Cowboys und Taschenuhren

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Cowboys und Taschenuhren

Beitrag von admin » Mo 23. Aug 2010, 11:23

Da mir jemand aus einem Westernreiter Forum hier viel geholfen hat, kam hier waehrend der Arbeiten das Thema auf.
Das Ergebnis will ich euch nicht vorenthalten:

Die Frage war:
Hatten Cowboys Taschenuhren

Dazu Walter:


Beitrag von walter der jüngere » Mo 16. Aug 2010, 11:40

Hallo,

Cowboys hatten nicht das große Einkommen. So gesehen dürften es eher die preiswerten Uhren gewesen sein, die sie sich kaufen konnten. Also sog. "Dollarwatches". Die kamen ab 1880 insbesondere von R. Ingersoll auf den Markt.
Die ersten, den Markt wirklich beinflussenden US-Billigtaschenuhren wurden von der Benedict & Burnham MFG (spätere Waterbury-Watch-Company) produziert. Sie kosteten anfangs um die 3,50 US-Dollar.
Vorher gab es an preiswerten Taschenuhren entweder gebrauchte Taschenuhren oder Schweizer Importware - und da ab etwa 1867 die Roskopf-Taschenuhren und deren Derivate.

Tja, die Auswahl preiswerter mechanischer Taschenuhren für Leute minderen Einkommens war nicht allzu groß - noch dazu nicht in der Zeit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg...

Um sich aber in der ja noch größtenteils unkartographierten Landschaft gut orientieren zu können, benutzte man damals den Kompass und mehr oder minder grobe Landkarten - und damit waren klappbare Reisesonnenuhren durchaus eine Möglichkeit, auch mithilfe des Kompasses die Uhrzeit zu bestimmen.
Denn: Die Rinder mussten in einer bestimmten Zeit von A nach B kommen und dort fett und schlachtreif sein. Wegweiser und Glocktürme gab es halt nicht an jeder Ecke. Und die Steppen und Weideflächen waren riesig, und hörten am Horizont nicht auf.
Ähnlich ging es vielen Siedlern: In der Frühzeit der Besiedelung Amerikas kamen die Leute zwar öfter mit Taschenuhren in den sog. Westen, aber diese gingen dann halt irgendwann nicht mehr. Wenn nicht ein Uhrmacher zur Hand war, dann mußte die Zeit halt nach der Sonne bestimmt werden - diese Uhren waren weitestgehend wartungsarm. Allerdings war die Zeit damals anders als heute: Damals gab es einen ziemlichen Aufschwung, einen Pioniergeist und einen Vorwärtsdrang. Heute sind viele Gegebenheiten nicht unbedingt so progressiv orientiert - will sagen, wo heute noch ein fähiger Uhrmacher sitzt, wird morgen wahrscheinlich nicht ein zweiter, sondern vielleicht gar keiner mehr sitzen...

Walter d. J.


k

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Nashra
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Re: Cowboys und Taschenuhren

Beitrag von Nashra » Mo 23. Aug 2010, 16:58

Hi Karlo,

wir suchen eine Wanduhr im Westernstyle, erschwinglicher Preis, also spottbillig bis gar nichts :lol:
Stieny sagt aber auch gerade, vielleicht eine die man zusammen bauen kann oder so.
Die soll für Andre zum Geburtstag sein ;)

Gruß Ralf
(bei Stieny zuhause mit Laptop)
.
Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

karlo

Re: Cowboys und Taschenuhren

Beitrag von karlo » Mo 23. Aug 2010, 17:06

Erwischt, jetzt steh ich vor dem Problem, mir unter einer Wanduhr im Western Style ueberhaupt nichts vorstellen kann.

Juergeeeeen.........

Mit zusammenbauen meint ihr nen Nachbau oder sowas?
Nur ueber meine Leiche. :-)
Komplettrevision wenn was gebrauchtes gefunden wird ist mein Anteil am Geschenk.

Karlo

Nachtrag: habt ihr mal ein Bild, wie sowas aussehen soll?
Dann frag ich mal die US Kollegen wo sowas aufzutreiben ist.

Karlo

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Re: Cowboys und Taschenuhren

Beitrag von ATOmania » Mo 23. Aug 2010, 18:30

@Karlo: vielleicht ist mit "Western-Style" eine "drop-dial-clock" gemeint.

Also sowas in der Art:

http://cgi.ebay.de/Grose-Waterbury-Cloc ... _Wanduhren

walter der jüngere

Re: Cowboys und Taschenuhren

Beitrag von walter der jüngere » Mo 23. Aug 2010, 18:57

Hallo,

ja, das würde zeitlich sicherlich passen. Diese Uhren hingen tatsächlich auch in den Saloons. Würde also zur Cowboy-Thematik passen.
Die Waterbury-Werke ähneln technisch betrachtet sehr den frühen Junghans- bzw. Haller-Werken.

Walter d. J. (Moderator)

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Re: Cowboys und Taschenuhren

Beitrag von soaringjoy » Mo 23. Aug 2010, 19:27

Ja, so eine Drop Dial Clock wäre schon die richtige
Richtung.
Etwas einfache nannten die sich auch Office Clock,
meitens mit so einem kleineren Häuschen für's
Pendel.
Die typische "Saloon Clock" von Rauchende Colts und Co.,
sieht man in jedem Western.
Übrigens, solche Uhren gab es auch mit Hermelinchen...
J.
"tempus nostrum"

karlo

Re: Cowboys und Taschenuhren

Beitrag von karlo » Mo 23. Aug 2010, 19:33

Die hab ich gerade geschossen. Aber England.
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... K:MEWNX:IT

Ansonia oder wer auch immer waere da wohl passender.
Wer was in der Bucht sieht, bitte schreien.

Karlo

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Re: Cowboys und Taschenuhren

Beitrag von soaringjoy » Mo 23. Aug 2010, 19:35

Die passt haargenau!

Wieso England, ist doch eine Seth Thomas.

J.
"tempus nostrum"

karlo

Re: Cowboys und Taschenuhren

Beitrag von karlo » Mo 23. Aug 2010, 19:38

Wie kommst du auf Thomas?

@Nashra, Stieny, dann habt ihr eine passende Uhr, wenn sie euch gefaellt.

Karlo

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Re: Cowboys und Taschenuhren

Beitrag von soaringjoy » Mo 23. Aug 2010, 19:40

Äh, na ja, weißt Du...
es steht da drauf. :lol:
Gutes Schnäppchen, gratuliere!
J.

Baeh.... ich bin sie ja wohl, incl. Revision kostenlos, schon wieder los. :(

Karlo
"tempus nostrum"

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