Stollenwerk Punzierung

Welche Uhr, welches Werk ist das ?
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gebuwa
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Stollenwerk Punzierung

Beitrag von gebuwa » Mi 13. Jan 2016, 19:02

Hallo Uhrforum.

Kennt jemand zufällig die Punzierung auf dem Foto (L.Sch.)?

Gruß Gerd
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droba
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Re: Stollenwerk Punzierung

Beitrag von droba » Mi 13. Jan 2016, 22:21

Kennen nicht, aber eine Vermutung:

Es gab in Gütenbach einen Betrieb Leopold Schonhart, der sich im Jahr 1889 schon als "Uhrenfabrik" bezeichnete. Das würde von den Buchstaben her passen.

Aber ist das wirklich ein Stollenwerk - oder ist es ein Schottenwerk?
Kannst Du uns noch Bilder der Uhr zeigen? I

Droba

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gebuwa
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Re: Stollenwerk Punzierung

Beitrag von gebuwa » Do 14. Jan 2016, 14:33

Hallo Droba.

Schon mal recht herzlichen Dank für die Info, ist für mich sehr hilfreich. Da kann ich ja mal im Gütenbacher Uhrenmuseum nachfragen/schauen.
Ich glaube, dass es eher ein Schottenwerk ist, da tue ich mir immer etwas schwer damit. Werde genauer noch berichten.

Gruß Gerd

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droba
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Re: Stollenwerk Punzierung

Beitrag von droba » Do 14. Jan 2016, 21:48

Hallo Droba.

Schon mal recht herzlichen Dank für die Info, ist für mich sehr hilfreich. Da kann ich ja mal im Gütenbacher Uhrenmuseum nachfragen/schauen.
Ich glaube, dass es eher ein Schottenwerk ist, da tue ich mir immer etwas schwer damit. Werde genauer noch berichten.

Gruß Gerd
Hallo Gerd,

soweit ich auf dem Foto erkennen kann, ist es ein Schottenwerk.

Im Schwarzwälder Uhrmacherverzeichnis von Berthold Schaaf ist zu lesen, dass Leopold Schonhart im Jahr 1821 geboren worden ist, aber Schaaf macht zu seinem Betrieb keine weiteren Angaben.
Solltest Du in Gütenbach über Schonhart also noch etwas erfahren, würde es uns natürlich auch interessieren.

Viel Erfolg in Gütenbach!

Droba

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Re: Stollenwerk Punzierung

Beitrag von gebuwa » Sa 16. Jan 2016, 09:37

Hallo Zusammen, hallo Droba

Folgendes habe ich inzwischen herausgefunden. L.Sch. (Leopold Schonhart) aus Gütenbach, Sohn von Paul Schonhart u. Theresia Kaltenbach, 5 Kinder (4 Töchter, 1 Sohn)
siehe Link
https://www.myheritage.de/site-family-t ... lyTreeID=4
Weiteres sobald ich mehr weiß.

Gruß Gerd

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Re: Stollenwerk Punzierung

Beitrag von gebuwa » Mo 8. Feb 2016, 18:46

Hallo Droba und Interessierte.
Inzwischen habe ich etwas mehr herausgefunden. Ein Museumsbetreuer hat inzwischen den "Leopold" in den Gütenbacher Büchern gefunden. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, den Stammbaum abzuschreiben.
Sehr interessant, wenn man die verschieden Jahreszahlen zwischen Geburt und Tod unter die Lupe nimmt. Darum im Anhang zum Anschauen. Ob alle Daten vorhanden sind, kann ich derzeit "noch" nicht sagen. Vielleicht hat nach Karneval der Eine oder Andere noch eine Ergänzung oder Frage. Sobald ich wieder etwas in Erfahrung bringen kann, werde ich es hier veröffentlichen.
Sollte ich die Datei besser im .pdf Format einstellen, bitte Nachricht.

Mit närrischen Waldkirchgrüßen :lol:

Gerd
Stammbaum von Leopold Schonhart.pdf
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Zuletzt geändert von KleineSekunde am Fr 12. Feb 2016, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: KleineSekunde: Stammbaum als pdf-Datei eingefügt

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Re: Stollenwerk Punzierung

Beitrag von gebuwa » Do 11. Feb 2016, 18:52

Hallo Forumsmitglieder.

