Auf der Suche nach dem dazu gehörigen Uhrwerk

[Felix18]

Ich habe es schon beim Kauf des Fragments geahnt, das die Sache nicht einfach werden wird, aber naja,
so wird es wieder mal eine neue Herausforderung, an dem ich Euch gerne teilhaben lassen möchte
Ich bin auf der Suche nach einem Uhrwerk welches in das gezeigte Fragment gehört.
Ich habe so eine Uhr schon einmal im Netz bei Ebay gesehen und ich glaube auch, davon ein Bild zu haben,
nur nachdem mir im PC beide Festplatten abgeraucht sind, finde ich auch nichts auf meinen Sicherungen.
Mir schwirrt im Hinterkopf, daß es sich dabei um ein Junghans Werk handelt. Junghans baute ja Uhren mit
einer horizontalen Lage der Lochplatte und ebenso Regulatoren mit vertikaler Ausführung, allerdings mit Spielwalze.
Mit meinen Recherchen bin ich mittlerweile in einer Sackgasse gelandet. Alternativ könnte ich mir noch das Buch über
mechanische Musikinstrumente von Herbert Jüttemann kaufen, aber nachdem ich das Inhaltsverzeichnis gelesen habe,
mache ich mir da nicht all zuviel Hoffnung.
Der Antrieb der Platte erfolgt über den äußeren Zahnkranz der Lochplatte, nicht über die Welle. Diese dient lediglich
dem Sitz der Lochplatte.

[karlo]

Ds scheint mir wie ein Raetsel ohne gestellte Frage.

[Zitat]
Mir schwirrt im Hinterkopf, daß es sich dabei um ein Junghans Werk handelt. Junghans baute ja Uhren mit
einer horizontalen Lage der Lochplatte und ebenso Regulatoren mit vertikaler Ausführung, allerdings mit Spielwalze.
[/Zitat]

Das versteh ich ueberhaupt nicht.

Karlo

[walter der jüngere]

Hallo,

@Karlo:
Nun, das Werk hatte eben noch einen Antrieb, der das Plattenspielwerk (ergänzend zum bzw. statt des Schlagwerks) mit kraftvoller Drehzahl versorgt.

Die Firma Junghans hatte nach der Erinnerung von Felix 18 Werke im Sortiment, bei denen ein Walzenspielwerk angetrieben wurde - ähnlich wie bei manchen "Joker"-Modellen.

Die Besonderheit bei diesem Plattenspielwerk ist - die Platte wird durch den außen an der Platte befindlichen zahnkranzartigen Rand (also tangential) angetrieben. Das Mittelloch der Platte dient nur der Zentrierung der Platte.

Andere Werke hatten neben dem Mittelloch noch ein bzw. zwei Löcher, diese Platten wurden zentral angetrieben.

Felix 18 sucht also nun nach solch einem Werk, und nach einem Bild von solch einem Werk, welche in diese Uhr passt und auch das offenbar noch vorhandene Plattenspielwerk mit antreiben kann...

Walter d. J.

[Felix18]

Ich bin mir eben nicht sicher, ob Junghans auch solche Uhren baute, aber meine Vermutung lief dahin,
da sie ja solche Uhren - Wecker und Regulatoren mit Spielwalze - und auch die Tischuhren
mit der oben horizontal liegenden Lochplatte ebenso herstellten.
Mir geht es darum, ob vielleicht schon jemand so eine Uhr in den Händen hatte, repariert hat,
oder Bilder davon hat, um zu wissen, welches Uhrwerk da drin war.
Dann weiß ich auch, nach welchen Uhrwerk ich suchen muß oder welche Alternativen sich dann ergeben.

edit: Es könnte ein solches Uhrwerk mit Pendel gewesen sein. Die Frage stellt sich mir aber dann, ob ein einfaches Zahnrad
für den Antrieb reicht (von der Kraft sicherlich), aber ob das Zahnrad dann eher eine kleine Walze war, oder ob das Zahnrad
links und rechts noch eine Führung für die Lochplatte besaß, denn die ist ziemlich dünn und würde verwackeln. Momentan schlackert sie etwas auf der Welle.
Ist wahrscheinlich etwas ausgelaufen nach all den Jahren. Eine passende Messinghülse auf die Welle macht die Lochplatte dann wieder stabiler.



http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... d=5265&t=1

[soaringjoy]

Die Concordia, aus einem 1905 JH Katalog.

