Hermle Kaminuhr Regulierung

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
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Gnomus
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Re: Hermle Kaminuhr Regulierung

Beitrag von Gnomus »

soaringjoy hat geschrieben:Willkommen im DGC Forum, Robert.

Du schreibst, Du hättest das Uhrwerk gereinigt.
Hast Du auch den Schwebeanker auseinander gehabt?

Jürgen
SRY Jürgen, aber kannst Du bitte mal den Begriff "Schwebeanker" definieren?
Gruß
Micha
karlo

Re: Hermle Kaminuhr Regulierung

Beitrag von karlo »

Gnomus hat geschrieben:
soaringjoy hat geschrieben:Willkommen im DGC Forum, Robert.

Du schreibst, Du hättest das Uhrwerk gereinigt.
Hast Du auch den Schwebeanker auseinander gehabt?

Jürgen
SRY Jürgen, aber kannst Du bitte mal den Begriff "Schwebeanker" definieren?

Hae....???

So lange wie Du dabei bist?

Ok, das Ding hat einen bloedsinnigen Namen, nicht der Anker schwebt, sondern die Unruh.
Suchbegriff z.B. Hettich.

Na, kommt jetzt das "ach so" ? :-)

Karlo
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Gnomus
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Re: Hermle Kaminuhr Regulierung

Beitrag von Gnomus »

karlo hat geschrieben: Hae....???

So lange wie Du dabei bist?

Ok, das Ding hat einen bloedsinnigen Namen, nicht der Anker schwebt, sondern die Unruh.
Suchbegriff z.B. Hettich.

Na, kommt jetzt das "ach so" ? :-)

Karlo
Nein Karlo, das "Achso" kommt nicht. Und wie Du richtig bemerkst, schwebt nicht der Anker, sondern die Unruh. Also "Schwebeunruh" oder Anker, der natürlich typischerweise bei diesen Werken geknickt ist.
Ich gebe zu, daß die Frage etwas provokativ gemeint ist. Naja, man sollte vielleicht mal drüber nachdenken. Ich fände es halt besser, wenn man da mal die sogenannten Nägel mit Köpfen macht. Ist natürlich nur meine Auffassung (oder Theorie?). Also: Meiner Meinung nach gibt es keinen Schwebeanker und es hat ihn noch nie gegeben. Ich denke, der "Schwebeanker" ist aus einem Mißverständnis heraus entstanden: Natürlich gibt es einen Schwebeankergang. Aber nicht als Schwebeanker-Gang, sondern als Schwebe-Ankergang. Also ein Ankergang, bei der etwas schwebt, nämlich die Unruh. Nun ergibt sich halt die Frage, wie weit sich dieser Irrtum schon gefestigt hat. Ob da vielleicht noch was zu retten ist und die Begriffe richtig verwendet werden können.
Das setzt natürlich voraus, daß ich selbst mich dabei nicht irre. Aber es haben mir doch schon einige Leute zugestimmt.
Gruß
Micha
karlo

Re: Hermle Kaminuhr Regulierung

Beitrag von karlo »

Das hat sich IMHO so eingepraegt, dass es zu spaet ist das zu aendern.

Karlo
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Gnomus
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Re: Hermle Kaminuhr Regulierung

Beitrag von Gnomus »

karlo hat geschrieben:Das hat sich IMHO so eingepraegt, dass es zu spaet ist das zu aendern.

Karlo
Müssen wir halt damit leben.
Gruß
Micha
Axel Gold
Beiträge: 19
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Re: Hermle Kaminuhr Regulierung

Beitrag von Axel Gold »

Hallo Leute
Also meine Erfahrungen mit solchen Uhren sind in etwa so:
Reinigung des Werks
Lager und Zapfen prüfen

Stecknadel oder Schraubendreherklinge ins Stiftenklöbchen einspannen
dann:
Ankerrad-Hebeflächen bereiben bis Glanz entsteht

Ankerstifte mit einem geölten Streichholz bereiben

Innenflächen der Ankergabel mit der Stecknadel bereiben

___Denn diese Stanzteile haben Gradränder___!!!

Ankergabel richten wenn nötig ( 90 grad winkel im Anker und Eintauchtiefe der Unruh gleich eine Stiftbreite)

Unruh in Aceton legen (verschliessbarer Behälter) und nach mehreren Stunden Wartezeit den Behälter für kurze Zeit ins US-Bad
stellen - Danach gut trocknen und richtig! ölen

alles zusammen bauen, ölen und eine Schwingungsamplitude von fast 360 grad erleben (bei allen die ich gemacht habe)
Bestes Ergebnis: 14d keine sichtbare Gangabweichung. Auch nach längerer Zeit(ca. 2 J) kein negativer Kundenbericht.

