vor einiger Zeit habe ich euch ja mal meine Electro Vedette gezeigt:


Zwischenzeitlich hatte ich mir eine weitere zugelegt, diese kam aber als Transportschaden an:
Gehäuse komplett aus dem Leim und teilweise gebrochen + diverse Furnierschäden.
Da habe ich mir überlegt ein anderes Gehäuse zu nehmen und das Werk dort zu verstauen.
Tja leider kam ich nie soweit da das Werk auch nicht gerade im Top Zustand war:
Beide Federn für das Schlagwerk und Westminster gebrochen + Krumme Zähne.
Ankerrad verbogen und der Motor war auf 110V gewickelt (Mit einem Vorschalttrafo auf 230V).
Aus diesem Grund lag die Uhr ca ein 3/4 Jahr herum bis.......bei Ebay eine Vedette angeboten wurde.
Bei dieser Auktion gab es 2 verschwommende Bilder und den Hinweis auf einen vorhandenen Stecker.
Da wurde ich hellhörig und der Hammer fiel bei 15 Euro.
Als die Uhr mich erreichte habe ich sie gleich begutachtet:
Gehäuse dem alter entsprechend gut erhalten (Klarlack etwas bestoßen) und ein kleines Stück Furnier löst sich (Ist aber noch dran).
Das Werk war ein schmieriger Haufen Messing. Da wurde scheinbar ein ganzer Liter Öl drin versenkt.
Beim begutachten stellte sich herraus das sämtliche Lager beim Aufzugsmotor derart ausgelaufen waren das die Zahnräder durchrutschten. Da war ich erstmal baff.
Dann habe ich mir das andere defekte Werk geschnappt und bei diesem waren alle Lager noch tadellos.
Also baute ich die beiden Federhäuser und das Ankerrad + Hemmung aus. Desweiteren habe ich noch die Wicklung des Motors demontiert (230V Version).
Als ich die Federhäuser demontierte fiel bei dem verschmierten Werk auf das die Gangfeder defekt war.
Ich kontrollierte die Westminster und Schlagwerkfeder und sie waren Gottseidank beide völlig OK.
Dann habe ich beide Federn eingebaut und das Ankerrad sammt Hemmung ausgetauscht sowie die Motorwicklung gewechselt. Nach ein paar anstrengenden Stunden der Reinigung und ölen des Uhrwerkes baute ich alles wieder zusammen.
Das ganze hat fast komplett funktioniert, außer das bei der Warnung bereits ein Schlaghammer angehoben wurde. Das behob ich aber durch das verdrehen des Antriebsrad auf der Rückseite des Werkes.
Nun habe ich gefühlte 2h damit verbracht den Schlag so einzustellen ohne das es scheppert und alle Stäbe gleich laut sind.
Endlich habe ich eine funktionsfähige 2te Elektro Vedette.
Ich kann nun durch vergleiche der Werke sagen das diese zwischen 54 und 55 gebaut wurden und das in einer Stückzahl etwa 1000. Das eine Werk hat die Ser Nr. 3382 und stammt von 1955 und das andere ist von 54 und hat die Ser.Nr. 2339.
Bilder gibt es später, ich sag nur es ist diesmal nicht die bekannte Vedette Gehäuseform
