Gustav Becker

Welche Uhr, welches Werk ist das ?
Antworten
chronos48
Beiträge: 5
Registriert: So 22. Dez 2013, 11:12

Gustav Becker

Beitrag von chronos48 »

]Hallo liebe Uhrenfreunde,
ich bin ganz neu hier. Habe von meinem verstorbenen Vater eine Wanduhr geerbt. Die Uhr lief nicht mehr. Eine Darmsaite für das Gewicht war gerissen. Beim Austausch habe ich gesehen, dass es sich wohl um eine Gustav Becker Uhr handelt. Habe daraufhin im Internet gegoogelt und bin auf diese Forum gestossen. Welches Mitglied kann mir hir weiterhelfen und nähere Angaben zum Baujahr, Gehäuse usw. machen. Fotos habe ich beigefügt. Freue mich auf jede Antwort.
chronos48
walter der jüngere

Re: Gustav Becker

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

offenbar hat etwas beim Hochladen der Fotos auf den DGC-Server nicht geklappt, die Fotos jedenfalls fehlen.
Hier der Link zur Anleitung, wie Bilder in Beiträge eingefügt werden können:
http://dg-chrono.info/dg-chrono.de/foru ... 160&t=2588

Mithilfe der Bilder kann man dann versuchen, die entsprechenden Fragen wenigstens ungefähr zu beantworten (kann aber etwas dauern).
Ganz genau wird man das vermutlich nicht hinbekommen, da viele Werke und auch viele Gehäuse (nicht nur von GB) über mehrere Jahre (unverändert, oder mit teils nur sehr geringfügigen Detailänderungen) gefertigt wurden.

Walter d. J.
chronos48
Beiträge: 5
Registriert: So 22. Dez 2013, 11:12

Re: Gustav Becker

Beitrag von chronos48 »

So, ich hoffe das die Bilder jetzt geladen wurden. Danke für den Tipp.
chronos48
011.JPG
009.JPG
007.JPG
006.JPG
005.JPG
004.JPG
004.JPG
002.JPG
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
KleineSekunde
Moderator
Beiträge: 1281
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:02

Re: Gustav Becker

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo chronos48,

auch wenn es etwas verspätet ist, herzlich willkommen im DGC-Forum!

Wie ich finde, hast du da eine sehr schöne Uhr vorgestellt.

Ein paar allgemeine Informationen zum Hersteller finden sich auch hier: http://www.uhrenhanse.org/sammlerecke/g ... becker.htm

Eventuell hast du diese Informationen ja auch schon gefunden und eventuell gibt es hier ja auch weitere Hinweise.

Da die Uhr auf deinen Fotos auf einem "Probierstuhl" befestigt ist und du das gerissene Seil erneuert hast, würde ich davon ausgehen, dass das Werk zerlegt, gereinigt und neu geölt wurde.

Somit bliebe mir dann nur noch dir viel Spaß mit der Uhr zu wünschen!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
chronos48
Beiträge: 5
Registriert: So 22. Dez 2013, 11:12

Re: Gustav Becker

Beitrag von chronos48 »

Hallo Guido/Kleine Sekunde,
erst einmal allen im Forum ein gutes neues Jahr.
Die angegebene Seite hatte ich auch schon gefunden, aber die Angaben waren mir noch nicht ausführlich genug. Aber jetzt brauche ich einmal den Rat der Experten: das Seil habe ich zwar ausgewechselt, aber gereinigt habe ich das Werk noch nicht. Kann ich das selbst in Angriff nehmen oder doch lieber einem "Experten" überlassen? Bin zwar nicht ungeschickt in der Feinmechanik, aber als Elektroniker??
Welches Reinigungsmittel sollte man verwenden, ist fast alles Messing. Einige Leute schwören auf W40, andere verteufeln das Zeug.
Geht es mit Isopropanol und Ultraschall? Sollte man das komplette Werk zerlegen?
Viele Fragen, ich weiß. Aber vielleicht können mir die Mitglieder dieses Forums, einem Neuling wie mich, weiterhelfen. Im Voraus schon mal vielen Dank.
Viele Grüße
chronos48
walter der jüngere

