Antike Mutteruhr im Regulatorstil
Re: Antike Mutteruhr im Regulatorstil
Das kann ich nicht mehr lesen.
Also Bohrungen im Viertelrohr, im "Hebnägelrad" und Anlaufrad zeigen, dass dies Uhr für ein Schlagwerk konzepiert war. Aber was dagegen spricht dass die jemals eins hatte ist, dass die Pfeiler für die Auslösehebel fehlen (es sind auch keien Bohrungen dafür da) und auch keine Anzeichen einer ehemaligen Schlossscheibe da sind.
Also Bohrungen im Viertelrohr, im "Hebnägelrad" und Anlaufrad zeigen, dass dies Uhr für ein Schlagwerk konzepiert war. Aber was dagegen spricht dass die jemals eins hatte ist, dass die Pfeiler für die Auslösehebel fehlen (es sind auch keien Bohrungen dafür da) und auch keine Anzeichen einer ehemaligen Schlossscheibe da sind.
"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder
Re: Antike Mutteruhr im Regulatorstil
Hallo,
nun, um dieses Werk und dessen Umbau "verstehen" zu können, muß man sich ein Wiener Schlagwerkaufbau vor Augen führen.
Dazu ein paar Vorschläge, worin man dafür nachschauen könnte:
Stern: Großuhrschlagwerke
Ortenburger: Vienna Regulators and Factory Clock
Claterbos: Viennes Clockmakers and what they left us
Kaltenböck: Die Wiener Uhr
Hellich: Alt Wiener Uhren
In dem Buch von Kaltenböck bzw. in dem von Claterbos wird man auch zu M. Herz etwas finden.
Aber nicht nur dazu, deshalb ruhig ein wenig länger darin schmökern und nicht nur akribisch nach diesem Namen suchen.
Um sich in die in dieses Werk nachträglich eingebauten elektrischen Komponenten, geplante Funktion, die Wirkprinzipien und vor allem deren damalige Grundüberlegungen besser hineindenken zu können, wären folgende Bücher sicher ganz hilfreich:
Zacharias: Elektrotechnik für Uhrmacher (1. (!) Auflage von 1908)
Merling: Die elektrischen Uhren
Die genannte Lektüre lässt m.E. nach und nach dann verstehen, was dies einst für eine Uhr war, und was mit der Uhr versucht wurde, zu erreichen.
Walter d. J.
P.S.: Den Stempel könnte man mit einem Graphitabdruck (Stempel mit Graphit einreiben/notfalls mit einem Bleistift, dann ein sauberes Blatt Papier über den Stempel legen und das Papier dann auf der Rückseite ohne es zu verrutschen mit einem Falzbein oder einem Scherengriff reiben) oder mit einer Nahaufnahme vielleicht doch noch entziffern, bei den jetzigen Fotos gelang mir dies bei entsprechender Vergrößerung nicht mehr, aber dann wäre dies vielleicht doch noch möglich.
nun, um dieses Werk und dessen Umbau "verstehen" zu können, muß man sich ein Wiener Schlagwerkaufbau vor Augen führen.
Dazu ein paar Vorschläge, worin man dafür nachschauen könnte:
Stern: Großuhrschlagwerke
Ortenburger: Vienna Regulators and Factory Clock
Claterbos: Viennes Clockmakers and what they left us
Kaltenböck: Die Wiener Uhr
Hellich: Alt Wiener Uhren
In dem Buch von Kaltenböck bzw. in dem von Claterbos wird man auch zu M. Herz etwas finden.
Aber nicht nur dazu, deshalb ruhig ein wenig länger darin schmökern und nicht nur akribisch nach diesem Namen suchen.
Um sich in die in dieses Werk nachträglich eingebauten elektrischen Komponenten, geplante Funktion, die Wirkprinzipien und vor allem deren damalige Grundüberlegungen besser hineindenken zu können, wären folgende Bücher sicher ganz hilfreich:
Zacharias: Elektrotechnik für Uhrmacher (1. (!) Auflage von 1908)
Merling: Die elektrischen Uhren
Die genannte Lektüre lässt m.E. nach und nach dann verstehen, was dies einst für eine Uhr war, und was mit der Uhr versucht wurde, zu erreichen.
