Ein rätselhaftes Werk

Welche Uhr, welches Werk ist das ?
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steffl62
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Re: Ein rätselhaftes Werk

Beitrag von steffl62 » Do 4. Feb 2016, 12:18

Na das ist ja spannend, jetzt wird mir immer klarer warum ich diese Bildmarke vorher noch nie gesehen hatte.
Kann man auf das Verzeichnis der Wiener Uhrmacher online zugreifen? Wäre jetzt schön wenn man mehr über die Fabrik und deren Lebensdauer herausfinden könnte.
Siehst Du da noch eine Chance?

lg Christian
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droba
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Re: Ein rätselhaftes Werk

Beitrag von droba » Do 4. Feb 2016, 17:17

Die DGC hat mehrere Jahrgänge der Österreich-Ungarischen Uhrmacherzeitung digitalisiert (sogar mit Volltextsuche!). Kopien kannst Du für wenig Geld bei der Geschäftsstelle in Nürnberg beziehen.

Ob Du auch das Wiener Uhrmacherverzeichnis 1885 von der DGC bekommen kannst, musst Du fragen. Ein Exemplar ist auf jeden Fall im Archiv der DGC. Und wegen einzelnen Namen von Wiener Uhrmachern kannst Du auch gerne mich fragen.

Droba

steffl62
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Re: Ein rätselhaftes Werk

Beitrag von steffl62 » Do 4. Feb 2016, 18:30

Danke für die Tipps! 8-)

lg Christian
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janekp
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Re: Ein rätselhaftes Werk

Beitrag von janekp » So 7. Feb 2016, 08:32

OESTERREICHISCH-UNGARISCHE
UHRMACHER-ZEITUNG.

1844 Carl Suchy k. k. Hofuhrmachers und k. k. landesbefugten Uhrenfabrikanten

1893
eines ihrer hervorragendsten und geachtetsten Mitglieder, Herr Johann Suchy, Chef der Firma Carl Suchy und Söhne, k. und k. Hofuhrenfabrikant, ist am 1. December 1893 nach langer schmerzvoller Krankheit im 64. Lebensjahre gestorben.

Johann Suchy war der Begründer des Wiener Hauses der k. und k. Hofuhrenfabrik Carl Suchy und Söhne in Prag, einer der hervorragendsten P'irmen Oesterreichs, welche sich allgemein und insbesondere in Fachkreisen von altersher weit über die Grenzen unseres Vaterlandes hinaus eines ausgezeichneten Rufes erfreut.
1886
Eine besonders werthvolle Spende bildet der in acht Objecten dargestellte und in einer versperrbaren Cassette systematisch geordnete Fabrikationsgang einer silbernen Anker-Remontoiruhr der Uhrenfabrik von Carl Suchy Söhne. Wir verdanken diese sehenswerthe Bereicherung unserer Sammlung dem Chef des Wiener Hauses der Firma Carl Suchy Söhne, k. k. Hoflieferanten, Herrn Carl S u c h y .
1884
Ein tüchtiger
Klein-Uhrmacher
findet dauernde Beschüftigungbei Carl Suchy & Söhne, Wien, I., Rothentliurmstrasse 6. 707


Wien, im Mai 1887.
W. Bauer
V o r s t e h e r «1er Genossenschaft der U h r m a c h e r in Wien. Wenzel Pfeiffer Johann Suchy
V o r s t e h e r der Genossenschaft ilr'r Uhr- Obmann des Centraiconiites dos ersten m a c h e r in P r a g . alig. österr. Uhrmachertages in Wien.
Karl Baharei Karl Morawetz
Vorsteher rler Genossenschaft der Uhr- Schriftftlhrer r]er Genossenschaft rier m a c h e r in Brünn. Uhrmacher in Wien.
Johann Ziemer Vorsteher rier Genossenschaft der Uhrmacher im westl. Schlesien, Troppau.

dem Cassaverwalter Herrn J o h a n n S u c h y , k. k. Hofuhrmacher in Wien, I . , Rothenthurmstrasse 6,
1890
Ausweis der bisher eingezahlten Beitragsleistungen.
(Die Beträge sind in Gulden ausgedrückt.)
Suchy Joh., Wien, POO. — 14). Carl Suchy's Söhne, Prag, 150. —

