Uhrmacherinnen-, Uhrmacherkennungen im Geh. von Taschenuhren

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Duplex
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Re: Uhrmacherinnen-, Uhrmacherkennungen im Geh. von Taschenu

Beitrag von Duplex » Mo 1. Aug 2011, 22:19

... si tacuisses, philosophus mansisses!

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astrolab
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Re: Uhrmacherinnen-, Uhrmacherkennungen im Geh. von Taschenu

Beitrag von astrolab » Di 2. Aug 2011, 12:07

Nachtrag:

Hallo Duplex,

Ich glaube der Spruch " si tacuisses, philosophus mansisses / Wenn du geschwiegen hättest, wärest du ein Philosoph geblieben" wird dem Bemühen von Edelweiß, eine Antwort auf seine Fragen zu bekommen nicht ganz gerecht.

Hallo Edelweiss,

Wenn man sich in diversen Uhrenforen umschaut sieht man das dieses Thema überall kontrovers diskutiert wird und wenn man sich entsprechende Werke der Uhrenliteratur ansieht - findet man nichts.

Ich will als Beispiel mal den "Leitfaden für die Gehilfen- und Meister-Prüfung im Uhrmacher-Gewerbe" anführen, erschienen im Verlag der Leipziger Uhrmacher-Zeitung, 1907.
Hier wird detailliert auf die erforderlichen Arbeitsmethoden, die Rechnungsführung bis hin zur Ladenausstattung eingegangen.
Über die für Uhrmacher scheinbar so wichtigen Reparaturzeichen zwecks der Beweisführung bei unberechtigten Reklamationen findet man auch hier nichts.
Für mich ein Zeichen das immer schon diese Praxis umstritten war und deshalb auch in diesem Leitfaden bewußt ausgeklammert wurde.
Ich denke das sich darüber nirgendwo "Richtlinien" finden lassen werden.
Gruß
Rolf
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Edelweiss

Re: Uhrmacherinnen-, Uhrmacherkennungen im Geh. von Taschenu

Beitrag von Edelweiss » Di 2. Aug 2011, 20:12

Hallo Rolf,
dein letzter Beitrag bringt weiteres Licht ins Dunkel der Uhrmacherkennung.
Danke für deine Arbeit!

Als Initiator dieses Themas sehe ich mich in der Aufgabe, immer wieder mal eine Zusammenfassung der bisherigen Beiträge zu verfassen. Kommentatoren auf die Ursprungsfragen, wenn notwendig, zu erinnern.
Da ist erst einmal jeder Beitrag willkommen.
Auch dann, wenn er lateinisch verfasst wurde.

Sehen wir uns die Zugriffszahlen an, dann leite ich daraus ab: das Thema Uhrmacherkennungen,
• ja/ein(?),
• warum im Allgemeinen und im Speziellen(?),
• was war früher(?), was heute(?),
• Vorteile früher(?),
• Nachteile heute(?),
• usw

interessieren schon!

Ich offenbarte mich, indem ich mitteilte, der Nicht-Uhrmacher zu sein. Dafür bin ich ein begeisterter Sammler alter mechanischer Uhren. Schwerpunkt Taschenuhren. Ab 1840 bis in die 20ziger des vergangenen Jahrhundert

Warum bin ich so hinter Vorgaben bezüglich der Uhrmacherkennung her, bzw. frage nach wo stehen / standen sie(?)

Mein Beweggrund
U.a. jede Taschenuhr bekommt bei mir einen „Steckbrief“. Mein Interesse an der Uhr hört dann nicht auf, wenn ich sie vereinnahmt habe.
Nein! Die Uhren bekommen einen „Steckbrief“. Im „Steckbrief“ pflege ich alle nur erreichbaren Informationen ein. Je nach dem Uhrenalter, der Gründungszeit des Kaliberhersteller, die Entwicklung des Betriebes, warum und wann erfolgten Fusionen oder die Geschäftsaufgabe. Das kann in den wenigsten Fällen schnell gehen, bzw. dauern die Ermittlungen im Schnitt 2 bis 4 Jahre. Entsprechend umfangreich (oder weniger Umfangr.) wird die Dokumentation.
-dito- für das Gehäuse. Welches ja in der Regel durch den spezialisierten Zulieferbetrieb entstand und an den Rohwerkhersteller (Kaliber) zugeliefert wurde.
Mich interessieren somit die beteiligten Menschen (normal nur noch die Köpfe der Unternehmensleitung), weiter alle technischen Details des Kalibers/des Gehäuses.

Bisher konnte ich in 21 Fällen (von 86) den Lebensweg der Uhr, also vom Produktionszeitpunkt, über den Vertrieb, das Land, die Region, ja auch über die Person, welche erstmals die Uhr erwarb, bis letztendlich zu mir, der aktuell letzte Erwerber dieses Zeitmessers, vollständig und lückenlos recherchieren.
Ist eine sehr zeitraubende, aber auf der anderen Seite eine faszinierende Tätigkeit. Eben Zeitgeschichte!
Dokumentierte Zeitgeschichte eines Zeitmessers auf 4-6 DIN A4 Seiten!