Re: Gustav Becker

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

Reinigungsbenzin dürfte da eher dem Werk guttun - als denn W40 oder Spiritus.
Es gibt aber auch professionielle Reinigungsessenzen, verschiedene Hersteller, verschiedene Bezeichnungen...
Allerdings ist es mit dem bloßen Reinigen nicht getan - die Uhr braucht an verschiedenen Stellen verschiedene Öle bzw. Fette.
Und: Es gilt, alles auf Verschleiß zu kontrollieren und ggfs. nachzuarbeiten bzw. zu reparieren.
Nicht alles gibt das Elektronikwissen und -werkzeug her...
Was z.B. fehlt, sind die Pendelgabelbegrenzungsstifte am Werk, der Schlagwerkhammer scheint auch verloren gegangen zu sein, dies nur auf den ersten Blick...

Daher: Einen Uhrmacher suchen, der sich der Sache gewissenhaft annimmt, die Uhr dort überarbeiten lassen. Die Sache ist es wert, auch wenn dies mit einer gewissen Geldausgabe verbunden ist - dies ist keine Uhr, die jederzeit und überall angeboten wird.

Walter d. J.
Benutzeravatar
wahli76
Beiträge: 399
Registriert: Di 17. Jan 2012, 13:08
Wohnort: bei München

Re: Gustav Becker

Beitrag von wahli76 »

Hallo Chronos48,

deine Angst vor dem zerlegen/Reinigen verstehe ich nicht ganz. Wenn du schreibst, du hättest die Seile der Aufzugsgewichte gewechselt, hast du doch dafür bereits das Werk zerlegen müssen, oder?

Zum Reinigen ist Waschbenzin sicher gut geeignet. Auch das von SELVA vertriebene "1:9" kann man ohne Ultraschallgerät verwenden. Hin und wieder habe ich auch schon Bremsenreiniger benützt.

Vielleicht willst du vorher in ein Fachbuch investieren? Zu empfehlen ist "Practical Clock Repairing" von Donald DeCarle (gibt es antquarisch auf www.eurobuch.com).

Ansonsten, viele Fotos während des Zerlegens helfen später beim Zusammenbauen.

Wie Walter schon geschrieben hat, es fehlen wohl die Anschlagstifte für die Ankergabel. Die sind nicht lebenswichtig; es wäre aber doch gut, sie zu ersetzen.

Wichtig ist auch noch, sich die Ankerpaletten genau anzusehen. Oft sind die Ruhe- und Hebeflächen soweit eingelaufen, daß sie nachgeschliffen und dann poliert werden müssen.

Hast du nicht einen Uhrmacher in der Nähe, der dir hilft oder dich mal über die Schulter schauen läßt? Es gibt auch Seminare zur Großuhr-Reparatur (z.B. Uhrmacherschule im Hessenpark bei Frankfurt/M.).

Viele Grüße

Kurt
KleineSekunde
Moderator
Beiträge: 1281
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:02

Re: Gustav Becker

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo,

das Editieren hat wohl zu lange gedauert, Kurt war schneller...

Walter hat die Sache sehr gut auf den Punkt gebracht und ich würde mich seiner Einschätzung anschließen: Einfache Uhren mit Gewichtsantrieb sind wohl geeignete Übungsobjekte da das sonst nötige Entspannen von Uhrwerksfedern - was auch gewisse Verletzungsrisiken birgt und somit auch sprichwörtlich "ins Auge" gehe kann - hier ja enfällt. Für erste Versuche würde ich hier aber auch zu einem anderen Werk raten.