Walter d. J.
P.S.: Den Stempel könnte man mit einem Graphitabdruck (Stempel mit Graphit einreiben/notfalls mit einem Bleistift, dann ein sauberes Blatt Papier über den Stempel legen und das Papier dann auf der Rückseite ohne es zu verrutschen mit einem Falzbein oder einem Scherengriff reiben) oder mit einer Nahaufnahme vielleicht doch noch entziffern, bei den jetzigen Fotos gelang mir dies bei entsprechender Vergrößerung nicht mehr, aber dann wäre dies vielleicht doch noch möglich.
Re: Antike Mutteruhr im Regulatorstil
Ich weiß wie solche Schlagwerke funktionieren. Nur ist hier von Grund auf einfach vieles nicht da was zu einem normalen Schlagwerk gehört. Aussparungen in der Platine, die Pfeiler für die Auslösehebel, die Schlossscheibe oder deren Ansatz.
Desswegen bin ich mir sehr sicher, dass für die Uhr nie ein Schlagwerk vorgesehen war.
Desswegen bin ich mir sehr sicher, dass für die Uhr nie ein Schlagwerk vorgesehen war.
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Re: Antike Mutteruhr im Regulatorstil
Hallo,
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde
Gibt es oben auf dem Gehäuse irgenwelche Beschriftungen der Kontakte, die hilfreich bei der Klärung der Frage zur Funktion sein könnten? Wie sind diese Kontakte ausgeführt?Phalos hat geschrieben:Die vier Kontakte über den dreien laufen ins leere. Es sind nur die unteren Kontakte mit dem Werk verbunden.
Verständlich, würde mir auch so gehen, könnte aber bei der weiteren Recherche hilfreich sein. Bestünde nicht die Möglichkeit die Vernietung von der Rückseite vorsichtig zu öffnen, umd hinter das Schild zu schauen? Je nach Ausführung ließe sich das eventuell auch wieder (fast) rückgängig machen.Phalos hat geschrieben:Das Schild ist festgenietet. Das möchte ich nicht abmachen.
Das ist sicherlich eine gute Idee und einen Versuch wert!walter der jüngere hat geschrieben:P.S.: Den Stempel könnte man mit einem Graphitabdruck (Stempel mit Graphit einreiben/notfalls mit einem Bleistift, dann ein sauberes Blatt Papier über den Stempel legen und das Papier dann auf der Rückseite ohne es zu verrutschen mit einem Falzbein oder einem Scherengriff reiben) oder mit einer Nahaufnahme vielleicht doch noch entziffern, bei den jetzigen Fotos gelang mir dies bei entsprechender Vergrößerung nicht mehr, aber dann wäre dies vielleicht doch noch möglich.
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde
Re: Antike Mutteruhr im Regulatorstil
1. Es sind einfache Schraubkontakte wie man sie auf alten Physik-Lehrgeräten findet.
Z.B.: http://www.infogr.ch/roehren/kosmos/KOSMOS_2.jpg
Und Beschriftung ist keine da. an dem einen (ganz linken von vorne) Kontakt ich mit Bleistift ein K hingeschireben.
2. Würde auch nicht helfen, denn das Stück hinter dem Schild wurde aus dem Ziffernblatt ausgesägt. Sieht man von hinten.
3. Das mit dem Graphit habe ich ausprobiert, man kann aber wirklich nichts erkennen, da der andere Stempel alles überlappt.
Z.B.: http://www.infogr.ch/roehren/kosmos/KOSMOS_2.jpg
Und Beschriftung ist keine da. an dem einen (ganz linken von vorne) Kontakt ich mit Bleistift ein K hingeschireben.
