Waagbalkenuhr

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
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Alpenriese
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Waagbalkenuhr

Beitrag von Alpenriese » Do 19. Dez 2013, 11:57

Hallo,ich hab ein Problem.Habe mir von Selva eine Holzräder Uhr (Waagbalkenuhr) gekauft. Sie bleibt aber nach ca 20 Sekunden immer stehen. Glaub das das obere Rad nicht genau von den Zähnen her gefertigt wurde. Und kann mir nicht vorstellen das die Uhr wie von Dort geschrieben 12 Stunden Probe lief. Naja wird schauen ob Sie umgetauscht wird.

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Alpenriese
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Re: Waagbalkenuhr

Beitrag von Alpenriese » Do 19. Dez 2013, 22:57

Kommt jetzt langsam in Gang. Vielleicht waren ja auch nur die Holzräder zu feucht. :?:

petsch
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Re: Waagbalkenuhr

Beitrag von petsch » Fr 20. Dez 2013, 12:29

Hallo,
wenn sie nicht geht, wird Selva sie umtauschen oder zurücknehmen (müssen). Auf jeder gewerblich verkauften Uhr ist ja Garantie.
Allerdings darfst Du dann natürlich nichts an der Uhr verändert haben, also Zähne nachgearbeitet oder ähnliches.

Wenn Du Dir die Arbeit mit der Rücksendung sparen willst, kannst Du natürlich weiter versuchen, ob sie nicht in Gang kommt. Ich denke, dass diese Bausätze nicht so exakt gearbeitet sind und dass es da vielleicht ohne eine fachmännische Nacharbeitung öfter Gangprobleme gibt.

Unser Mitglied "DerTeichfloh" wird Dir da vielleicht etwas mehr zu schreiben können.

Gruß
Peter

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Re: Waagbalkenuhr

Beitrag von derTeichfloh » Fr 20. Dez 2013, 13:20

Hallo Alpenriese,
- ja, die Uhr, also die Holzbestandteile, müssen sich erst einmal an "deine" Bedingungen anpassen. Es geht hier vor allem um die Luftfeuchte. Aber auch die Temperatur spielt eine Rolle. Das verwendete Holz hingegen erst einmal nicht. Solltest du die Holzteile "farblich passend" gebeizt haben, muss die Uhr erst einmal trockenen. Auch das benötigt Zeit.
- die Uhr muß "einlaufen". Sie ist ja noch neu - alle Passungen müssen sich abreiben. Hier sind die Lager genannt: sie benötigen etwas Öl. Vor alle aber die Zahnflanken der Zahnräder. Im Laufe der Zeit werden die Zahnflanken richtig glatt - und hart. Bitte jetzt hier keine Schmiermittel verwenden!
- die "Lappen" der Spindelhemmung benötigen etwas Öl

Könntest du mir die Bedienungsanleitung kopieren? Dann kann ich mir ein Bild (Bilder würden auch nicht schaden!) über die Qualität dieses Bausatzes machen.

Prinzipell gilt: Holz arbeitet, neues Holz mehr, altes weniger (auch geleimtes Holz, also Schichtholz ist davon betroffen!)

Ich hoffe, ich konnte helfen!

Gruß,
derTeichfloh
Gruss
derTeichfloh

HolzZahnRadUhrenSammler

walter der jüngere

Re: Waagbalkenuhr

Beitrag von walter der jüngere » Fr 20. Dez 2013, 18:44

Hallo,

m.E. einzig wirkliches Problem an diesen Uhren moderner Bauart ist, wenn Kunststoff"zähne" am Gangrad eingesetz wurden oder gar Lager aus Kunststoff bestehen.
Die Kunststoffzähne bereiten ab und an von neu bis alt Probleme, wenn die Uhr einige Jahre täglich gelaufen ist, dann mit hoher Wahrscheinlichkeit ab einem gewissen Abnutzungsgrad.
Neu sind diese Zähne dann problematisch, wenn Grat (fertigungsbedingter Materialüberstand) am Laufen hindert. oder eine Zahnfläche nicht in Ordnung ist (rauh, nicht vollständig ausgebildet usw.).

Die Kunststofflager bereiten neu ebenfalls eher selten Probleme, aber oft entstehen hier Störungen bei starker Trockenheit der Luft (insbesondere im Winter also) - weil sie dann manchmal nicht mehr fest im Holz sitzen.

Später, wenn diese Lager (insbesondere die Spindel- / Waagbalkenlager) verschlissen sind, ist zu deren Ersatz auch oft etwas Kunstfertigkeit vonnöten.
Denn vergleichsweise selten gibt es diese Lager noch als Original/passendes Ersatzteil zu kaufen.
Wobei auch der Ersatz aus selbsanzufertigenden Messingteilen mit vergleichsweise einfachen Mitteln bewerkstelligbar ist. Aber das ist dann eben nichts, was man mal einfach im Laden fertig konfektioniert kaufen kann.

Langanhaltende, starke Trockenheit ist übrigens auch etwas, was solchen Uhren am Werkgestell Probleme bereiten kann:
Es gibt Modelle, da wird das Werkgrundgestell duch Schrauben mit Muttern zusammengehalten.
Denen macht Trockenheit diesbezüglich nichts aus.
Dann gibt es Modelle, da geschieht dies nur durch Holz- oder Metallnägel, wo sich die Verbindungen bei hoher natürlich auch mal lockern (können). Da ist dann Beobachten und ggfs. schnelles Reagieren angesagt.
Und es gibt Modelle, da ist das Werkgrundgestell verzapft - Verzapfungen können sich bei starker Lufttrockenheit natürlich auch verziehen, was dann zu hohem Verschleiß bzw. zum Stehenbleiben von solchen Uhren führen kann.

Alles in allem, sind Exemplare von diesem Uhrentyp also Uhren mit "Charakter" mit also ganz individuellen Eigenschaften (auch wenn sie heutzutage teils in größeren Serien hergestellt werden) und sie sind durchaus sehr nette und i.d.R. auch recht dankbare Objekte.

Walter d. J.

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Alpenriese
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Re: Waagbalkenuhr

Beitrag von Alpenriese » Mo 26. Jan 2015, 00:46

Zwar grad bischen spät,aber das Problem lag an der Luftfeuchte nach par Tagen lief die Uhr gut.Und Heute immernoch.:)

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