Kleine Tischuhr/Taschenuhr gemarkt M

Welche Uhr, welches Werk ist das ?
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Andy62
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Kleine Tischuhr/Taschenuhr gemarkt M

Beitrag von Andy62 »

Letztens bei Ebay ersteigert.
Eine kleine Uhr/Taschenuhr auf einem kleinem Marmorblock.
Auf dem Ziffernblatt steht Swiss Made. Hinten auf dem
Innendeckel gemarkt mit Metal Dore, dann noch A.I.
und Fab. Suisse swiss.
Innen auf dem Werk gemarkt mit M darunter evtl.
importe de ???? dann kann ich noch No Jewels
unadjusted erkennen.
Weiß jemand aufgrund des Werkes oder der Punze M den Hersteller
dieser kleinen Uhr. Und ist diese Uhr eine Bastelarbeit wo eine Taschen-
uhr in eine kleine Tischuhr umgebaut wurde oder gab es solche Tischuhren
wirklich zu kaufen.

Vielen Dank schon einmal im Vorraus

Hier nun die Bilder

Andy
KT1.jpg
KT2.jpg
KT3Innendeckel.jpg
KTPunzen.jpg
KTWerk.jpg
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droba
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Re: Kleine Tischuhr/Taschenuhr gemarkt M

Beitrag von droba »

Hallo Andy,

ja, das ist eine gut gemachte Bastelarbeit. Das Uhrwerk ist, Du hast es erkannt, das Werk einer Taschenuhr, genau gesagt ein Roskopf-Werk. Das Außengehäuse sieht mir nach Ruhla aus, der Sockel dürfte 1930er Jahre sein.

droba
petsch
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Re: Kleine Tischuhr/Taschenuhr gemarkt M

Beitrag von petsch »

Hallo Andy,
ich glaube im Gegensatz zu Droba nicht an eine Bastelarbeit. Jedenfalls nicht an eine nachträgliche, bei der aus einer Taschenuhr eine Tischuhr gemacht wurde.
Ich denke, das Werk ist, und da hat Droba natürlich Recht, ursprünglich als (oder so wie ein) Taschenuhrwerk konzipiert, aber es müsst eigentlich schon einen Kronenaufzug haben. Den hat es aber nicht, sondern es wird aufgezogen und gestellt wie ein Wecker.
Da die Konstruktion wie die einer Schlüsselaufzugsuhr ist, aber mit verlängerten Wellen auf die dann der Aufzugsschlüssel aufgeschraubt wurde, bzw der Stellknopf aufgesteckt wurde, denke ich, dass die Uhr von vornherein als günstiges Tischührchen hergestellt und verkauft wurde.
Solche Uhren sieht man nicht so oft, aber es gibt sie hin und wieder. Leider kann ich Dir aber bei der Herstellersuche nicht weiterhelfen.

Gruß
Peter
walter der jüngere

Re: Kleine Tischuhr/Taschenuhr gemarkt M

Beitrag von walter der jüngere »

droba hat geschrieben:
...ja, das ist eine gut gemachte Bastelarbeit....

droba
Hallo,

das mag eine Bastelarbeit sein - muss es aber nicht. Denn:
...Das Uhrwerk ist, Du hast es erkannt, das Werk einer Taschenuhr, genau gesagt ein Roskopf-Werk. ... droba
Das Werk war aber offenbar nie für Kronenaufzug konstruiert - der rückseitige Schlüsselaufzug und auch die Zeigerstellung von hinten sind original.
Siehe dazu: Albin Schaeder: The Proletarian Watch (S. 96) bzw. A.-F. Jobin, La Classification Horlogère.., II. Band (1939,) S. 121.
Das Werk für eine Taschenuhr mit Schlüsselaufzug zu verwenden, wäre also durchaus auch eine Möglichkeit, insbesondere, da es dieses Werk auch mit Sekundenanzeige gab.
Der Hersteller war: Sociéte Horlogère Reconvilier
...Das Außengehäuse sieht mir nach Ruhla aus, der Sockel dürfte 1930er Jahre sein....
droba
Prima Hinweis! Kannst Du das aber bitte auch irgendwie belegen (das könnte dann nämlich auch für weitere Zuordnungen sehr hilfreich sein).

Walter d. J.

P.S.: Während dieser Beitrag erstellt wurde, entstand auch der Beitrag von petsch. Insofern gibt es da gewisse inhaltliche Überschneidungen...
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droba
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Re: Kleine Tischuhr/Taschenuhr gemarkt M

Beitrag von droba »

petsch hat geschrieben:Hallo Andy,
ich glaube im Gegensatz zu Droba nicht an eine Bastelarbeit. Jedenfalls nicht an eine nachträgliche, bei der aus einer Taschenuhr eine Tischuhr gemacht wurde.
Ich denke, das Werk ist, und da hat Droba natürlich Recht, ursprünglich als (oder so wie ein) Taschenuhrwerk konzipiert, aber es müsst eigentlich schon einen Kronenaufzug haben. Den hat es aber nicht, sondern es wird aufgezogen und gestellt wie ein Wecker.
Da die Konstruktion wie die einer Schlüsselaufzugsuhr ist, aber mit verlängerten Wellen auf die dann der Aufzugsschlüssel aufgeschraubt wurde, bzw der Stellknopf aufgesteckt wurde, denke ich, dass die Uhr von vornherein als günstiges Tischührchen hergestellt und verkauft wurde.
Solche Uhren sieht man nicht so oft, aber es gibt sie hin und wieder. Leider kann ich Dir aber bei der Herstellersuche nicht weiterhelfen.