Also dann alles Gute
Axel
Robert
Beiträge: 7
Registriert: So 4. Mär 2012, 00:30
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Re: Hermle Kaminuhr Regulierung

Beitrag von Robert »

Es gibt Fortschritte! Die Unruheinheit wurde im Benzin mit US gereinigt.Der Unruhstift hat nicht genug in die
Ankergabel hineingeragt (verbogen), das habe ich gleich korrigiert.Leider ich kann das auspolieren (Ankerrad u.Anker) nicht mehr machen,da es ist schon alles zusammengebaut .Gute Tipp,in der Zukunft werde ich machen.Auf die 360° Amplitude kann ich nur neidisch sein,soviel macht meine Unruh nicht (ca. 200°).Es scheint aber so, daß ich die Uhr jetzt regulieren kann !! Zur Zeit + 2min/tag.

Robert
karlo

Re: Hermle Kaminuhr Regulierung

Beitrag von karlo »

Na also, geht doch. Glueckwunsch.
200° ist zwar noch nicht das gelbe vom Ei, aber besser als 360°.
Dann kannst Du naemlich sehen wie Du das Prellen weg bekommst.
Ich hab aber auch nie ein solches Werk versucht auf Chronometer zu trimmen.
Die liefen halt, wie aus der Stanze gefallen, irgendwann mal.

Karlo
Axel Gold
Beiträge: 19
Registriert: Mi 25. Aug 2010, 13:39

Re: Hermle Kaminuhr Regulierung

Beitrag von Axel Gold »

deswegen hab ich ja auch "fast" geschrieben. Aber es ist tatsächlich kurz vor Anschlag.

Na dann weiter viel Erfolg
Robert
Beiträge: 7
Registriert: So 4. Mär 2012, 00:30
Wohnort: Grasbrunn

Re: Hermle Kaminuhr Regulierung

Beitrag von Robert »

Zum Schluss noch einige Überlegungen. Es ist immer gut zu wissen wie etwas Funktioniert. Die Regulierung des Pendels, Kugelpendels (JU) und der Unruh mit Spiralfeder ist sofort klar.Aber wie funktioniert diese bei der Schwebeankerhemmung ?
Auf anhieb -- keine Ahnung ! Es schaut recht Primitiv aus oder Genial? Da hilft nur eine
grobe Handskizze und daraus versuchen alles auszulesen.




Also die Rutschkupplung und die Spindelfeder -- die sind es!
Wenn man die Rutschkupplung verschiebt ,verändert sich die Spindelfeder-Karakteristik :
- in die Richtung der Spindelfederwicklung , wird verspannt -- härter =“+“
- entgegen der Spindelfederwicklung , wird entspannt -- weicher =“-“
Die Spindelfeder besteht aus zwei Teilen :
- der Obereteil (kürzer) die linksgewickelt ist
- der Untereteil (länger) die rechtsgewickelt ist
in der Mitte ist der Übergang.
Der Oberteil und der Unterteil arbeiten also immer entgegengesetzt ! Der Unterteil ist aber dominierend, der Oberteil mindert nur die Wirkung des Unterteils. Das bedeutet ,dass damit sehr feinstufige Regulierung erzielt werden kann.
Jedenfalls so würde ich das alles deuten.
Sonst möchte ich mich bei allen Beteiligten für die Beiträge bedanken ! Mit Hilfe diese Beiträge konnte ich das Problem lösen und daraus gelernt. Die Uhr läuft jetzt prima.Es freut mich sehr.

Gruß an allen
Robert
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