2. Würde auch nicht helfen, denn das Stück hinter dem Schild wurde aus dem Ziffernblatt ausgesägt. Sieht man von hinten.
3. Das mit dem Graphit habe ich ausprobiert, man kann aber wirklich nichts erkennen, da der andere Stempel alles überlappt.
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- Die Mysteriösen
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Re: Antike Mutteruhr im Regulatorstil
M. Herz & Sohn, Wien - Erste und älteste Bezugsquelle der besten Uhren unter reeller Garantie. M. Herz & Sohn, bürgerlicher Uhrmacher, Wien, Stefansplatz 6 (Zwettlhof, Aussenseite) und Kärntnerstrasse 35 (neben der Johanniterkirche). Geschäftsgründung 1850.
FG oder FC wäre laut Mikrolisk: Uhrenfabrik vormals Lorenz Furtwängler & Söhne, Zweigwerk in Warschau, Polen; eigentlich: Furtwangen, Deutschland
Jetzt wäre es interessant, was da noch bei der Bildmarke steht...
Auch diese unregelmässigen Muster auf der Platine haben wir auch noch nie gesehen. Hat da jemand was dazu?
FG oder FC wäre laut Mikrolisk: Uhrenfabrik vormals Lorenz Furtwängler & Söhne, Zweigwerk in Warschau, Polen; eigentlich: Furtwangen, Deutschland
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Auch diese unregelmässigen Muster auf der Platine haben wir auch noch nie gesehen. Hat da jemand was dazu?
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LG
Silvia und Christian
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Die Amerikaner glauben immer, sie seien uns Jahre, wenn nicht Jahrzehnte voraus. Dabei hinken sie uns 8 Stunden hinterher.
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Re: Antike Mutteruhr im Regulatorstil
Zwischenzeitlich dürfte die Information zum "Zweigwerk" Warschau von
Furtwängler (LFS) widerlegt, zumindest jedoch fraglich sein.
Ein Georges Fortwängler bzw. Gebr. Fortwängler war vielmehr in Warschau tätig, familiäre Zusammenhänge
zu den Fortwänglers aus Triberg sind noch nicht geklärt.
Bevor jetzt der Aufschrei der Entrüstung kommt: Ja, ja, ich weiß, was im Lexikon steht.
J.
Furtwängler (LFS) widerlegt, zumindest jedoch fraglich sein.
Ein Georges Fortwängler bzw. Gebr. Fortwängler war vielmehr in Warschau tätig, familiäre Zusammenhänge
zu den Fortwänglers aus Triberg sind noch nicht geklärt.
Bevor jetzt der Aufschrei der Entrüstung kommt: Ja, ja, ich weiß, was im Lexikon steht.
J.
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"tempus nostrum"
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Re: Antike Mutteruhr im Regulatorstil
Karl Hettich (geboren 1867 in Oxford , starb 1939 in Warschau ), war Uhrmacher polnischen englischen Ursprungs.
Über Frankreich und Deutschland, kam er 1890 nach Warschau und übernahm die Leitung einer Uhrenfabrik die unter dem Namen "Brothers Fortwaengler" bekannt wurde. 1915,als Folge des Krieges, wurden Maschinen und Fabriken zerstört und Hettich, mittlerweile polnischer Bürger, baute sie wieder auf, bis sie 1922 wieder Vorkriegsniveau erreichte. Hettich war die einzige Polnische Uhrenmarke.
Quelle: Wickipedia, frei übersetzt;
Leider bin ich des Polnischen nicht mächtig, da gäbe es wohl einiges zu finden...
Über Frankreich und Deutschland, kam er 1890 nach Warschau und übernahm die Leitung einer Uhrenfabrik die unter dem Namen "Brothers Fortwaengler" bekannt wurde. 1915,als Folge des Krieges, wurden Maschinen und Fabriken zerstört und Hettich, mittlerweile polnischer Bürger, baute sie wieder auf, bis sie 1922 wieder Vorkriegsniveau erreichte. Hettich war die einzige Polnische Uhrenmarke.
