Hallo Zusammen,
ich habe hier ein mir unbekanntes Uhrwerk, den Zähnezahlen nach wohl mit Sekundenpendel.
Hat jemand schon mal sowas oder was Ähnliches gesehen? Ist zum Teil relativ aufwändig gemacht und sieht nach viel Handarbeit aus, andererseits aber unfertig, kann nirgends erkennen, dass ein Zeigerwerk vorgesehen war.
Jetzt überlege ich, ob ich es wieder herrichte, wird angesichts dessen, dass alle Zapfen ab sind ein umfangreicheres Projekt, daher wüsste ich gerne, was hier auf dem Tisch habe.
Vielen Dank für Eure Einschätzungen
Unbekanntes (Sekundenpendel-) Uhrwerk
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Unbekanntes (Sekundenpendel-) Uhrwerk
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Re: Unbekanntes (Sekundenpendel-) Uhrwerk
Wow, das ist sicher ein ganz tolles und sicher sehr seltenes Uhrwerk. Wegen dem weit übergreifenden Anker glaube ich auch das es ein eher älteres Werk von vor 1880 sein dürfte, später war der Übergriff nur mehr 6 bis 8 Zähne weit. Ich vermute mal nach den Rädern ist das Werk für einen huygensschen Aufzug konzipiert? Der sehr kurze Eingriff ins Pendel könnte auch darauf hindeuten das das Werk eher hoch oben am Pendel montiert war, das ist ebenfalls sehr ungewöhnlich. Das fehlende Zeigerwerk ist schade, da hätte man sicher noch einiges zur Verwendung des Werks rauslesen können. Ist die Minutenradwelle abgebrochen? Die sollte doch eigentlich an der Vorderseite des Werks raus kommen oder?
Also wenn Du das Werk nicht selbst herrichten willst dann kauf ich es Dir gerne ab. Solche Werke passen genau in mein Beuteschema.
lg Christian
Also wenn Du das Werk nicht selbst herrichten willst dann kauf ich es Dir gerne ab. Solche Werke passen genau in mein Beuteschema.
lg Christian
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Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
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Re: Unbekanntes (Sekundenpendel-) Uhrwerk
Hallo Christian,
vielen Dank für Deine Einschätzung.
Ja, es wird wohl mit Huygenschem Endlosaufzug funktioniert haben.
Ich kann nirgends sowas wie ein Zeigerwerk erkennen, da ist nichts dafür vorgesehen. Eine Minutenradwelle ragt zwar aus der Platine raus, aber deren vorderes Ende scheint auch abgebrochen zu sein.
Ebenfalls seltsam ist der Deckel auf der Vorderplatine, der ist sogar verstiftet, darunter sitzt das Hemmrad, aber die Bohrung ist viel größer als das Hemmradtrieb. Und was dieser Deckel soll erschließt sich mir auch nicht.
Verkaufen möchte ich es nicht, ich bin so fasziniert von dem Werk, dass ich es mir gerne wieder herrichten will, auch wenn viel Arbeit drin steckt.
Ich habe schon mit Zapfeneinbohren begonnen, nur am Hemmrad muss ich mir noch was einfallen lassen, da könnte theoretisch ein Sekundenzeiger drauf gewesen sein.
Kann es sein, dass das Uhrwerk ein (angefangenes) Meisterstück war? Das würde die aufwändigen Details und den unvollendeten Zustand erklären.
Vielleicht hat der Erbauer aus Wut über die nicht mögliche Fertigstellung alle Zapfen abgebrochen...
Dann könnte es auch von nach 1880 stammen, auch wenn ich dir vom Stil und der Machart her ansonsten bei der Datierung zustimmen würde.
Die Zahnräder sind alle von Hand geschenkelt, sauber ausgefeilt und die Kanten der Schenkel sauber abgezogen.
Hast du vielleicht etwas Ähnliches in deiner Sammlung?
Gruß
Oliver
vielen Dank für Deine Einschätzung.
Ja, es wird wohl mit Huygenschem Endlosaufzug funktioniert haben.
Ich kann nirgends sowas wie ein Zeigerwerk erkennen, da ist nichts dafür vorgesehen. Eine Minutenradwelle ragt zwar aus der Platine raus, aber deren vorderes Ende scheint auch abgebrochen zu sein.
