Dr Ian White: ENGLISH CLOCKS FOR THE EASTERN MARKETS

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Ursus
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Dr Ian White: ENGLISH CLOCKS FOR THE EASTERN MARKETS

Beitrag von Ursus » Do 12. Sep 2013, 20:07

Dr Ian White: ENGLISH CLOCKS FOR THE EASTERN MARKETS - English Clockmakers Trading in China & the Ottoman Empire 1580-1815. Gebunden 28cm x 21cm, 398 Seiten, 285 Abbildungen, meistens in Farbe.
Bestellungen können bei der unserer Britischen Schwestergesellschaft, der Antiquarian Horological Society, gemacht werden (Adresse: New House, High Street, Ticehurst, East Sussex, TN5 7AL, United Kingdom) oder auch online: http://www.ahsoc.org/pubs.html#easternmarkets. Der Preis beträgt für AHS-Mitglieder £50.00, sonst £75.00 jeweils zuzüglich Versandkosten.

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Die Mitglieder, die mit der DGC in den Jahren 2000 oder 2001 in Peking waren, werden einige Uhren wiedererkennen: nämlich diejenigen, die wir im Palastmuseum in Peking, der sogenannten Verbotenen Stadt gesehen haben und sogar in Aktion bewundern konnten. Einer der Namen, dem wir häufig begegnet sind war James Cox. Diesem großartigen Uhrmacher und Händler sind gleich drei Kapitel dieses Buches gewidmet.
Aber zunächst einmal von Anfang an, denn dieses Buch behandelt nicht nur den Handel mit China, sondern auch den mit dem Osmanischen Reich in zehn Kapiteln:
1 Chinese & Ottoman Time
2 Anglo-Chinese Trade
3 Anglo-Ottoman Trade
4 Luxury, Money & Bankruptcy
5 The Life of James Cox
6 James Cox: The Market & the Money
7 James Cox’s Amazing Clocks
8 Design & Artistry: The Chinese Market
9 Ottoman Market Clocks
10 Decline & Loot
Im ersten Kapitel stellt der Autor zunächst die bestehenden Zeitsysteme in China und dem Osmanischen Reich dar. Hier wird auch kurz auf die berühmte Uhr von Su Sung eingegangen und ihre Hemmung erklärt, die jedoch nach Meinung von White so nicht funktioniert haben kann.
Im zweiten und dritten Kapitel wird die Geschichte des Handels mit den beiden Reichen dargestellt, begleitet von schönen Abbildungen die die damaligen Gegebenheiten dem Leser näher bringen, wie z.B. Karten der Handelswege und Stiche der Niederlassungen und Häfen.

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Das vierte Kapitel widmet sich den Risiken des Überseehandels. Die Gewinnmargen waren riesig und man konnte dadurch schnell reich werden, aber auch genauso schnell alles wieder verlieren durch Piraterie, Stürme und andere Unwägbarkeiten auf dem Meer und zu Land.
Die nächsten drei Kapitel sind dem wohl herausragendsten Uhrmacher und Händler im Fernost-Handel gewidmet, James Cox. Seine Uhren zählen zu den komplexesten Uhren die je gebaut wurden, was die Bestückung mit Automaten betrifft. Diejenigen, die mit der DGC in St. Petersburg waren, werden sich sicher an die berühmte Pfauenuhr erinnern, die selbstverständlich in diesem Buch erklärt wird. Sein Leben, sein Aufstieg und auch der Niedergang seines Handelshauses werden ausführlich beschrieben und mit vielen Darstellungen illustriert. Das siebte Kapitel ist ausschließlich seinen wunderbaren Uhren gewidmet. Allein dieses Kapitel macht das Buch schon kaufenswert.
Aber auch die beiden folgenden Kapitel sind für den Uhrenfreund von großer Bedeutung, denn hier werden all die schönen und komplizierten Uhren für China und das Osmanische Reich ausführlich in Wort und Bild vorgestellt. Die Aufnahmen sind durchweg in Farbe und in hervorragender Qualität. So ist dieses Buch ein Muss für jeden, der eine solche Uhr in seiner Sammlung hat, für alle anderen Uhrenfreunde eine Augenweide.

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Alles aber hat ein Ende, so auch der Handel mit China und dem Osmanischen Reich, beschrieben im zehnten Kapitel.
Die Anhänge enthalten Informationen aller bekannten Englischen Groß- und Kleinuhrmacher die mit den Ländern des Ostens Handel getrieben haben, sowie ein Literaturverzeichnis und einen Index.
Es ist das erste Buch, das sich diesem Thema widmet, und, wie wir es gewohnt sind von den Publikationen unserer Schwestergesellschaft, widmet sich der Autor mit großem Enthusiasmus diesem Thema und bringt eine Fülle an Kenntnissen in dieses Buch ein.
Die AHS ist stolz, dieses eindrucksvolle Buch veröffentlichen zu können, denn es widmet sich einem Thema, das bisher nicht die Aufmerksamkeit bekam, die es verdient hat. Die kunstfertige Ausführung der Uhren für den chinesischen und den osmanischen Markt stellen eine Abkehr von der strengen und vielleicht auch steifen Formensprache der meisten englischen Uhren dar. Einige erstaunliche Kunstwerke entstanden, die zunehmend als eine wichtige Facette des achtzehnten Jahrhunderts in der englischen Kunst anerkannt wird.
Dieses Buch kann ohne alle Vorbehalte den Uhrenfreunden empfohlen werden. Auch ohne große Kenntnisse der englischen Sprache ist es durch seine exzellenten Abbildungen außergewöhnlicher Uhren vor allem in den Kapiteln 7 bis 10 lesens- und anschauenswert.
Klaus Schlaefer

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