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Re: Antike Mutteruhr im Regulatorstil
Mikrolisk hat diese Information aus dem Lexikon und es ist auch das FG-Zeichen der Weckerfabrik Georg Furtwängler/Fortwängler (es kommen beide Schreibweisen vor!) in Warschau gemeint. Es sind Wecker dieser Weckerfabrik Georg Furtwängler/Fortwängler bekannt, diese tragen kein FG in einem Wappenschild, wie auf dem Werk von Phalos oder weitere bekannte Uhren. Wen es interessiert: Ich kann Wecker mit dem Zeichen der Weckerfabrik Georg Furtwängler zeigen: Das Zeichen sieht anders aus. (Polnische Uhrenfreunde vermuten bei diesem FG-Zeichen ebenfalls nicht die Weckerfabrik Georg Furtwängler (später Fortwängler Bracia), sondern einen weiteren bisher noch nicht bestimmten Hersteller. Ich hoffe, dass sich die Zuordnung von unseren polnischen Uhrenfreunden noch klären lässt.Die Mysteriösen hat geschrieben: FG oder FC wäre laut Mikrolisk: Uhrenfabrik vormals Lorenz Furtwängler & Söhne, Zweigwerk in Warschau, Polen; eigentlich: Furtwangen, Deutschland
Jetzt wäre es interessant, was da noch bei der Bildmarke steht...
Auch diese unregelmässigen Muster auf der Platine haben wir auch noch nie gesehen. Hat da jemand was dazu?
Zu der Uhr von Phalos:
Bei der Uhr von Phalos war dieser noch nicht geklärte Betrieb offensichtlich nur Zwischenhändler, denn unter dem FG-Zeichen ist das wirkliche Zeichen des Werkherstellers. Vielleicht lässt sich dieses Zeichen doch noch lesen, das würde uns vielleicht weiter bringen.
Zu dem Muster auf den Platinen: Es handelt sich um ein Ziermuster, um die Platinen zu verschönern. Bei Taschenuhrenwerken wurde das sehr häufig gemacht, im Großuhrenbau findet man solche Muster dagegen nur vereinzelt.
droba
Re: Antike Mutteruhr im Regulatorstil
Hallo und einen schönen ersten Weihnachtstag,
mein Name ist Markus und ich komme quasi direkt vom UHRFORUM zu Euch, um vielleicht ein wenig Licht ins dunkel zum Thema Furtwängler zu bringen.
Es handelt sich hierbei um eine AU welche die auf der Anzeige des Weckers sichtbare Punzierung im Deckel trägt.
Nach Euren Recherchen wird mir klar, warum ich in Zusammenhang mit Furtwängler in Dt. nichts in Bezug auf AU finden konnte.
Das Thema ist ja nu schon einige Jahre alt und ich hoffe, es schaut nichmal jemand rein. Ich weiß natürlich nicht, ob der Beleg für die Produktion von AU interessant ist. Aus Euren Informationen würde ich jetzt schließen, daß die Uhr polnischen Ursprungs und von Fortwängler/Hettich in Warschau gebaut bzw. eingeschalt wurde.
Vielen Dank und Gruß
Markus
mein Name ist Markus und ich komme quasi direkt vom UHRFORUM zu Euch, um vielleicht ein wenig Licht ins dunkel zum Thema Furtwängler zu bringen.
Es handelt sich hierbei um eine AU welche die auf der Anzeige des Weckers sichtbare Punzierung im Deckel trägt.
Nach Euren Recherchen wird mir klar, warum ich in Zusammenhang mit Furtwängler in Dt. nichts in Bezug auf AU finden konnte.
Das Thema ist ja nu schon einige Jahre alt und ich hoffe, es schaut nichmal jemand rein. Ich weiß natürlich nicht, ob der Beleg für die Produktion von AU interessant ist. Aus Euren Informationen würde ich jetzt schließen, daß die Uhr polnischen Ursprungs und von Fortwängler/Hettich in Warschau gebaut bzw. eingeschalt wurde.
Vielen Dank und Gruß
Markus