das letzte Wochenende stand für mich und 10 Andere ganz im Zeichen der Uhrentechnik.
Nachdem ich im Frühjahr bereits ein Einsteigerseminar des DGC in besuchte, stand fest, ich will auch mal selbst an einer Uhr rumschrauben. Also angemeldet zum Armbanduhrenseminar 2 des DGC und letztes Wochenende war es soweit.
Wir trafen uns am Freitag gegen 16:00 Uhr bei Chronoswiss in Karlsfeld, nördlich von München. Diese Location, wie das heute so genannt wird, stellte Gerd-Rüdiger Lang wie auch schon im Frühjahr wieder zur Verfügung. Dafür herzlichen Dank, das gilt um so mehr, da man sich im Haus frei bewegen konnte. Das ist sicher nicht selbstverständlich, denn hier lagern nicht unbeträchtliche Werte.
Nach der Begrüßung und Vorstellungsrunde gab es auf dem Tagesprogramm eine Wiederholung des ersten Seminars zur Auffrischung der Kenntnisse und "Fingerübungen" bei denen Einzelteile mit Kornzangen, wie man in Glashütte Pinzetten nennt, gegriffen wurden. Das ganze Seminar wurde fachlich begleitet von 2 Lehrern der Uhrmacherschule Glashütte. Besser geht es wohl nicht.
Dies reichte schon als Einstimmung auf das, was da noch kommen sollte.
Der Samstag startet direkt mit der ersten praktischen Arbeit. Nach Bezug des Arbeitsplatzes begann das Zerlegen des Uhrwerkes, eines Unitas 6498-2. Die Arbeitsplätze waren die Serviceplätze der Fa. Chronoswiss, die Profis überließen uns ihre eigenen Plätze!
So sah das am Morgen aus:
Nach kurzer Zeit lag das Werk in Einzelteilen vor uns:
Während das Werk zur Reinigung ist, lauschten wir einem Vortrag zu Aufbau und Funktionsweise der Ankerhemmung. Gezeigt wurde das Ganze an einem Schulungsmodell aus der Chronoswiss-Lehrwerkstatt.
Nach der Mittagspause gings wieder an das Zusammenbauen. Hier ist Sauberkeit gefragt. Also alle Mann mit Fingerlingen ausgestattet, damit keine Spuren hinterlassen werden.
Bei manchen sah das so aus, auch wenns nicht so aussieht, jeder hatte einen eigenen Tisch:
Ja, wir haben es alle geschafft
Zum Abschluss des Samstags liefen alle Werke wieder! Anschließend wurden im Biergarten Wetten abgeschlossen, ob denn die Werke am Morgen noch laufen würden.
Sonntag!
jetzt wird aus dem Werk eine Uhr!
Zifferblatt setzen - Zeiger setzen - Einschalen - Regulierung auf der Zeitwaage.
Ganz so schnell wie gerade geschrieben gings nicht, aber da wir alles selbst gemacht haben, war der Lerneffekt natürlich super! Schwierig? Nach der Erläuterung des Lehrers aus Glashütte war es kinderleicht. Man merkte die Erfahrung des Vortragenden sofort. Ruhig, verständlich, einfach, so sollte es immer sein und so wars auch!
Am frühen Nachmittag war das Ergebnis zu bestaunen:
Die Tage waren gespickt mit Vorträgen und Vorführung zu Sonnenschliff und Glashütter Veredelungstechniken. Es gab viel praktische Arbeit und viel Spannung, Spaß und Süßes, also genau wie ein Überraschungsei
Dafür möchte ich allen Organisatoren danken, dem DGC und seinem Präsi Josef Stadl, Christian Sack, Herrn Teuscher, Herrn Penecke, Hr. Mischok und allen anderen Beteiligten. Und Ganz besonders Frau Beuerle fürs Catering!
Danke auch an alle anderen Teilnehmer, es war ne super Runde!
Würd ichs wieder machen?
Ganz klar: NEIN! Wieso? Ich hab mein Ziel erreicht, meine eigene Uhr.
Was ich aber mache, im Herbst "Die hohe Schule der Chronometrie in Glashütte", wieder ein Wochenende, wieder vom DGC, wieder mit Fachvorträgen, wieder mit Lehrern aus Glashütte, dann aber in Sachsen.
Ich freu mich drauf.
Viele Grüße aus der Pfalz!
