Hallo Uhrenfreunde,
eine weitere entwicklungsgeschichtliche Frage über die Konstruktion von mechanischen Uhren:
Durch wen (welche Firma, in welchem Land) und wann wurden für Armbanduhren die ersten Stoßsicherungen entwickelt?
Die Entwicklung von Stoßsicherungen ist mit dem Aufkommen von Armbanduhren zu sehen, da die Zapfen der Unruhen bei einem Stoß sehr stark belastet werden und brechen können. Ich habe den Eindruck, dass Konstruktionsbemühungen für eine Entwicklung von Stoßsicherungen etwa Mitte bis Ende der 1920er Jahre aufgenommen worden sind.
Aber durch wen, wo und wann??
Es wäre schön, wenn jemand zu diesem Thema konkret Patente und Gebrauchsmuster nennen kann. Auch Firmenunterlagen oder Firmenkataloge können Hinweise enthalten.
droba
Ich hätt da mal ne Frage (3)
Re: Ich hätt da mal ne Frage (3)
Hallo Droba, Du fragst zwar nach Armbanduhren, aber man sollte dabei ja keineswegs vergessen, dass es das Problem gebrochener Zapfen durchaus auch schon in Taschenuhren gab und dass der wohl bekannteste Uhrmacher aller Zeiten, Abraham Louis Breguet schon um 1800 fast alle seiner Zylinderuhren mit Parachute-Stoßsicherungen versah. Und nach ihm, der sie auch erfunden hat, auch noch einige andere, meist bei Uhren mit Zylinderhemmung.droba hat geschrieben:Die Entwicklung von Stoßsicherungen ist mit dem Aufkommen von Armbanduhren zu sehen
Das Prinzip war das gleiche wie später bei den Armbanduhren, nämlich, dass der Lagerstein federnd gelagert ist.
Hier ist ein Beispiel einer ausgebauten "antiken" Stoßsicherung :

Gruß
Peter
PS: zu späteren Patenten bei Armbanduhrwerken kann ich leider momentan nichts beitragen
Re: Ich hätt da mal ne Frage (3)
Hallo Peter,
ein sehr interessanter Hinweis auf Breguet. Bei meiner Frage geht es mir aber tatsächlich um Stoßsicherungen in der Serienfertigung. Dein Beitrag bringt mich aber auf auf folgenden Gedanken:
Für denkbar halte ich, dass die Stoßsicherungen der 1920er Jahre nicht mehr patentierbar waren, weil das Prinzip eigentlich schon lange bekannt ist. Das würde auch erklären, warum mir bisher keine Patent-Unterlagen begegnet sind.
Aber über die Einführung der Stoßsicherungen in der Serienfertigung sollte es in den Unterlagen der Hersteller Hinweise geben. Kennt hier jemand Unterlagen oder kann jemand etwas zu diesen Fragen beitragen?
droba
ein sehr interessanter Hinweis auf Breguet. Bei meiner Frage geht es mir aber tatsächlich um Stoßsicherungen in der Serienfertigung. Dein Beitrag bringt mich aber auf auf folgenden Gedanken:
Für denkbar halte ich, dass die Stoßsicherungen der 1920er Jahre nicht mehr patentierbar waren, weil das Prinzip eigentlich schon lange bekannt ist. Das würde auch erklären, warum mir bisher keine Patent-Unterlagen begegnet sind.
Aber über die Einführung der Stoßsicherungen in der Serienfertigung sollte es in den Unterlagen der Hersteller Hinweise geben. Kennt hier jemand Unterlagen oder kann jemand etwas zu diesen Fragen beitragen?
droba
Re: Ich hätt da mal ne Frage (3)
Hallo Droba,droba hat geschrieben:Für denkbar halte ich, dass die Stoßsicherungen der 1920er Jahre nicht mehr patentierbar waren, weil das Prinzip eigentlich schon lange bekannt ist. Das würde auch erklären, warum mir bisher keine Patent-Unterlagen begegnet sind.
doch, die Patente scheint es zu geben. Ich habe beispielsweise ein Patent über eine Stoßsicherung von 1927/28/29 gefunden, ich weiß allerdings nicht wie diese in der zeitlichen Reihenfolge der verschiedenen Typen einzuordnen ist : schweizer Patent Nr. 130193
https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/d ... 000130193A
Gruß
Peter
Re: Ich hätt da mal ne Frage (3)
Brequet 1789 hat das invented so genante parachute system.
Im 1929 Wyler anti schock
1933 Hans Marti - incablock und das ist die datum oficiel.
Im 1934, the Société des Montres West End SA das erste Incabloc anti-shock system invented par Mr. Braunschweig.[2] zu serienproduktion.
Beim ETA's das heist Etachoc, Kif,
Seiko's Diashock,
und Citizen's Parashock.
Im 1929 Wyler anti schock
1933 Hans Marti - incablock und das ist die datum oficiel.
Im 1934, the Société des Montres West End SA das erste Incabloc anti-shock system invented par Mr. Braunschweig.[2] zu serienproduktion.
Beim ETA's das heist Etachoc, Kif,
Seiko's Diashock,
und Citizen's Parashock.
Re: Ich hätt da mal ne Frage (3)
Hallo Peter und Jan,
Danke für Eure Hinweise.
Jan, kannst Du bitte die Hinweise etwas präzisieren: Was war Patent, wann war die Serien-Einführung etc. Danke!
droba
Danke für Eure Hinweise.
Jan, kannst Du bitte die Hinweise etwas präzisieren: Was war Patent, wann war die Serien-Einführung etc. Danke!
droba
Re: Ich hätt da mal ne Frage (3)
Erst mal In April 1928 marti hat gemacht “unbreakable” watch (Swiss patent n° 141098 in Juli 1929).
