Geerbte Uhren

Welche Uhr, welches Werk ist das ?
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isch
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Geerbte Uhren

Beitrag von isch » So 17. Dez 2017, 20:35

Hallo,
kann mir jemand sagen was das für Uhren sind?
Wie kann ich die Zeiger Geschwindigkeit verändern?
Was könnten die Wert sein?
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petsch
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Re: Geerbte Uhren

Beitrag von petsch » Di 19. Dez 2017, 11:07

Hallo,
man müsste ein paar mehr und bessere Fotos haben, um etwas ganz genau zu sagen, besonders auch von den Werken.

Meine Einschätzung so, nur von diesen beiden Fotos aus gesehen, ist, dass die erste Uhr ihrer Ausführung nach wahrscheinlich nur maximal 50-60 Jahre alt ist, oder sogar noch jünger.

Die zweite ist eine sogenannte Cartelluhr, aber aus zweiter Zeit, d.h. wahrscheinlich um 1880 gebaut.

Carteluhren waren französiche Wanduhren aus Bronze. Ursprünglich aus dem 18. Jhdt stammend (Rokkoko) , kamen sie in der zweiten Hälfte des 19. Jhdts noch einmal in Mode. Und aus dieser Zeit müsste Deine Uhr stammen, deshalb schreibe ich "zweite Zeit"

Es gibt sie auch aus Holz/Gips, dann stammen sie aus anderen Ländern.

Den Wert können und dürfen wir hier im Forum nicht bestimmen. Für eine Preisübersicht müsstest Du Dich vielleicht mal bei ebay umsehen, allerdings nicht bei den Preisen, die einige Händler als Sofortkauf haben möchten, sondern bei den beendeten und verkauften Auktionen.

Für die Carteluhr zum Beispiel hier : https://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=ca ... e&_sacat=0

Die meisten als Carteluhr bezeichneten Uhren bei ebay stammen aus Schweden und sind aus Holz und relativ jung und preiswert. Deshalb habe ich zum Begriff Carteluhr noch Bronze hinzugefügt.

Bei der ersten Uhr wird es mit einer Wertbestimmung schwieriger, weil ich dafür keine Suchbegriffe bestimmen kann. Bei so einer Uhr bezahlt irgendwer, was sie ihm wert ist. Wenn sie, wie ich meine zu erkennen, drei Aufzüge hat, dann könnte sie ein Westminsterschlagwerk haben, das hieße, sie schlägt die Viertelstunden mit einer Melodie. Das Werk könnte dann von Hermle sein. Aber diese Aussage ist fast geraten ;-)

Gruß
Peter

isch
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Re: Geerbte Uhren

Beitrag von isch » Di 19. Dez 2017, 20:03

Hallo Peter,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Leider laufen beide Uhren zu schnell.
Was kann ich tun um das zu korrigieren?

Die 1. Uhr hat tatsächlich ein Westminster Schlagwerk und auf dem Uhrwerk steht Franz Hermle 340-020.
Gruß Alexandra
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Chroniker
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Re: Geerbte Uhren

Beitrag von Chroniker » Di 19. Dez 2017, 22:28

Hallo Alexandra, willkommen im Forum!

Auf dem Werk der Hermle dürfte auch ein einzelner Buchstaben stehen, der gibt dann das genaue Baujahr an. Schau mal nach. Er ist auf dem Foto nicht zu erkennen; bzw. er ist möglicherweise von dem Hebel verdeckt.

Freundliche Grüße!

Choniker

petsch
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Re: Geerbte Uhren

Beitrag von petsch » Mi 20. Dez 2017, 00:45

Hallo Alexandra,

wieviel geht die Hermle denn zu schnell ?

Wenn es sich nur um ein paar Minuten am Tag handelt, kannst Du oben über dem Werk etwas rechts von der Mitte mit einer Schraube die Schnelligkeit regulieren. Etwas unterhalb der Schraube müsste auf der Platine eine Schemazeichung zu sehen sein, an der Du sehen kannst, in welcher Richtung die Schraube gedreht werden muss. In Richtung + läuft sie schneller und in Richtung - langsamer.

Die Carteluhr hat höchstwahrscheinlich ein Pendel. Da müsste die Pendellinse etwas nach unten geschraubt werden.
Allerdings ist das bei so einer Uhr nicht ganz einfach, da man nur von hinten an das Werk kommt. Und dafür muss sie ja von der Wand genommen werden. Da besteht die Gefahr, dass sich das Pendel zu stark bewegt und dadurch der Eingriff aus dem Tritt kommt.

Was mich ja interessiert, ist, ob die Uhr tatsächlich aus Metall ist ? Zwischenzeitlich war ich anhand des Fotos gar nicht mehr sicher, ob es nicht doch eine schwedische Holzuhr ist.
Leider kann ich auch den Namen auf dem Ziffernblatt nicht entziffern.

Gruß
Peter

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Re: Geerbte Uhren

Beitrag von Berrnd-Klaus » Mi 20. Dez 2017, 11:59

Hallo Alexandra,

fehlt vielleicht der Pendel?
Gruß Bernd-Klaus

isch
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Re: Geerbte Uhren

Beitrag von isch » Mi 20. Dez 2017, 23:30

Hallo,
die Cartell Uhr ist aus Metall. Leider kann ich die Beschriftung auch nicht entziffern. Ich versuche nochmal bessere Fotos zu machen. Die Uhr ist vollständig intakt. Es ist noch ein ganz kleiner Schlüssel zum Aufziehen da und eine ganz kleine Welle vorne in der Mitte der Uhr. Trau mich aber nicht daran zu schrauben, weil ich nicht weiß wofür die ist.
L.G. Alexandra

petsch
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Re: Geerbte Uhren

Beitrag von petsch » Do 21. Dez 2017, 10:59

Hallo Alexandra,
wenn sie aus Metall ist, dann hab ich mich mit meiner Einschätzung nicht geirrt. Dann ist es eine französische Bronzeuhr, um 1860-1900.
Der Name auf dem Zifferblatt ist dann zur Einschätzung nicht mehr so wichtig, denn das war , wenn überhaupt ein Name darauf ist, meist nur der Name des Verkaufsgeschäfts.
Weil französische Uhren nicht so häufig auf dem Zifferblatt signiert sind, hatte ich etwas gezweifelt, ob es nicht doch ein schwedischer Name und damit dann wahrscheinlich eine schwedische hölzerne Carteluhr sein könnte.
Der kleine Schlüssel und der kleine Vierkant ist zum Feinstellen der Geschwindigkeit der Uhr. Wenn sie nicht sehr viel zu schnell geht, dann kannst Du daran von vorne die Federaufhängung, an der das Pendel hängt, etwas höher oder niedriger stellen und somit die Geschwindigkeit einstellen. Wenn Du vorsichtig daran drehst, vielleicht erst mal nur eine oder zwei Umdrehungen, aber aufhörst, sobald Du einen Widerstand merkst, dann kannst Du daran ausprobieren, ob diese Feinstellung reicht um die Uhr richtig einzustellen.

Gruß
Peter

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