[Anfängerfrage] Zeiger am Werk einer klassizist. Portaluhr

[Heinrich]

Der Gehäuse-Ausschnitt zwischen der 12 und der 1 war höchstwahrscheinlich für den Abstellhebel des Schlagwerks.
Heinrich

[walter der jüngere]

Hallo,

@DerHistoriker:
Ich habe Dir eine PN (Private Nachricht) bezüglich Deiner Anfrage nach geeigneten Büchern geschrieben.

Du siehst, wenn Du eine (neue) PN bekommst, daß gleich unter der DGC-Kopfzeile dann statt "0 neue Nachrichten" dann "1 neue Nachricht" steht.
Du kannst dort direkt draufklicken, das funktioniert wie ein Link.

Vielleicht ist es besser, die von Dir gestellte Frage nach für Dich geeigneten Büchern nochmals als neuen Thread zu stellen. Denn hier geht es jetzt ja doch in erster Linie um diese Portaluhr an sich.

Mit vielem Dank

Walter d. J.

[walter der jüngere]

Hallo,

@Heinrich:
Ja, auch das ist möglich - wenn der Holzeinsatz nicht irgendwann verdreht montiert worden ist.
Dann wäre Deiner Theorie nach zu klären, ob der Abstellhebel demontiert wurde, oder es zeigt sich bei dieser Untersuchung, daß das Werk eben doch nicht original ist.
Beide Ergebnisse wären für sich genommen positiv - weil ein Erkenntnisgewinn zu dieser Uhr.

Walter d. J.

[petsch]

Heinrich kann durchaus Recht haben, an das Naheliegendste habe ich nicht gedacht. Und wenn ich mir so eine Wiener Portaluhr ins Gedächtnis rufe, dann kann man die Werkstrommel gar nicht so ohne weiteres ausbauen und drehen (das Furnier an den sichtbaren Flächen steht dem entgegen) , und auf dem vergrößerten Foto sieht man auch die uralte Verleimung in den Ecken.

Vielleicht ist es doch am wahrscheinlichsten, dass jemand mal ein anderes, aber zeitlich passendes Werk eingebaut hat.

Gruß
Peter

[walter der jüngere]

Hallo,

@Heinrich & Petsch: Ja, stimmt!
@Petsch: Zunächst habe ich den alten Leim für nicht relevant gehalten - denn, wenn Knochenleim verwendet wird, kann das auch bei einer nicht lange zurückliegenden Reparatur so aussehen...
Aber:
Der Ausschnitt für das Pendel und den Repetierauslöser legt in dem Fall die Position der Werkzarge fest.
Fazit: Diese kann nicht son weit verdreht worden sein, daß das Scharnier dann eine neue Aussparung brauchte.

Also: Schauen, ob am Werk der Abstellhebel demontiert wurde, oder ob das Werk ausgetauscht wurde.

Walter d. J.

[DerHistoriker]

Hallo allen Helfern und Entschuldigung, dass ich so spät auf den thread zurückkomme.

Wir haben kleine Kinder und meine Zeit ist dadurch manchmal unberechnbar.

Schon jetzt ganz herzlichen Dank für Euer fleißiges Nachdenken.
Auf den Rest gehe ich gleich jeweils einzeln ein.

Viele Grüße

DerHistoriker

[petsch]

und Entschuldigung, dass ich so spät auf den thread zurückkomme.

Dafür brauchst Du Dich nicht zu entschuldigen, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut , so sagt man doch in so einem Fall
Aber, im Ernst, das Problem muss ja nicht an einem einzigen Tag gelöst werden. Jeder von uns hat mal mehr und mal weniger Zeit und man kann nicht stündlich und oft auch nicht täglich hier anwesend sein.

Gruß
Peter

[DerHistoriker]

Hallo,

@Heinrich & Petsch: Ja, stimmt!
@Petsch: Zunächst habe ich den alten Leim für nicht relevant gehalten - denn, wenn Knochenleim verwendet wird, kann das auch bei einer nicht lange zurückliegenden Reparatur so aussehen...
Aber:
Der Ausschnitt für das Pendel und den Repetierauslöser legt in dem Fall die Position der Werkzarge fest.
Fazit: Diese kann nicht son weit verdreht worden sein, daß das Scharnier dann eine neue Aussparung brauchte.

Also: Schauen, ob am Werk der Abstellhebel demontiert wurde, oder ob das Werk ausgetauscht wurde.

Walter d. J.

Hallo,

@Heinrich, Walter d.J. & Petsch, wie genau ich den demontierten Abstellhebel ermittle, kann ich vielleicht am effizientesten mit Walter d. J. PN klären.

Ich füge noch ein paar Bilder bei, die vielleicht helfen, noch ein paar Überlegungen zu beantworten.

Dass hier eventuell ein Hebel herausgeragt hat, klingt für mich jedenfalls überzeugender als meine erste eigene Idee, dass das Furnier bei einer Altrestauration/Reparatur falsch wieder befestigt wurde.
Holzeinfassung und Lünette sind eventuell deshalb so ungünstig, weil das Korpusholz sehr weich ist und beim letzten Einbau deshalb wohl das Zifferblatt so verschoben wurde, damit die Schrauben neuen Griff hatten. Die Lünette hat links oben den maximal möglichen und rechts unten so gut wie keinen Abstand vom Rand des Holzkorpus. Auf dem Foto von links sieht man auch Verfüllmasse im Korpus, die meiner Ansicht nach jüngeren Datums ist.

Dank für Eure Mühe

DerHistoriker

[DerHistoriker]

Eine Beobachtung sei noch angefügt. Nachdem ich die Uhr jetzt länger systematisch verfolgt habe, ist mir aufgefallen, dass der Minutenzeiger immer an der Viertelstundenmarke hängen bleibt. Helfe ich ihm drüber, läuft es wieder eine Stunde weiter. Wenn Ihr genau auf die ersten Fotos schaut, dann seht Ihr, dass die Uhr auch schon auf der Viertelstunde stehen geblieben ist. Eventuell ist hier wirklich etwas mit dem Werk nicht ganz in Ordnung...

[Berrnd-Klaus]

[ ist mir aufgefallen, dass der Minutenzeiger immer an der Viertelstundenmarke hängen bleibt. nicht ganz in quote]
Hallo,

ja da kann etwas an einem Rad vom Zeigerwerk sein(ein Zahn verbogen) oder an der Kadraktur (Auslöseeinrichtung für das Schlagwerk).Um das zu überprüfen mußt Du die Zeiger und das Zifferblatt ent-
fernen.

Gruß Bernd-Klaus