Ebenfalls seltsam ist der Deckel auf der Vorderplatine, der ist sogar verstiftet, darunter sitzt das Hemmrad, aber die Bohrung ist viel größer als das Hemmradtrieb. Und was dieser Deckel soll erschließt sich mir auch nicht.
Verkaufen möchte ich es nicht, ich bin so fasziniert von dem Werk, dass ich es mir gerne wieder herrichten will, auch wenn viel Arbeit drin steckt.
Ich habe schon mit Zapfeneinbohren begonnen, nur am Hemmrad muss ich mir noch was einfallen lassen, da könnte theoretisch ein Sekundenzeiger drauf gewesen sein.
Kann es sein, dass das Uhrwerk ein (angefangenes) Meisterstück war? Das würde die aufwändigen Details und den unvollendeten Zustand erklären.
Vielleicht hat der Erbauer aus Wut über die nicht mögliche Fertigstellung alle Zapfen abgebrochen...
Dann könnte es auch von nach 1880 stammen, auch wenn ich dir vom Stil und der Machart her ansonsten bei der Datierung zustimmen würde.
Die Zahnräder sind alle von Hand geschenkelt, sauber ausgefeilt und die Kanten der Schenkel sauber abgezogen.
Hast du vielleicht etwas Ähnliches in deiner Sammlung?
Gruß
Oliver
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Re: Unbekanntes (Sekundenpendel-) Uhrwerk
Hallo Oliver,
nein ich hab zwar mittlerweile schon eine ganze Menge an Uhrwerken aber so etwas ist nicht Dabei. Der grosse Deckel auf der Vorderseite könnte recht gut das Gegenlager für eine angeschlossene Welle sein, das würde auch den abweichenden Durchmesser erklären. Das wiederum könnte darauf hindeuten das es sich bei dem Werk um ein sogenanntes "technisches Laufwerk" handelt das für eine ganz bestimmte Anwendung in einer Art Maschine konstruiert wurde. Banktresore haben so Zeitschlösser bekommen oder auch öffentlich aufgestellte Fernrohre maßen so die Zeit die man nach Einwurf der Münze durchsehen konnte. Da bei Deinem Werk aber ein Sekundenpendel verbaut war denke ich eher an eine Anwendung bei der hohe Genauigkeit gefragt war. Zum Beispiel für astronomische Anwendungen, die Nachlaufsteuerung eines Teleskops oder die Uhr in einem Passageinstrument wären so etwas.
lg Christian
nein ich hab zwar mittlerweile schon eine ganze Menge an Uhrwerken aber so etwas ist nicht Dabei. Der grosse Deckel auf der Vorderseite könnte recht gut das Gegenlager für eine angeschlossene Welle sein, das würde auch den abweichenden Durchmesser erklären. Das wiederum könnte darauf hindeuten das es sich bei dem Werk um ein sogenanntes "technisches Laufwerk" handelt das für eine ganz bestimmte Anwendung in einer Art Maschine konstruiert wurde. Banktresore haben so Zeitschlösser bekommen oder auch öffentlich aufgestellte Fernrohre maßen so die Zeit die man nach Einwurf der Münze durchsehen konnte. Da bei Deinem Werk aber ein Sekundenpendel verbaut war denke ich eher an eine Anwendung bei der hohe Genauigkeit gefragt war. Zum Beispiel für astronomische Anwendungen, die Nachlaufsteuerung eines Teleskops oder die Uhr in einem Passageinstrument wären so etwas.
lg Christian
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Re: Unbekanntes (Sekundenpendel-) Uhrwerk
Wenn du Zähne von Rädern und Trieben gezählt hast, kannst uns die doch gerne mal verraten...
ich würde, schon auf Grund der seltsamen Anordnung der Räder, auf ein Uhrwerk mit Zentral-Sekunde tippen und dieser Deckel trägt dann eventuell das Zeigerwerk oder ähnliches.
ich würde, schon auf Grund der seltsamen Anordnung der Räder, auf ein Uhrwerk mit Zentral-Sekunde tippen und dieser Deckel trägt dann eventuell das Zeigerwerk oder ähnliches.