Chinaschrott oder lohnenswert Hilfe bei Kaufentscheidung

Welche Uhr, welches Werk ist das ?
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Bobbi
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Chinaschrott oder lohnenswert Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Bobbi » So 2. Mär 2014, 01:59

Hallo allen zusammen,

ich bin neu hier im Forum und hoffe hier auf ein bißchen Hilfe, oder viel mehr erst mal ein kleines wenig Beratung. Ich bin am überlegen mir Montag eine Standuhr zu holen. Nur weiß ich nicht genau was diese Wert ist und ob ich sie mir holen sollte. Ich suche schon die halbe Nacht, nach so einer Uhr aber ich finde nirgends auch nur dieses Zifferblatt.

Die Uhr an sich kommt dieser ziehmlich nahe:
http://www.uhren-billerbeck.de/bilder/k ... od08gr.jpg

Was nur auf jeden Fall anders ist, ist das bei meiner noch dieses Loch in der Tür, für die Pendel ist und was ich ganz kurios finde, da ich es noch bei garkeiner Bodenstanduhr gesehen habe... Sie hat ein Zifferblatt aus Holz. Die ganze Uhr sieht auch ziehmlich frisch aus, also die Farbe ist kräftig und sieht neu aus, rein optisch sieht sie wie eine Weichholz Uhr aus... Genaues kann ich aber erst am Montag sagen.

Das Uhrwerk konnte ich mir bisher leider auch noch nicht anschauen, da der Laden schon zu hatte, eine Tabelle mit den Herstellern und ihren Kürzeln habe ich mir aber auch schon runter geladen. Die Uhr hat auf dem Zifferblatt römische und germanische Ziffern, was ich so auf ein paar Biedermeier Uhren gesehen habe. Meine Frage ist ob man über den Aufbau, der Uhr, aus dem Beispiellinks ungefähr bestimmen kann wo die Reise hin geht? Kann man vorab sagen das dieser und dieser Hersteller, diese Uhren so gebaut hat und das evtl. dieses oder dieses Uhrwerk darin sein müsste? Kann man vielleicht bestimmen wie alt sie ist oder vielleicht direkt schon sagen das dieser Stil meist nichts Wert ist und ich lieber die Finger davon lassen sollte (geht wahrscheinlich nicht ohne das man weis was für ein Uhrwerk drin ist)? Es sind irgendwie ganz viele Fragen und ich weis keine Antworten und finde auch keine. Mein Bauchgefühl sagt ja, aber wer weiß ob es mich vielleicht trügt!? Ich möchte mir nicht irgendeinen Chinaschrott hin stellen und dafür dann noch im Verhältniss nen Haufen Geld bezahlen, Dann doch lieber was vernünftiges und einen angemessenen Preis... Ich hoffe Ihr könnt meine Unsicherheit ausmerzen.

Danke im Voraus!

MfG
Zuletzt geändert von petsch am So 2. Mär 2014, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.
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petsch
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Re: Chinaschrott oder lohnenswert Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von petsch » So 2. Mär 2014, 08:35

Hallo Bobbi,
zunächst einmal willkommen im Forum.
Das ist so, ohne ein tatsächliches Foto von der Uhr zu sehen, ganz schlecht zu sagen.
Wenn sie so aussieht, wie auf dem Foto, dann könnte es von der Form her eine alte, sogar barocke Uhr sein.
Im skandinavischen Raum wurden Standuhren fast ausschließlich farblich gefasst. In Süddeutschland gab es auch bemalte Uhren. In anderen Gegenden nur selten.
Holzzifferblätter bei einer alten Uhr würde für ein Schwarzwälder Uhrwerk sprechen. Diese Schwarzwälder Uhrwerke findet man aber nicht nur im Schwarzwald, sondern in Einzelfällen über ganz Deutschland und sogar Europa verteilt, denn die waren günstig und wurden von regionalen Tischlern manchmal als Herz einer Uhr verwendet.