Fortsetzung der Mitgliederliste.
Dem Verbände sind folgende Herren Collegen beigetreten:
477 Pazout Wenzel in Prag.
478 Hassenteufel Josef in Prag.
479 Stastny Ottokar in Prag.
480 Kolaf Jaroslav in Prag.
481 Rechner Johann in Prag.
482 Gabler Johann in Prag.
483 Sichrowsky Josef in Prag.
484 Havlicek Heindrich in Prag.
485 Novotny Friedrich in Prag. 48b' Zelisko Emil in Prag.
487 Suchy Carl in Prag

A. Suchy, Prag,
W i e n , am 18. Deeember 1887.
D e r A u s s c h u s s d e r G e n o s s e n s c h a f t der U h r m a c h er
i 11 W i e n :
Lörl facob. Morawelz Carl. Wirth Ludwig.
Bock Frans. Halbkram Martin. Roskowsky Franz.
Seiberl Leopold. Klwnak Gcza. Suchy Carl.
Linsbauer /ose/. Schlesinger Anton. Weybora Eduard.
Lindner Josef. Pfeiffer Stefan. Kuch Ferdinand.
Heldwein Franz. Lucht er Franz. Liadleczek Franz.
Barloschek fohann. Baumann Friedrich. Hecht LAidwig
1898 Prag
Gesucht wird
ein junger Uhrmache'gehilfe, in den Taschenuhr enarbetten gut bewandert, der böhmischen, wie auch der deutschen Sprache mächtig.
Offerte an die Firma Carl Suchy & Söhne, H o f - Uhrmacher in Prag, Graben Nr. 10.

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Die Mysteriösen
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Re: Ein rätselhaftes Werk

Beitrag von Die Mysteriösen » So 7. Feb 2016, 19:48

Auch ich habe heute noch interessante Details zu SUCHY gefunden, hier wird definitiv die Produktion in Prag bestätigt.

http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_ ... 6_1866.xml

Suchy (Suchý), Carl (Karl Emanuel) d. Ä. (1796–1866), Fabrikant
Suchy (Suchý) Carl (Karl Emanuel) d. Ä., Fabrikant. Geb. Prag, Böhmen (Praha, CZ), 23. 12. 1796; gest. ebd., 21. 2. 1866; röm.-kath. Aus bürgerl. Familie stammend, Vater von Carl S. d. J. (geb. Prag, 13. 10. 1827; gest. ebd., 13. 12. 1872), Johann (Anton) S. (geb. Prag, 30. 5. 1830; gest. Wien, 1. 12. 1893), Anton (Gottfried) S. (geb. Prag, 8. 12. 1832; gest. ebd., 26. 12. 1897) und Emanuel S. (geb. Prag, 1841; gest. Kgl. Weinberge, Böhmen / Praha, CZ, 27. 2. 1896); Urgroßvater der Operettensängerin Margit S. (geb. Feldsberg, NÖ / Valtice, CZ, 10. 6. 1891; gest. Lugano, CH, 9. 4. 1961), Ururgroßvater des Literaturwiss. Viktor S. (geb. Wien, 28. 11. 1912; gest. ebd., 31. 7. 1997); ab 1821 mit Josephine Kraupa (1802–1866) verheiratet. – S. ging bei dem Uhrmachermeister Franz Lehner in die Lehre und erhielt 1812 den Freibrief. 1812–19 vertiefte er seine Kenntnisse in München und anderen Städten Bayerns, um sich 1820 in Prag als Uhrmachermeister selbstständig zu machen. Er produzierte v. a. Pendeluhren, aber auch Stock- und Standuhren von hervorragendem Ruf. In den 1840er-Jahren beschäftigte er bereits mehr als 35 Gesellen und war einer der ersten österr. Uhrmacher, die sich dem Export zuwandten. Auf der Leipziger Messe galten seine Uhren den marktdominierenden engl. und Schweizer Fabrikaten als ebenbürtig. Gleichzeitig war er durch den Import von Pariser Stutzuhren wirtschaftl. sehr erfolgreich. 1844 wurde ihm der Titel eines k. k. Hofuhrmachers und k. k. landesbefugten Uhrenfabrikanten verliehen. Seine vier Söhne, die beim Prager Uhrmacher →Josef Kosek in die Lehre gegangen waren, bildeten sich in der Schweiz fort und traten in das Unternehmen ein, das ab den 1850er-Jahren unter dem Namen Carl Suchy & Söhne zur bedeutendsten Uhrenfabrik Österr. wurde. Die Fa. stellte auf den Weltausst. 1855–73 Pendeluhren aus, die von der Fachpresse als die besten österr. Erzeugnisse angesehen wurden. S.s ältester Sohn Carl S. d. J. begründete 1853 eine Uhrenfabrik im schweizer. La Chaux-de-Fonds, die schnell sehr erfolgreich war und die Taschenuhrenproduktion für das Prager Stammhaus übernahm. Johann (Anton) S. leitete die 1863 gegr. Wr. Filiale. Anton (Gottfried) S. und Emanuel S. führten die Prager Fabrik. Letzterer hatte in der Schweiz das System der freiwilligen Rettungs- und Feuerwehrkorps kennengelernt, war das prägende Mitgl. des 1872 gegr. Prager Freiwilligen Rettungskorps und von 1888 bis zu seinem Ableben dessen Obmann. 1894 wurde er mit dem Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens ausgez. Nach Anton (Gottfried) S.s Tod wurde das Prager Stammhaus verkauft. Die Wr. Fa. hatte noch bis 1941 Bestand und stand unter der Leitung von Johann (Anton) S.s Witwe Therese S., geb. Lommer (geb. Gumpendorf, NÖ/Wien, 31. 5. 1844), und ihrer Tochter Therese Walzel, geb. S. (geb. Döbling, NÖ/Wien, 19. 5. 1868; gest. Wien, 21. 3. 1947).

