Habe von einem Freund (von seinem Traktor) einen Betriebsstundenzähler mit Drehzahlmesser zerlegt. Von vorne:

Das Übelste bei diesen Instrumenten (auch bei Autouhren) ist der gebördelte Chromring. Den bekommt man kaum auf und auch nicht ohne Beschädigungen wieder zu. Aber da kann man bei einem Traktor mit leben...
Wenn man meint, dass innen - von wegen Betriebsstundenzähler - eine Uhr wäre, so täuscht man sich gewaltig. Es sieht so aus wie in einem normalen Tacho!

Es gibt eine einfache Übersetzung zwischen der Welle zum Getriebe und dem Zähler. Wenn der Motor also langsamer dreht, so "dauern die Stunden auch länger"!!! Wahrscheinlich ist mit einer Betriebsstunde die Zeit gemeint, in der der Motor mit einer bestimmten Drehzahl läuft. Anders kann es nicht sein.
Interessant ist auch der Antrieb der Tachonadel: Die Nadel ist an ihrem anderen Ende mit einem Alutopf verbunden, dazwischen gibt es eine Rückstell-Spiralfeder. Der Topf sieht so aus:

Der Zapfen gehört einfach zu der Gegenführung der Nadel. Ansonsten wird die Nadel berührungslos bewegt. Im Topf befindet sich mit einem Luftspalt ein ringförmiger Magnet:

Das ist das Teil mit der 1 drauf. Der Magnet - gedreht durch die Tachowelle - erzeugt in dem Alutopf einen Wirbelstrom, der gut durch das Aluminium läuft. Dieser Wirbelstrom wieder erzeugt ein Gegen-Magnetfeld, welches sich mit dem anderen Magnet "verbindet", also von dem mitgenommen wird. Dreht sich der Ringmagnet schneller, so wird der Alutopf kräftiger mitgenommen und die Nadel bewegt sich. Sehr billig in der Herstellung!
Der Bösewicht war einfach eine festgegangene Welle zum Antrieb des Betriebsstundenzählers. Der hat sogar die Tachowelle abgerissen:

Die Kugel hält die Welle in ihrer Lagerung fest.
Alles sauber machen und mit feinem Autoöl ölen, schon geht die Sache wieder. Kein Uhrenöl, denn meine Erfahrung mit Autouhren ist die: Das Großuhrenöl wird bei Kälte so zäh, dass Uhren stehen bleiben können. Autoöl ist in diesem Falle besser.
Frank