Übungsobjekt: Kienzle-Wecker

[Gnomus]

Klingt auf jeden Fall für meine Ohren ausgewogener als davor.

Das mein ich aber auch! Sehr gut!

[henrik5]

Ich habe mir die Sache mit der Spiralfeder noch in dem Buch "Der Uhrmacher am Werktisch" angesehen:
http://www.archive.org/details/deruhrma ... 00schugoog
Dort ist es anschaulich erklärt. Ein gutes kostenloses E-Book welches sich irgendwo auch als PDF runterladen lässt.
Der Rücker war die letzten 12 Stunden eine Stellung Richtung Retard. Da hatte der Wecker eine halbe Minute Nachlauf. Mal sehen, ob ihn noch genau bekomme.
Gruß, Henrik

[Corvette]

Danke für den Link,

ich habe das Buch gerade verschlungen.
Das kann ich für mich auch gerade gut gebrauchen.

[karlo]

"Solange es kostenlos ist" ist ja erstmal nicht zu beanstanden.

Aber:

Warum sollte ein Verleger wie nur z.B. Michael Stern denn weiter alte Literatur aufarbeiten und verfuegbar machen, wenn immer nur "Geiz ist geil" vorherscht?

Sein/deren wirtschaftliches Ueberleben mag dem einen oder anderen egal sein, aber es geht viel verloren durch diese Einstellung.
Woran ich und wenige auch nichts andern koennen.

Wenn ich mir jetzt 50000€ schnappe und taeglich kostenlos frische Broetchen im Dorf anbiete, hab ich die 2 Baecker die wir haben kaputt.

Und dann bin ich stolz.....

Karlo

[Gnomus]

Ich finde die Einstellung "Geiz ist geil" ja auch besch... Aber wenn ich bedenke, daß mir aus gesundheitlichen Gründen dieses Jahr noch Hartz IV droht, bin ich auch froh, wenn ich mir ab und zu mal was preiswertes leisten kann. Aber eins hab ich mir geschworen, ich werde meine praktischen Dienste niemandem mehr anbieten, der sich finanziell einen Uhrmacher leisten kann (auch für teuere Reparaturen). Wer genug Geld hat, muß nicht bei Reparaturen der Erbstücke sparen! Und gedankt kriegt man es von solchen Leuten sowieso nur selten! Aber wenn jemand sich eine Reparatur nicht leisten kann, bin ich gerne bereit, nach meinen Möglichkeiten einzuspringen. Die Uhrmachergilde hat dabei kaum Schaden, wenn es zur professionellen Reparatur keine finanziell machbare Alternative mehr gibt.

[Corvette]

Ich für meinen Teil,überlege in wie weit sich eine Anschaffung lohnt.

Der Ausfug in dieses Gebiet ist für mich warscheinlich Einmalig,
weßhalb ich nicht gleich ein Buch kaufen möchte.
Wenn das jedoch öfter vorkommen sollte,werde ich mir auch eines Zulegen.
Für Großuhren habe ich das auch schon gemacht,
auch bei Stern.
Der Bäcker geht ja auch nicht Pleite,nur weil ich mal ein Brot selber backe.

[KleineSekunde]

Hallo,

"Warum sollte ein Verleger wie nur z.B. Michael Stern denn weiter alte Literatur aufarbeiten und verfuegbar machen, wenn immer nur "Geiz ist geil" vorherscht?
Karlo

Ich denke, man kann den Trend, im Internet kostenlos verfügbare Informationen zu nutzen, nicht aufhalten. Bücher, bei denen das ursprüngliche "Nutzungsrecht" abgelaufen ist, werden sich - entsprechendes Interesse vorausgesetzt - irgendwo auf der Welt früher oder später öffentlich zugänglich im Netz finden lassen.

Grundsätzlich sehe ich das auch gar nicht so negativ: Dieser Trend kann, zum Beispiel im Fall des "Uhren-Hobbies", für weiteres Interesse an der Materie sorgen, welches vorher eventuell nicht vorhanden gewesen oder eventuell nicht weiter ausgebaut worden wäre...

Und dann kommt irgendwann der Punkt, dass man sich auch gedruckte Exemplare wünscht, um diese in den Händen zu halten, durchblättern zu können und auch um sie "zu besitzen". Dann schlägt eben die Stunde der Verleger...

Ohne das Internet, mit den dort verfügbaren Informationen zum "Anfüttern", ohne die persönlichen Kontakte auch über dieses Forum und den daraus abgeleiteten Erfolgserlebnissen die für Hobbies wohl nötig sind, wäre ich jedenfalls nie auf die Idee gekommen, mir Uhrenliteratur in gedruckten Form zu kaufen, was ich heute eben sehr wohl mache.

Ich empfinde die Sache also eher ambivalent, sehe aber durchaus auch Chancen...

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

[petsch]

Ich empfinde die Sache also eher ambivalent, sehe aber durchaus auch Chancen...

Die Diskussion hat jetzt zwar mit dem eigentlichen Thema nicht mehr viel zu tun, aber ich möchte mich dieser Meinung anschließen.

Dass das copyright verschiedener Bücher abgelaufen ist, hat auch Michael Stern ausgenutzt, denn er hat das Urheberrecht an diesem Buch ja nicht gekauft.

Er hat also auch nur ausgenutzt, was gesetzlich machbar ist. Genau wie diejenigen, die sich das jetzt von archive.org oder von gutenberg runterladen. Wobei ich das Verfielfältigen und Neudrucken natürlich nicht verurteile, ich habe auch einige dieser Neudrucke gekauft, bzw, war froh, dass sich jemand die Arbeit gemacht hat.
Ich weiß aber, dass sich über diese Neudrucke auch Leute geärgert haben, denn auf einmal waren die originalen Bücher, die einem vorher aus den Händen gerissen wurden, wenn man mal eins hatte, sehr viel schwerer zu verkaufen.

Aber, "c'est la vie" , die Entwicklung geht immer weiter , so auch hier. Auch viele Uhrenhändler haben unter dem Internet zu leiden, aber es bietet auch andere Chancen.

Gruß
Peter

[soaringjoy]

Nicht jede Weiterentwicklung darf jedoch "grenzenlos" angewandt werden.

Siehe: http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... 968#p15968

Hinzu kommt, dass auch die Chance, erwischt zu werden, sich dank der elektronischen
Spiders, die alles im Netz radikal abgrasen, sehr viel größer geworden ist.

Ich, für meinen Teil, überlege mir stets dreimal, ob ich Fotos oder Textpassagen aus
Büchern ins Netz stelle.
Erfahrungsgemäß sind die Autoren aus "unserem" Uhrenbereich da doch eher kulant
eingestellt, wenn man anfragt.

So, jetzt zurück an die Werkbank... Ihr Philosophen.

J.

[henrik5]

Abschließend noch zum Wecker. Er läuft seit drei Tagen ohne Nachstellen mit täglichen Aufzug auf die Minute genau. Die einzige Gefahr die jetzt besteht ist eine Freundin die den Wecker total süß findet und Beschlagnahmen will .
Gruß, Henrik