Grundsätzlich ist das Zerlegen kein "Hexenwerk". Es empfiehlt sich, vor der Demontage viele Fotos aus verschiedenen Perspektiven zu machen, um später das Zusammensetzen zu erleichtern. Zur Reinigung sollte, wie bereits gesagt, Benzin (oder eben eine professionelle Reinigungslösung) verwendet werden, da dies altes Öl und Fett gut löst. Spiritus ist da nicht so geeignet. Alle Bauteile, müssen dabei gut gereinigt werden, bei groben Verschmutzungen kann eine Zahnbürste durchaus helfen. Insbesondere auch die Lager müssen gut gereinigt werden, hier leisten Putzhölzer zum Ausreiben der Lager gute Dienste (Zahnstocher oder Schaslikspieße wären da durchaus geeignet). Auch die Zapfen der verschiedenen Zahnräder sowie alle übrigen Lagerstellen sollten penibel gereinigt werden. Möglicherweise verbleibene Verschmutzungen können als "Schmirgelpaste" wirken und später weitere Schäden verursachen, die vermeidbar wären.

Bei der Reinigung sollten auch die Lager / Zapfen auf Verschleiß kontrolliert werden. Oval ausgelaufene Lager müssen dabei überarbeitet werden. Dies ist mit "Bordmitteln" jedoch kaum oder nicht machbar. Da müsste dann ein wohlwollender Uhrmacher / Teilnehmer des Forums helfen. Klar, entsprechendes Werkzeug ließe sich beschaffen. Aber das wäre dann doch eher kostspielig und würde sich wohl erst lohnen, falls die Reparatur von Uhren als ernsthaftes Hobby betrieben werden würde. Aber selbst dann bliebe das Problem der korrekten Bedienung und die will natürlich auch gelernt und geübt werden... Eine fachkundige Anleitung wäre hier also angebracht.

Geeignete Öle und Fette sollten dann auch vorhanden sein aber das wäre nur ein kleines "Problem". WD40 ist für sehr viele Anwendungen ein sehr geeignetes Mittel der Wahl, die Ölung von Uhren gehört da meiner Meinung nach nicht dazu (es sei denn beim Versuch festgerostete Verschraubungen zu lösen).

Viel Erfolg!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

PS: Beim erneuten Durchlesen habe ich etwas den Eindruck gewonnen, dass meine Ausführungen teilweise zu negativ sind und ich zur Eigeninitiative eher abraten würde, das war nicht meine Absicht - im Gegenteil: Auch als engagierter Hobbyschrauber (dazu zähle ich mich auch) lässt sich einiges machen und das Hobby macht ja auch Spaß. Aber manche Dinge sind in professionellen Händen eben besser aufgehoben. Welche dies sind merkt man dann recht schnell. Und es schadet sicherlich auch nicht etwas Neues zu probieren, nur sollte man dann auch mögliche, selbst verursachte Schäden einkalkulieren und bei der vorgestellten Uhr fände ich dies eben schade. Also nur Mut im ersten Schritt bei einfachen Werken, um die es im Zweifel nicht so schade wäre!
chronos48
Beiträge: 5
Registriert: So 22. Dez 2013, 11:12

Re: Gustav Becker

Beitrag von chronos48 »

Hallo,
mittlerweile habe ich einen sehr guten Uhrenladen in Freiburg gefunden, der das Werk komplett zerlegt und gereinigt hat. Das Uhrwerk läuft tadellos. Jetzt bleibt nur noch das Gehäuse. Ich habe festgestellt, dass noch einige Zierteile, wie Zapfen und Rosetten, fehlen.
Kann mir da jemand weiterhelfen?
Werde noch en paar bessere Aufnahmen vom Gehäuse einstellen.
Gruß
chronos48
Benutzeravatar
Die Mysteriösen
Beiträge: 513
Registriert: Do 19. Aug 2010, 08:33
Wohnort: Wien

Re: Gustav Becker

Beitrag von Die Mysteriösen »

Mit genauen Fotos kann ich Dir vielleicht helfen, habe einen Holzfundus....

Zur Not muss Du bis August warten, am Flohmarkt in Furtwangen steht immer ein Großer Holzteilhändler!

LG
Silvia
LG
Silvia und Christian
---------------------------
Die Amerikaner glauben immer, sie seien uns Jahre, wenn nicht Jahrzehnte voraus. Dabei hinken sie uns 8 Stunden hinterher.
Antworten