Aber genauso gut kann es auch eine Uhr sein, die noch nicht alt ist. Entweder so wie die Uhren auf der Homepage, von der Du das Foto hast, also handgemacht und höchstwahrscheinlich nicht gerade billig oder irgendwo billig gemacht, was Du dann vielleicht als Chinaschrott bezeichnen würdest.

Bei alten Standuhren ist das Gehäuse massiv (aber auch wahrscheinlich bei der Neuen auf Deinem Foto) , bei "Chinaschrott" wäre es wahrscheinlich leicht und die Flächen aus dünnen Sperrholzplatten.

Falls Du die Uhr bekommst, würden wir uns natürlich über einen weiteren Bericht über die Uhr und Fotos freuen.
Falls vorher (oder nachher) noch Fragen sind, melde Dich noch einmal.

Gruß
Peter

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Ursus
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Re: Chinaschrott oder lohnenswert Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Ursus » So 2. Mär 2014, 11:07

Der obige Link funktioniert bei mir nicht. Aber auf der Seite von Uhren Billerbeck (http://www.uhren-billerbeck.de/) steht folgendes:

"Unsere Uhren und Zeitobjekte sind ausschließlich in Handarbeit gefertigt und zwar als Unikate oder als Stücke in numerierten Kleinstauflagen. Die Uhren werden dabei entweder nach alten Vorbildern in der jeweiligen, damals üblichen Fertigungstechnik hergestellt und wir verwenden nur abgelagerte, qualitativ hervorragende Hölzer - wie zum Beispiel Ahorn, Buche, Eiche, Esche, Kirschbaum, Nussbaum und andere. Die Zeitobjekte sind nach ähnlichen Vorgaben in bestem Material und aktuellem, jedoch nichtsdestotrotz zeitlosem Design gefertigt. Jede Uhr ist ihrem Stil entsprechend mit einem mechanischen Qualitätsuhrwerk aus deutscher Fertigung versehen; auf besonderen Wunsch kann auch ein selbst gefertigtes Uhrwerk Verwendung finden."

Ursus

Bobbi
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Re: Chinaschrott oder lohnenswert Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Bobbi » Mo 3. Mär 2014, 19:30

So nun aber, hab mir die Uhr heute geholt allerdings stimmt was nicht da das eine Gewicht nicht aus zu hängen geht, aber hier erstmal ein paar Bilder und nicht wundern die Uhr liegt noch im Auto schön warm eingepackt, da sie morgen zum Uhrenmacher geht...

Test
Bild

Bild

Bild

Bild

Bild
Auf dem Bild ist das Gewicht bis zur Zeitung unten im Bild gezogen und man bekommt es noch ausgehangen, deswegen haben wir es mit Zeitung etwas fixiert damit es nicht so ausschlägt, wärend des Transportes.

Bild

Wenn mich nicht alles täuscht, müsste es ein Urgos Uhrwerk sein nur zur 7/72 find ich nichts. Bei der Uhr an sich bin ich mir auch nicht schlüssig welchen Entstehungszeitpunkt sie hat!? Süß find ich sie aber alle mal wenn ich sie denn auch wieder zum laufen bringe... oder der Uhrenmacher...

Was ist die denn überhaupt Wert? und wann wurde sie pi mal Daumen hergestellt?
Zuletzt geändert von Bobbi am Mo 3. Mär 2014, 19:41, insgesamt 4-mal geändert.

Bobbi
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Re: Chinaschrott oder lohnenswert Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Bobbi » Mo 3. Mär 2014, 19:32

Sorry so groß sollten die Bilder eigentlich nicht werden muss mal schauen ob ich sie kleiner bekomme...

So dürfte es jetzt gehen, dass letzte Bild geht leider nicht schärfer da ich das Uhrwerk nicht heraus nehmen kann weil ja das Gewicht noch dran hängt... :(

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Re: Chinaschrott oder lohnenswert Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von KleineSekunde » Mo 3. Mär 2014, 20:51

Hallo Bobbi,

auch von mir noch ein herzliches Willkommen im DGC-Forum!

