Erstaunlicher kleine englischer Regency-Regulator

Welche Uhr, welches Werk ist das ?
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Grassi
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Erstaunlicher kleine englischer Regency-Regulator

Beitrag von Grassi » Fr 20. Sep 2024, 19:38

Hallo Forum,
ich bin gerade zeimlich baff über den Zuschlag für eine kleine englische Regency-Uhr auf einer Auktion.
Habe diese Uhr in der Besichtigung gesehen und war von der guten Qualität des Werks so begeistert, dass ich mitgeboten habe- jedoch ohne irgendetwas Näheres von der Uhr zu wissen.
Sie war ziemlich falsch beschrieben als Uhr mit nur einem Zeiger, den klassischen Aufbau des Zifferblatts eines guten Regulators mit Minuten aus der Mitte, Sekunden und Stunden aus zwei kleinen Zifferringen war dort niemandem aufgefallen, und komischerweise gab es keine erkennbare Signatur auf Zifferblatt oder Werk.
Das Werk war so formschlüssig in das Holzgehäuse eingebaut, dass es gar keinen Blick auf die Innereien des Werks zuließ, ohne etliche Schrauben zu lösen. Ich konnte nicht mal erkennen, um was für eine Hemmung es sich handelte. Einzig das kurze Pendel mit seiner kleinen Quecksilberfüllung und einem sehr fein gebautem Mechnismus zur Temperaturkompensation zeigten die hohe Qualität der ganzen Uhr an.
Damit war diese Uhr ein nur 40 cm großer hochqualitativer Tischregulator im frühen Regencystil in Palisander ausgeführt, eingelegt mit eigenwilligen Messingeinlegearbeiten.
Als die Uhr dann aufgerufen wurde, schnellte der Preis auf stolze 6.500 Euro hoch und ich frage mich jetzt, was ich da nicht erkannt habe oder was diese Uhr so besonderes darstellte?
Die Taxe war mit moderaten 150 Euro so verlockend niedrig angesetzt, dass ich - ohne den blassesten Schimmer von solchen Uhren zu haben - da schon ganz gut mitzubieten bereit war- aber 6500 sind ein stolzes Ergebnis für solch eine Uhr.
Erkannt da jemand den Hersteller? Gibt es Hinweise auf ähnliche Tischregulatoren? Ich konnte bisher nichts dazu finden..
Hier ein Link zu einem Bild: https://portal-images.azureedge.net/auc ... 0&mode=max

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Bernhard J
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Re: Erstaunlicher kleine englischer Regency-Regulator

Beitrag von Bernhard J » Mo 23. Sep 2024, 10:36

Die Uhr hatte ich mir auch angeschaut und schriftlich geboten. Das hat Kette/Schnecke und vermutlich Ankerhemmung, also werksseitig eigentlich nicht ungewöhnlich für eine Bracket Clock. Das Regulator-Ziffernblatt iat natürlich etwas Besonderes.

Ich hatte dann die Auktion on-line live verfolgt und war bereit mein Gebot nochmals zu erhöhen. Habs dann aber natürlich gelassen, weil die Gebote so hoch schnellten.

Bedenken muss man ja auch noch, dass das Aufgeld dazu gerechnet werden muss. Also ingesamt hat diese Uhr um die 8500 € gekostet. Was ich für völlig überzogen halte, insbesondere im Lichte des Umstandes, dass meine Fromanteel & Clark, ca. 1710, in ungewöhnlich gutem und originalen Zustand etwa die Hälfte kostete.

Die Uhr wurde nach England zugeschlagen. Es kommen also noch erheblich Transportkosten hinzu, sowie Einfuhrabgaben. Und wie der Versand mit der Quecksilberfüllung des Pendels (das war noch darin) erfolgen könnte, ist mir auch ein Rätsel.

Ich würde ja gerne annehmen, dass derzeit Bracket Clocks einen Hype erleben, halte dieses Ergebnis allerdings für eine "Singularität". Wobei, ich hatte in einer früheren Auktion auf eine Potsdamer Standuhr um 1800 geboten, das Gehäuse in desolatem Zustand, das Werk aber fein und in gutem Zustand. Die ging auch auf einen erstaunlichen Preis hoch (ich war ausgestiegen im Lichte des Restaurierungsaufwandes beim Gehäuse). Manchmal erlebt man halt in Auktionen Überraschungen. Aber auch umgekehrt, eine 14K TU Vaucher Freres mit Duplex Hemmung, Kompensationsunruh, aufwändigster Gravur der Cuvette (ebenfalls Gold), ca. 1835, in top Zustand, makellosem Blatt, war unter dem Materialwert (!) angesetzt. Ich war tatsächlich der einzige Bieter ... :shock:.

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