Vergoldung/Versilbern einer Pendule

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
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Egge
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Vergoldung/Versilbern einer Pendule

Beitrag von Egge »

Hallo Zusammen,
ich wollte fragen, ob jemand eine gute Adresse für die Vergoldung (eine Figur auf dem Gehäuse soll versilbert werden) weiß.
Welche Verfahren könnt Ihr empfehlen, damit die Vergoldung auch einen schönes Aussehen bekommt?

Leider kann ich kein Bild von dem jetztigen Gehäuse einstelllen, da die Uhr meinem Vater gehört und 380 km entfernt steht.
...aber vielleicht habt Ihr ja trotzdem einen guten Tipp oder Adresse.

Gruß und Dank aus Hamburg
Thorsten
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s.hartig
Beiträge: 174
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Re: Vergoldung/Versilbern einer Pendule

Beitrag von s.hartig »

Hallo Thorsten,

um Dir weiterhelfen zu können, müsstest Du wissen (und uns mitteilen), um welche Art von Uhr es sich handelt (Provinienz, Zeit?), woraus das Grundmaterial besteht (Bronze, Zinkdruckguss, Holz?) und wieviel Geld Du anlegen willst.

Gruß Stefan
Egge
Beiträge: 81
Registriert: Fr 12. Jul 2013, 08:35

Re: Vergoldung/Versilbern einer Pendule

Beitrag von Egge »

Hallo Stefan,
vielen Dank für den Hinweis - wenn man die Uhr vor Augen hat, dann denkt man nicht daran, die Uhr genauer zu beschreiben.
Es handelt sich um eine französische Pendule aus Zinkdruckguss, ca. 1880. Auf dem Gehäuse ist ein jagdliches Motiv dargestellt mit einem Reiter (Pferd ist Silber), einem Hirsch, reiter und Hund. Die Figuren sind einzeln zu demontieren.
Mein Vater ist bereit bis ca. 300 Euro für eine neue Vergoldung aus zu geben.

Thorsten
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s.hartig
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Re: Vergoldung/Versilbern einer Pendule

Beitrag von s.hartig »

Hallo Thorsten,

nun ist die Sache schon klarer.

Es dürfte kein größeres Problem darstellen, die demontierten Figuren galvanisch neu vergolden / versilbern zu lassen. Im Raum Pforzheim gibt es bspw. einige kleinere Firmen, dia auch solche etwas abseitigen Kleinaufträge ausführen.
Etwas schwieriger scheint mir eine Neuvergoldung des Gehäuses, das vermutlich aus unterschiedlichen Teilen weich zusammengelötet ist. Rückseite und Hinterfüße sind meist aus (lakiertem bzw. bronziertem) Zink- oder Weissblech gebaut. Ich könnte mir vorstellen, dass hier einige Vorarbeit fällig wird (ablaugen, beizen) bzw. dass der Galvaniseur auch gar nicht bereit sein wird, das Risiko einzugehen, sich seine teuren Bäder damit zu versauen.
Billig ist die galvanische Vergoldung solch großer Teile nicht, ich kann nicht abschätzen, ob das von Dir genannte (am Marktwert solcher Pendulen aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts gemessen eh schon sehr großzügige) Budget dafür ausreicht.
Vielleicht wäre eine "do it yourself" Vergoldung bzw. Versilberung nach dem Tampon-Verfahren eine gangbare Alternative (Selva hatte früher derartige Sets im Sortiment), allerdings habe ich da keinerlei Erfahrung über erforderliche Vorbereitung / Handling / Beständigkeit.

Last but not least käme eventuell auch eine Blattvergoldung in Frage, mit Haftöl als "Kleber". Auch dazu findest Du im Internet viele Infos.

Ich persönlich würde wohl von einer Neuvergoldung absehen. Häufig bewirkt eine gründliche Reinigung mit einer ammoniakhaltigen Seifenlösung (selbst angesetzt oder "ELMA") schon Wunder, und ein wenig Patina darf ja auch sein.

Gruß
Stefan
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Typ1-2-3
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Re: Vergoldung/Versilbern einer Pendule

Beitrag von Typ1-2-3 »

Wenn die Uhr wirklich Zinkdruckguss ist, würde ich in jedem Falle davon absehen, sie zu vergolden. Wenn, dann höchstens Blattgold. Galvanik hält nicht, und mit Zinnlötungen wird Dir jede Galvanik eine Vergoldung ablehnen. Denn die wollen ihre Bäder nicht verderben, die richtig teuer sind. Und das geht mit Zinn gar nicht.

Außerdem sind die Uhren das nicht Wert. Die frühen waren aus Bronceguss, und für die lohnt es sich. Allerdings waren die feuervergoldet, und eine Vergoldung ist da wirklich nicht notwendig, denn die ist so dick, dass sie nicht abreibt.

Eine Reinigung wäre angebrachter. Eventuell auch, indem man vorher alle Teile, die geschraubt sind, abbaut. Elma wäre gut. Alles andere übersteigt bei Zinkgehäusen den Wert der Uhr um das Vielfache.

Frank
Mechanikus
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Registriert: Mi 15. Dez 2010, 00:13

Re: Vergoldung/Versilbern einer Pendule

Beitrag von Mechanikus »

Hallo,

mein Freund ein alter Uhrmacher kennt sich bestens mit solchen Uhren aus.
Wenn du magst arbeitet er dir die Uhr bestimmt auf.
Gruß
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Taloon
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Registriert: Di 24. Aug 2010, 21:35
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Re: Vergoldung/Versilbern einer Pendule

Beitrag von Taloon »

Könntest du mal ein paar Bilder der Uhr einstellen ?
Egge
Beiträge: 81
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Re: Vergoldung/Versilbern einer Pendule

Beitrag von Egge »

Hallo zusammen,
die Uhr gehört meinem Vater und er muss noch ein paar Digitalbilder von der Uhr machen, dafür muss er sich allerdings erst in der Nachbarschaft noch eine Kamera und einen Rechner leihen.
:D
...Bilder kommen also bald

@Mechanikus: wo wohnt denn dein Freund? Die Uhr befindet sich im Kreis Wesel am Niederrhein.

Tjorsten
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