J.

JHConcordia1905.jpg

[Felix18]

Danke für das Bild. Aber bei dieser Uhr sieht es so aus, daß die Lochplatte über eine eigene
Feder angetrieben wurde und ich vermute, wenn überhaupt, nur der Impuls, z. B. für den vollen
Stundenschlag von der Uhr selbst kam.
Es kann auch sein, daß das Spielwerk in der Uhr nur separat war. Zumindest lies es sich separat
einschalten. Sieht man links am Gehäuse - ist ein Zugknopf.

[soaringjoy]

OK, dann lösche ich das Bild wieder.
Es ging mir nur darum, Dir einen Fingerzeig in die Richtung zu geben, denn
das Uhrwerk war ein "Marine Typ", also mit Unruh.

J.

[petsch]

Da müsste ein Weckerwerk á la Junghans drin gewesen sein und das Polyphon als Wecker ausgelöst haben.

Ich hatte so eine Uhr mit vertikaler Platte schon, aber ich glaube sie war nicht signiert. Ist bestimmt schon 20 Jahre her und ich habe weder Fotos noch kann ich mich richtig an andere Details erinnern.

Andere Uhren von Junghans mit der Platte horizontal darüber (Metallgehäuse) oder der Platte darunter (Holzgehäuse mit irgendwie abklappbarerem Unterteil) waren dagegen mit Junghans signiert. Sogar die Platten hatten das Junghanszeichen.

Könnte als sein, dass Deine Uhr in ähnlicher Bauart war aber von einer der Konkurrenzfirmen von Junghans war. Oder sie wurde unsigniert verkauft. Jedenfalls äußerlich, denn das Werk hatte ich nicht ausgebaut.

Gruß
Peter

[Felix18]

J., lass ruhig das Bild drin. Ist ne schöne Uhr ( sogar mit Geschwindigkeitsregler für das Spielwerk) und dann noch die Platte mit dem Washington post march dabei.

@ Peter, sicherlich kann die Uhr auch von der Konkurrenz gebaut wurden sein. Das Geschäft wird sich damals sicherlich keiner entgehen lassen haben wollen,
solange diese Art von Uhren in Mode waren. Meine Vermutung ist auch, das dafür kein spezielles Uhrwerk entwickelt wurde, sondern nur ein bestehendes
Serienwerk modifiziert wurde.

[walter der jüngere]

Hallo Felix,

noch ein paar Gedanken meinerseits zu dieser Uhr:
Deine Platte hat ein dezentrales Loch (Antriebsloch) und einen äußeren Zahnkranz.
Dies spricht dafür, daß diese Platte auf mehrere Systeme passt - mal für den, und mal für den Antrieb...
So wie dieses dezentrale Loch (aufgrund der dort erkennbaren Plattenverformung) aussieht, spricht viel für einen an dieser Platte genutzten (!) zentralen Antrieb - oder, wie Du es auch schon formuliertest, für einen (tangentialen) Antrieb mit einem walzenförmigen Rad - vom Uhrwerk aus.
Dagegen spricht nach/bei der Überlegung von Petsch folgendes:
Die Antriebsfeder für eine solche Platte war schon relativ dick und breit. Die passt nur schwer in ein recht filigranes Weckerwerk - da würden sich die Platinen sehr schnell verformen.
Die starke Antriebsfeder war aber unumgänglich: Man sollte nämlich nicht übersehen, daß für den Antrieb einer solchen Platte einige Kraft benötigt wird - insbesondere dann, wenn bei bestimmten Sequenzen mherere Zungen gleichzeitig angerissen werden.
Daher meine Frage: Bist Du Dir sicher, daß dieses Spielwerk komplett erhalten ist - und original zu der Uhr gehört?

Walter d. J.