Dann im Marz 2, 1933 hat Er anmeldet elastic bearing system (Swiss patent n° 168494).
Marti hat das sukces incablock gesehen und zwei weitere patente angemeldet in 1937 mit Porte-Echappement Universel SA (Portescap).
Mehr habe ich nicht gefunden.
Dann im Marz 2, 1933 hat Er anmeldet elastic bearing system (Swiss patent n° 168494).
Marti hat das sukces incablock gesehen und zwei weitere patente angemeldet in 1937 mit Porte-Echappement Universel SA (Portescap).
Mehr habe ich nicht gefunden.
Re: Ich hätt da mal ne Frage (3)
Hallo Uhrenfreunde,
Hallo Jan und Peter,
es sind außer Euren Beiträgen bisher keine weiteren Hinweise zur Einführung der Stoßsicherung in der Serienfertigung von Armbanduhren eingegangen. Das gibt mir Gelegenheit, diesen Thread zu einem (Zwischen?)-Ergebnis und zu einer persönlichen Beurteilung zu führen.
Wir können feststellen, dass die Entwicklung und Serieneinführung von Stoßsicherungen in Armbanduhren Ende der 1920er Jahre und in der Schweiz stattgefunden hat.
Ferner finde ich auffallend, dass bisher in diesem Zusammenhang nur Patente der Schweiz, aber keine Patentanmeldungen in Amerika oder Deutschland bekannt sind, obwohl schon bald sehr viele Hersteller eigene Stoßsicherungen entwickelt und zum Einsatz brachten.
Das führt mich zur folgenden Thesen, die ich hiermit zur Diskussion stellen möchte:
1) Genaugenommen sind die Stoßsicherungen für Armbanduhren Ende der 1920er Jahre keine neue Entwicklung und waren deshalb dem Grundsatz für eine Patentanmeldung ("Es muss sich um eine technische Neuerung handeln, die es bisher noch nicht gibt") auch nicht mehr patentierbar.
Das dürfte der Grund gewesen sein, dass außer in der Schweiz aus anderen Ländern keine Patentanmeldungen bekannt sind.
2.) In der Schweiz wurden die ersten Stoßsicherungen aber patentiert, weil daran ein öffentliches Interesse bestand und die Entwickler einen Patentschutz vermutlich auch eingefordert haben. Patentverletzungen scheinen aber nicht verfolgt worden zu sein: Sowohl im in der Schweiz, aber auch im Ausland wurden umgehend sehr ähnliche Stoßsicherungen entwickelt und auch eingebaut. Klagen gegen andere Hersteller von ähnlichen Stoßsicherungen sind deshalb ebenfalls nicht bekannt.
Wie gesagt: Die beiden letzten Punkte sind meine persönliche Einschätzung, die ich hiermit zur Diskussion stellen möchte.
Aber die Ausgangsfrage wurde durch die Hinweise von Jan und Peter in meinen Augen beantwortet: Stoßsicherungen für Armbanduhren wurden Ende der 1920er Jahre in der Schweiz entwickelt und in die Serienfertigung auch aufgenommen.
Peter und Jan: Danke für die Beteiligung!
droba
Hallo Jan und Peter,
es sind außer Euren Beiträgen bisher keine weiteren Hinweise zur Einführung der Stoßsicherung in der Serienfertigung von Armbanduhren eingegangen. Das gibt mir Gelegenheit, diesen Thread zu einem (Zwischen?)-Ergebnis und zu einer persönlichen Beurteilung zu führen.
Wir können feststellen, dass die Entwicklung und Serieneinführung von Stoßsicherungen in Armbanduhren Ende der 1920er Jahre und in der Schweiz stattgefunden hat.
Ferner finde ich auffallend, dass bisher in diesem Zusammenhang nur Patente der Schweiz, aber keine Patentanmeldungen in Amerika oder Deutschland bekannt sind, obwohl schon bald sehr viele Hersteller eigene Stoßsicherungen entwickelt und zum Einsatz brachten.
Das führt mich zur folgenden Thesen, die ich hiermit zur Diskussion stellen möchte:
1) Genaugenommen sind die Stoßsicherungen für Armbanduhren Ende der 1920er Jahre keine neue Entwicklung und waren deshalb dem Grundsatz für eine Patentanmeldung ("Es muss sich um eine technische Neuerung handeln, die es bisher noch nicht gibt") auch nicht mehr patentierbar.
Das dürfte der Grund gewesen sein, dass außer in der Schweiz aus anderen Ländern keine Patentanmeldungen bekannt sind.
2.) In der Schweiz wurden die ersten Stoßsicherungen aber patentiert, weil daran ein öffentliches Interesse bestand und die Entwickler einen Patentschutz vermutlich auch eingefordert haben. Patentverletzungen scheinen aber nicht verfolgt worden zu sein: Sowohl im in der Schweiz, aber auch im Ausland wurden umgehend sehr ähnliche Stoßsicherungen entwickelt und auch eingebaut. Klagen gegen andere Hersteller von ähnlichen Stoßsicherungen sind deshalb ebenfalls nicht bekannt.
Wie gesagt: Die beiden letzten Punkte sind meine persönliche Einschätzung, die ich hiermit zur Diskussion stellen möchte.
Aber die Ausgangsfrage wurde durch die Hinweise von Jan und Peter in meinen Augen beantwortet: Stoßsicherungen für Armbanduhren wurden Ende der 1920er Jahre in der Schweiz entwickelt und in die Serienfertigung auch aufgenommen.
Peter und Jan: Danke für die Beteiligung!
droba