum Bläuen von Zeigern müsste diese Methode ja Ideal sein.

lg Christian
.
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Schorsch
Beiträge: 139
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 01:53

Re: Die Reinigung eines rätselhaften Werks

Beitrag von Schorsch »

Grüß Dich Christian,
das sind kleine Muffelöfen, wie sie beim Emaillieren usw. benutzt werden. Gelegentlich gibt es die in der Bucht für erträgliche kosten. Brauchst halt eine gute Regeleinrichtung dazu. und die ist nicht immer preiswert. Meine arbeitet mit Platin-Platin - Rhodium - Fühler und ist programmierbar. da kann man genau die Temperaturkurve einprogrammieren, auch mit Haltepunkten und - Zeiten. Da ist eine genaue Farbe gut programmierbar auch das " kornblumenblau". Ist halt ein bischen aufwändig und abhängig vom verwendetem Stahl, dem Wetter und der Luftfeuchte.

Grüße vom
Schorsch
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