Versuchskaninchen war dieser 7-Tage-Läufer:

Dabei fiel in den aufgezeichneten Gangwerten eine markante Wellenlinie auf, die sich nach genau einer Stunde wiederholt:

Verdächtig waren Minutenrad - Eingriffsfehler? Und der Minutenzeiger - der beim Steigen und Fallen entgegengesetzt aufs Laufwerk einwirkt.
Aber dass diese 3,5g bei einem Antriebsgewicht von 2000g bemerkbar wären, konnte ich mir schwer vorstellen.
Da musste ein Versuch her: statt den Zeiger auszuwuchten, habe ich ihn einfach entfernt. Danach sah das Gangdiagramm so aus:

Die Welle war völlig verschwunden!
Damit war klar, der Minutenzeiger hat deutlichen Einfluss auf den Gang der Uhr.
Für das Ablesen der Zeit ist das aber egal, denn die Schwankungen von ca. 0,1 s sind garnicht sichtbar.
An anderer Stelle ist das aber nicht egal: beim Testen der Uhr mit der Zeitwaage oder anderem elektronischen Gerät.
Mancher glaubt ja immer noch, mit so einer Kurzzeitmessung kennt er auch die Abweichung/Tag der Uhr.
Grob stimmt das auch, aber mehr nicht.
Hier habe ich mal die ungünstigsten möglichen Ergebnisse eingezeichnet, je nach Zeitpunkt der Messung:

Der wirkliche mittlere Gang in diesen 4 Stunden ist aber:

Bis zu den vollen 24 Stunden können sich aber noch weitere langwellige Änderungen überlagern.
Diese Gangschwankungen wird man übrigens immer finden, ob nun ein Abschnitt von 60 Sekunden oder 12 Monaten betrachtet wird...
Das macht das Regulieren zu einer unendlichen Geschichte

Gruß,
Frank