Ein paar kurze Anmerkungen von meiner Seite:
Bobbi hat geschrieben:hab mir die Uhr heute geholt allerdings stimmt was nicht da das eine Gewicht nicht aus zu hängen geht
Grundsätzlich sollten sich Gewichte durchaus aushängen lassen. Eventuell müsste dazu eine Verschraubung an einer Umlenkrolle entfernt werden aber es sollte machbar sein. Da es dir ja auch schon "komisch" vorkam, was hat denn der Verkäufer dazu gesagt?
Bobbi hat geschrieben:Auf dem Bild ist das Gewicht bis zur Zeitung unten im Bild gezogen und man bekommt es noch ausgehangen, deswegen haben wir es mit Zeitung etwas fixiert damit es nicht so ausschlägt, wärend des Transportes.
Das ist sicherlich eine gute Idee. Aber eigentlich: siehe oben...

Die vorhandenen Zeiger und das Werk / die Platinen scheinen mir nicht besonders alt zu sein, einige Details deuten auf eine moderne / industrielle Produktion hin, was ja zunächst auch kein Nachteil sein muss, es käme dann eben darauf an, mit welchen Angaben die Uhr verkauft wurde. Ich denke, die Angaben / Zitate von Ursus könnten da zutreffend sein.

Eventuell ist die Pendelfeder beim Einladen der Uhr in das Auto gerissen. Das Zwischenstück hängt jedenfalls eher "unmotiviert auf halb acht" auf deinem vierten Foto des letzten Beitrages. Eine Hälfte der Pendelfeder sitzt ja noch in der oberen Aufhängung, der untere Teil scheint zu fehlen. Ein Ersatz der Pendelfeder ist zwar keine große Sache aber eventuell hätte sich dieser Schaden ja auch vermeiden lassen können...
Bobbi hat geschrieben:Süß find ich sie aber alle mal wenn ich sie denn auch wieder zum laufen bringe... oder der Uhrenmacher...
Dann drücke ich dir jedenfalls die Daumen (aufgrund der Fotos lässt sich der allgemeine Zustand des Werkes nicht gut beurteilen, machbar sollte es wohl sein) und wünsche dir viel Spaß mit der Uhr!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

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Re: Chinaschrott oder lohnenswert Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Taloon » Mo 3. Mär 2014, 21:25

Das sieht doch irgendwie stark nach "Stil"-Möbel der 70er / 80er Jahre aus...
Ich möchte mir nicht irgendeinen Chinaschrott hin stellen und dafür dann noch im Verhältniss nen Haufen Geld bezahlen, Dann doch lieber was vernünftiges und einen angemessenen Preis...
Dann solltest du dein Geld lieber sparen und zu einer Standuhr aus den 20ern greifen

ein paar Beispiele aus der Bucht:

http://www.ebay.de/itm/151246205061

http://www.ebay.de/itm/371015997722

http://www.ebay.de/itm/301109552196

Wenn du dir die Werk-Fotos da anschaust, wirst du sicher den Qualitäts-Unterschied selbst erkennen.

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Re: Chinaschrott oder lohnenswert Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von soaringjoy » Di 4. Mär 2014, 10:51

Hallo Bobbi!

Dein Uhrwerk dürfte ein Urgos aus der 07er Serie sein und 7 72 ist höchstwahrscheinlich das Herstellungsdatum.
In den 1970er Jahren hatte die allgemeine Qualität von deutschen Großuhrwerken doch schon stark nachgelassen
und ob AMS, Hermle, oder Urgos zum Beispiel, da gab es nicht so gravierende Unterschiede.
Dein Uhrwerk ist einfach vom Aufbau und zuverlässig. Es sollte bei entsprechender Pflege und Wartung noch ziemlich lange problemlos gehen.