Ich freue mich, dass meine Stammbaumabschrift doch einiges Interesse gefunden hat. Nun konnte ich wenigstens auch mal etwas beitragen und nicht nur "nehmen". Auf jeden Fall bin ich bisher immer gut beraten worden.

Gruß Gerd

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Re: Stollenwerk Punzierung

Beitrag von gebuwa » Do 11. Feb 2016, 19:07

Entschuldigung! Bilder der "Schonhart-Schilderuhr" Natürlich ein Schottenwerk.

Ich vergaß völlig obige Anfrage.

Gruß Gerd
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Re: Stollenwerk Punzierung

Beitrag von KleineSekunde » Do 11. Feb 2016, 19:29

Hallo,

mir ist leider nicht klar, wo der Unterschied zwischen einem "Stollenwerk" und einem "Schottenwerk" liegt, würde aber natürlich gerne dazulernen.

Eventuell könnte einer der Fachleute ein paar grobe Hinweise geben. Ich würde mich jedenfalls freuen (möglicherweise andere Teilnehmer ja auch).

Schon jetzt vielen Dank!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

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Re: Stollenwerk Punzierung

Beitrag von droba » Do 11. Feb 2016, 20:24

Hallo Gerd,
Hallo Guido,

danke für die Bilder dieser Schottenuhr mit dem traditionellen Rundbogenschild. Sie ist in einem sehr guten Zustand und hat sogar einen Wecker!

Wir erkennen, dass es sich um eine Uhr so um den Zeitraum 1890 bis 1910 handeln dürfte. Sie ist eine typische Vertreterin des aussterbenden Schwarzwälder Hausgewerbes. Fallen und Ankerkloben sind noch aus gegossenen Teilen, das Zifferblatt ist teils noch handgemalt, aber auch schon mit Abziehbild. Die Zeiger sind dagegen schon gestanzt. Das Schottenwerk hat auch einen Wecker, was bei Schottenwerken nicht übermäßig häufig ist.

Die Uhr passt in ihrer ganzen Erscheinungsform zu einem hausgewerblichen Fabrikationsbetrieb des Schwarzwaldes, der sich um eine gewisse Serienherstellung von Uhren bemüht, aber den Schritt zur Uhrenfabrik letztendlich nicht bewältigt.

Guido, nun zu Deiner Frage:

Die Schwarzwälder Uhrwerke werden etwas vereinfacht nach ihrer Größe unterschieden:

- Das größte Schwarzwälder Uhrwerk ist das Schwarzwälder Langpendelwerk. Werkmaße etwa 12 x 16 cm. (ohne den Aufhängungsbogen)

- Das mittelgroße Schwarzwälder Uhrwerk ist das Schottenwerk mit den ungefähren Maßen 8 x 12 cm. Es trägt seinen Namen nach einem Uhrmacher, der auf dem "Schottenhof" wohnte.

- Die ganz kleinen Schwarzwälder Uhrwerke sind die Jockele und (etwas kleiner) das Sorg-Werk mit Maßen um 4 x 7 cm bzw. leicht darunter. Auch sie haben ihren Namen jeweils nach einem Uhrmacher.

Was ist ein Stollenwerk:

Bei Schwarzwälder Uhrwerken liegen meist Geh- und Schlagwerk nebeneinander, wie bei sonstigen Uhren auch. Das Pendel befindet sich dahinter, aber innerhalb des Kastens.

Die ältere Bauweise ist aber die Stollenbauweise: Da liegen GEh- und Schlagwerk hintereinander. Das bedingt, dass der Werkkasten wegen dem Pendel von der Wand durch sogenannte "Stollen" etwa 2,5 cm auf Abstand gehalten werden muss.

Die Stollenbauweise war bei Langpendelwerken noch in der ersten Hälfte des 19. Jh. üblich, danach nicht mehr. Schottenwerke kamen aber erst um 1850 auf und Schottenwerke in Stollenbauweise gibt es zwar, aber sie sind recht selten. Ich habe erst wenige gesehen.

Wer sich einen guten Überblick über die verschiedenen Schwarzwälder Uhrwerke verschaffen will, dem sei ein Besuch im Phonomuseum in St. Georgen empfohlen! Dort werden die verschiedenen Werkarten in Natura gezeigt.

http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... 117&t=3386

Gerd, Gratulation zu Deiner gut erhaltenen und sehr zeitstimmigen Schwarzwälderin! Und solltest Du noch etwas über Leopold Schonhart finden- dann lass es uns wissen!

Droba

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