Gruß
Peter
Peter danke für die Präszisierung: Das Werk ist tatsächlich ein modifiziertes Taschenuhrwerk, und ist damit von vorneherein für eine Tischuhr und nicht für eine Taschenuhr bestimmt.

Das Außengehäuse (Zifferblatt und Lunette) erinnern mich aber trotzdem sehr stark an einen Ruhla-Wecker der 1970er Jahre.

Oder täuscht in diesem Punkt das Foto etwas?

droba
walter der jüngere

Re: Kleine Tischuhr/Taschenuhr gemarkt M

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

ich habe den Hinweis von droba aufgenommen und ein bißchen geblättert (Kamp/Paust/Meinek: Die Geschichte der Ruhlaer Uhren und Maschinen - 150 Jahre Gebrüder Thiel Uhrenwerke Ruhla Gardé Deckel Maho):
Auf S. 173 ist tatsächlich ein stilistisch ähnliches Zifferblatt (m. Thiel (?) -Logo) zu sehen, auf einem Wecker - Kaliber 66. Fertigungszeitraum 1952 - 1968. Das dort abgebildete Zifferblatt kann nur aus den Anfangsjahren der Fertigung vom Kal.66 stammen.
Von den Maßen her passt es m.E. eher weniger zu einem Taschenuhrwerk - aber vielleicht kann Andy62 dazu ja etwas beitragen:
Das besagte Zifferblatt hat nämlich etwa einen Durchmesser von 65 mm; das Werk hat etwa einen Durchmesser von 45 mm.
Ja, das Blau der Lünette kommt auch mir etwas ungewöhnlich vor. Aber vielleicht können da Detailaufnahmen und ein paar Maßangaben noch etwas Klarheit bringen.

Walter d. J.
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Andy62
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Re: Kleine Tischuhr/Taschenuhr gemarkt M

Beitrag von Andy62 »

Hallo,
vielen Dank erst einmal für die Antworten.
Ich habe jetzt noch einmal Fotos gemacht.
Hoffe sie helfen zur weiteren Bestimmung der Uhr.
Das Glas vorne kann man abheben. Das blaue würde
ich als kobaldblau bezeichnen. Das Ziffernblatt ist relativ
dick und evtl. aus Plastik, jedenfalls kein Emaille. Verziert ist es in der Mitte mit einem
Blätterkreuz. Wie man hoffentlich auf den Bildern sieht ist es hervorgehoben.
Die gesamte Uhr hat einen Durchmesser von ca. 4,7 cm.
Das Werk hat einen Durchmesser von ca. 4,3cm
Der Aufzugschlüssel für die Feder wird einfach aufgeschraubt. Für
die Zeigerstellung ist der Knopf allerdings mit einer Schraube festgeschraubt.
Ku1.jpg
Ku2.jpg
Ku3.jpg
Ku4.jpg
Ku5.jpg
Ku6.jpg
Ku7.jpg
Ku8.jpg
Andy
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droba
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Re: Kleine Tischuhr/Taschenuhr gemarkt M

Beitrag von droba »

Hallo Andy,

mit den weiteren Fotos wird erkennbar, dass alles zusammengehört. Also keine Bastelei. Genau wie Peter es schon vermutet hat. Besonders das modifizierte Roskopfwerk ist sehr interessant!

Nach einer Reinigung war das ein wirklich hübsches Tischührchen!

droba
petsch
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Re: Kleine Tischuhr/Taschenuhr gemarkt M

Beitrag von petsch »

Bei ebay habe ich gerade eine ganz ähnliche Uhr gesehen. Der gleiche Perlrand und ein farbiger (allerdings viel dunklerer) Rand, das gleiche Werk mit anderen Füßen, auch auf einem kleinen Marmorblock. Allerdings mit einem Ziffernblattautomat und einem anderen Ziffernblatt, das nicht so sehr nach Wecker aussieht.

http://www.ebay.de/itm/Antike-Kleine-Sc ... 4ad306613a

Gruß
Peter
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detlef
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Re: Kleine Tischuhr/Taschenuhr gemarkt M

Beitrag von detlef »

Hallo!
Der Schmied erinnert mich ganz stark an den Schmied von Ruhla.Aber mir ist nicht bekannt das Thiel oder Ruhla Schweizer Uhrwerke verbaut hat.
Mfg.Detlef!
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