Jürgen
"tempus nostrum"

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Re: Chinaschrott oder lohnenswert Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von Bobbi » Di 4. Mär 2014, 20:11

So hab mir heute nochmal 2 Uhren geholt und hab, dass Uhr werk von der 1. an den Uhrenmacher gegeben. Er sagte das die Uhr aus dem 17. Jahrhundert stammen könnte, aber es halt auch ein Nachbau einer Olsen Uhr sein könnte. Das Uhrwerk ist aus den 70er Jahren.

Von ihm und von noch jemandem anders habe ich mir aber auch noch 2 WUBA Uhren gekauft, er meinte das in seiner Uhr ein orginal WUBA Werk drinnen ist und ich traute ihm... Als ich zuhause angekommen bin, habe ich die Uhr aufgestellt und hinten aufs Uhrwerk geschaut und es ist jetzt wieder ein Urgos. Er sagte mir auch das ich in meiner anderen WUBA ein minderwertiges Werk drin habe, es ist aber das gleiche was in seiner Uhr verbaut ist und auch das gleiche was in dieser Art verbaut ist.

Quelle:
http://www.ebay.de/itm/Zananse-Clock-vo ... 2a2c8d155f

Das sind meine Uhren:
Bild

Und das ist das Uhrwerk UW7/58
Bild

Was könnte er denn gemeint haben, warum ist das Uhrwerk nicht so wie das andere wenn es doch die gleichen Daten hat und warum habe ich mich übern Tisch ziehen lassen wo doch alles gleich ist. Vielleicht weil bei der anderen die Pendelfeder defekt war? Oder leider noch ist, ich habe ihm jetzt auch die Uhrwerke mit gegeben und er repariert sie, den Preis hat er mir auch schon gesagt und auch das die Federn bei beiden Uhrwerken kaputt sind. Was hat er gemeint, bin ein bissel ratlos?! :?:

Danke allen schonmal für die zahlreichen Antworten!

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Re: Chinaschrott oder lohnenswert Hilfe bei Kaufentscheidung

Beitrag von petsch » Di 4. Mär 2014, 22:04

Hallo Bobbi,
es ist so wie Jürgen (soaringjoy)auch schon geschrieben hat,
...und ob AMS, Hermle, oder Urgos zum Beispiel, da gab es nicht so gravierende Unterschiede.
d.h. bei Uhren aus dieser Zeit, 70er und 80er Jahre, kommt es kaum aufs Werk an. Historisch sind sie auch nicht sehr interessant. Also kommt es nur drauf an, ob Du sie leiden magst. Und ob sie andere leiden mögen. Das bestimmt den Wert.

Ich weiß gar nicht, ob Wuba überhaupt eigene Werke gebaut hat oder sich nur bei den obengenannten Werkeherstellern bedient hat. Hermlewerke kommen auf jeden Fall in Wuba-Uhren vor.

Und zu der ersten : Ich möchte es so von den paar Fotos nicht ganz ausschließen, dass das Gehäuse älter ist, glaube es aber nicht. Zifferblatt ist auf jeden Fall nicht so alt. Und beim Gehäuse müsste man Detailfotos sehen, Scharniere, wie sind die Gläser gefasst, wie sieht die Uhr von hinten aus, wie von innen ?

Da gibt es auch ein paar Kleinigkeiten, die in Deinem Text durcheinandergekommen sind.

Wenn das Gehäuse wirklich alt sein sollte (was ich nicht glaube) , dann nicht 17. Jhdt sondern 18.Jahrhundert, und was Dein Uhrmacher mit Olsen Uhr meint, kann ich mir nicht erklären. Die Gehäuse sind im Barockstil gebaut und wenn mit Olsen der bekannte dänische Uhrmacher Jens Olsen gemeint ist (hat die Kopenhagener Rathausuhr gebaut), dann hat der später gelebt.

Zu den defekten Pendelfedern kann man noch sagen, dass das Ersetzen der Pendelfedern der geringste Aufwand bei der Überholung eines Uhrwerks ist.

Gruß
Peter

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