Das Uhrmacherwesen in Russland

Antworten
walter der jüngere

Das Uhrmacherwesen in Russland

Beitrag von walter der jüngere »

Konstantin Chaykin
Das Uhrmacherwesen in Russland
Meister und Bewahrer
Das Uhrmacherwesen in Russland.jpg
Das hier vorliegende Buch stellt einen ausgesprochenen Leckerbissen für alle LiebhaberInnen russischer Uhren dar, aber genauso auch für all diejenigen, die sich mit der Geschichte der russischen Uhrmacherei beschäftigen bzw. beschäftigen wollen.
Der Anfang dieses Buches wird von sehr informativen Vorworten begleitet, die das Interesse auf den eigentlichen Inhalt nochmals wesentlich steigern.
Danach folgt eine, einen groben Überblick gebende, Schilderung der Geschichte des russischen Uhrmacherwesens, welche mit dem zeitlichen Beginn der Oktoberrevolution endet. Eine andere Facette der russischen Geschichte.
Russland hat ja nicht nur politisch einen völlig anderen Weg als das westliche Europa oder die Vereinigten Staaten von Amerika hinter sich.
Überhaupt wird dies in dem Buch immer wieder deutlich, aber auch, wie verschieden die Kulturen und deren Geschichten dadurch sein können – und wie sehr dies Einfluß auf die jeweiligen Ressourcen eines Landes, einer Region, eines Handwerks usw. haben kann.
Das Hauptaugenmerk dieses Buch liegt auf der Schilderung bzw. Vorstellung verschiedener, bedeutender russischer Uhrmacher, deren Stücke und deren Geschichte. Namen wie Lomonosow, Bronnikow, Fedtschenko sind vielleicht bekannt, viele andere jedoch nicht. Konstantin Chaykin bringt sie ins Gedächtnis, erzählt von ihnen, beschreibt ihre Kunstwerke, stellt sie soweit dies ihm möglich war, in Wort und Bild vor. Manche der Zeichnungen in diesem Buch wurden dafür extra vom Autor selbst anhand vorhandener Skizzen und Angaben erstellt.
Die LeserInnen werden beim Lesen dieses Buches gewisse Lücken bemerken, sich fragen, ob dies alle Uhrmacher waren bzw. gewesen sein können, die in den Weiten Russlands Großes geleistet haben. Nein, es sind nicht alle. Es fehlen viele, manche Lücke kann man erst beim zweiten Lesen in ihrer Tiefe erahnen. Wie K. Chaykin selbst anmerkt, könnte, ja müsste dieses Buch eine Fortsetzung erfahren, es müssten noch viel mehr Namen wieder in Erinnerung gebracht werden.
Dies ist jedoch nicht so leicht bzw. einfach zu realisieren. Dies tut dem Buch jedoch keinen Abbruch.
Es ist das, was es sein soll: Der Versuch, das Wesen der russischen Uhrmacherkunst vor dem Vergessen zu bewahren.
Abgerundet wird der Inhalt des Buches von einer Chronologie des Uhrmacherwesens in Russland, einem „Uhrenwörterbuch", in dem wesentliche Fachbegriffe anschaulich erklärt werden und u.a. einem Quellenverzeichnis.

Konstantin Chaykin ist ein international anerkannter Fachmann durch und durch, seine Sprache ist klar und auch für Laien sehr gut verständlich und voll Ehrfurcht vor dem Können früherer Uhrmacher, sie zeugt aber immer auch von der tiefen Kenntnis der Materie. Sein Deutsch ist ausgezeichnet, seine Frau half ihm äußerst professionell bei der Übersetzung in die deutsche Sprache. Beiden kann man tiefen Dank und ein wirklich großes Lob für dieses Buch aussprechen.

Das Buch hebt sich m.E. aber auch in seiner Gestaltung von vielen anderen Uhrenbüchern sehr angenehm hervor. Das beginnt bei den durch technische Detailzeichnungen geschmückten Vorsatzblättern und zeigt sich auf jeder Seite – nicht zuletzt auch durch die wirklich sehr gelungenen Fotos bzw. Abbildungen.

Hier noch einmal die Kurzdaten zum Buch:
Konstantin Chaykin
Das Uhrmacherwesen in Russland
Meister und Bewahrer
Format 17,0 x 26,0 cm
159 Seiten
ISBN Nr.: 978-5-86983-366-2
Verlag: Lubavich B. Sampsoniewski, Sankt Petersburg
Preis: 39,90 Euro

Bestellbar ist das Buch über:
Historische Uhrenbücher M. Stern (http://www.uhrenliteratur.de/ bzw.: http://www.uhrenliteraturshop.de/)
Hier noch der aktuelle Link, der direkt zu diesem Buch führt:
http://uhrenliteraturshop.de/Alle-Buech ... r::74.html

Walter d. J. (Moderator)

P.S.: Wer das Buch aus der Folie auspackt und aufschlagen möchte, sei bitte vorsichtig:
Sicherlich nicht nur bei meinem Exemplar hingen die einzelnen Seiten an den Rändern noch etwas aneinander. Diese gleich nach dem Auspacken vorsichtig voneinander zu trennen fällt sicher nicht schwer, schützt aber davor, später Schäden beim Durchblättern zu verursachen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Antworten