L.: Bohemia, 22., 23. 2. 1866, 14. 12. 1872; Großind. Österr. I; Slokar; J. G. Kohl, Hundert Tage auf Reisen in den österr. Staaten 1, 1842, S. 257ff.; E. A. Jonák, Ber. über die allg. dt. Ind.-Ausst. in München im Jahre 1854 …, 1855, S. 86; F. H. van Weijdom Claterbos, Viennese Clockmakers and what they left us, 1979, S. 309; HHStA, WStLA, beide Wien; Archiv hlavního města Prahy, Národní archiv, beide Praha, CZ; Mitt. Fernande Suchy, Wien (†).


Für unsere Suchy müssen wir jetzt ein passendes Gehäuse suchen, also falls jemand ein werkloses Gehäuse in Biskottenform hat, wäre schön, wenn er sich bei uns meldet. ;)
LG
Silvia und Christian
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janekp
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Re: Ein rätselhaftes Werk

Beitrag von janekp » Fr 15. Apr 2016, 16:29

Handelszeitung fur Gesamte Uhrenindustrie 1898
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Gnomus
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Re: Ein rätselhaftes Werk

Beitrag von Gnomus » Fr 15. Apr 2016, 21:40

steffl62 hat geschrieben: 2. So einen Ankerkloben hab ich bisher auch noch nicht gesehen, anscheinend fehlen 2 Schrauben. In dem aufgeschraubten Plättchen sitzt das Ankerlager. Dieses Plättchen lässt sich auf dem eigentlichen fix verstifteten Ankerkloben frei verschieben. Könnte aber auch gut sein das das ein nachträglicher Umbau ist.
Was mir dabei ein Rätsel ist ist der rechteckige quer liegende Schlitz ganz oben, wozu könnte der wohl gut sein?
Hallo Christian,
ich könnte mir vorstellen, daß hier ein Pfuscher am Werk war, der ein x-beliebiges Teil mit passendem Lager eingebaut hat. Ist ja auch kein Verbrechen, solange dadurch an der Uhr nichts beschädigt wird und der Eingriff reversibel ist. Egal, was der Schlitz früher für eine Funktion gehabt haben mag.
Das Teil erinnert mich an meine ersten laienhaften "Reparatur"-Versuche vor über 40 Jahren. Allerdings nicht an solch wertvollen Objekten.
Gruß
Micha

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