Ich wollte über die Uhrmacherkennungen weitere Wegmarken des Zeitmessers, nun die Quelle der Wartungs- und Reparaturstationen, örtlich und zeitlich, auftun.


Nun endgültig … das Aus! Schluss ist.
Tschüß!

Duplex
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Re: Uhrmacherinnen-, Uhrmacherkennungen im Geh. von Taschenu

Beitrag von Duplex » Di 2. Aug 2011, 20:50

Hallo astrolab, DANKE für das Mitdenken und den Hinweis, sowie für Deine Mühe des Googelns nach der Übersetzung.
Mein Zitat bezog sich nicht auf die Frage nach Uhrmacherkennungen an sich, sondern auf den Epilog ("ich sage erneut DANKE! Danke an die Damen und Herren, welche das Thema kommentieren. Auch an die, welche nur lesen!, usw. usw. ...) Ich wollte allerdings nicht nocheinmal alles wiederholen :lol:
Nochmals DANKE und weiterhin viele spannende Freds!

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Re: Uhrmacherinnen-, Uhrmacherkennungen im Geh. von Taschenu

Beitrag von astrolab » Di 2. Aug 2011, 22:00

Duplex hat geschrieben:Hallo astrolab, DANKE für das Mitdenken und den Hinweis, sowie für Deine Mühe des Googelns nach der Übersetzung.
Mein Zitat bezog sich nicht auf die Frage nach Uhrmacherkennungen an sich, sondern auf den Epilog ("ich sage erneut DANKE! Danke an die Damen und Herren, welche das Thema kommentieren. Auch an die, welche nur lesen!, usw. usw. ...) Ich wollte allerdings nicht nocheinmal alles wiederholen :lol:
Nochmals DANKE und weiterhin viele spannende Freds!
Hallo Duplex,

Ich wünsche Dir natürlich auch noch spannende Trets.

Na ja, unser eins hat nicht das kleine Latinum, aber ein paar latainische Sprüche hat man schon drauf ohne googeln zu müssen. Vor allem wenns so bekannte sind.
Und nochmal - ich finde die Herangehensweise vom Freddy bemerkenswert und sie ist wohl in dieser Art mit der Genealogie zu vergleichen.
Das kein Ergebnis zu erzielen war ist natürlich ärgerlich, liegt aber nicht am mangelnden Wissen der Mitglieder - sondern an der Tatsache das dieses Thema in der Fachliteratur nicht vorkommt.
Gruß
Rolf
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Edelweiss

Re: Uhrmacherinnen-, Uhrmacherkennungen im Geh. von Taschenu

Beitrag von Edelweiss » Sa 3. Sep 2011, 21:36

Guten Abend,
ich möchte allen DGC-Mitgliedern unter uns empfehlen, die Seite 53 (unten) + Seite 54, + Seite 55 und Seite 56 (oben), in der Zeitschrift >>DGC-Mitteilungen, Nr 127<< zu lesen.
Trotz des bedauerlichen Anlass, sind die Kommentierungen / die Erklärungen und die Analysen sehr interessant.

Was ist passiert?
Beschrieben wird der Versuch, den Uhrenbesitzer anhand seiner Uhr, anhand der Uhrmacherkennungen, den im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten, eben genau diesen zu identifizieren!

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Re: Uhrmacherinnen-, Uhrmacherkennungen im Geh. von Taschenu

Beitrag von unnnamed » Sa 3. Sep 2011, 23:43

Freddy, mich persönlich würde übrigens mal sehr interessieren, wie eine deiner abgeschlossenen
Recherche-Tätigkeiten aussieht. Dass darin viel Arbeit steckt glaub ich unbesehen. Falls du also
Lust hast hier etwas öffentlich zu präsentieren - mich würde es freuen! :!: :D
Gruß Bernd

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Felix18
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Re: Uhrmacherinnen-, Uhrmacherkennungen im Geh. von Taschenu

Beitrag von Felix18 » So 18. Sep 2011, 19:54

Es gab auch mal einen Gedanken unter den Uhrmachern Anfang des 20. Jahrhunderts, ein "Geheimzeichen" z.B. in den Staubdeckel zu machen
um nur noch TU zu reparieren, die bei Ihnen oder einem Berufskollegen gekauft wurden ist. Man wollte so den Konkurrenten - Versandhaus ausschalten, denn
es kam schon vor, das ein Uhrmacher einen Kunden wegschickte, der seine Uhr in einem Versandhaus gekauft hat und diese nun zur Reparatur brachte.
Der Gedanke wurde aber nicht umgesetzt, da man befürchtete, andere nicht organisierte Uhrmacher machen den Boykott nicht mit und schnappen sich so Kunden. Weiterhin kam noch
dazu, das Kunden TU auch beim Goldschmied kaufen und da jede Berufsgruppe ihr eigenes Süppchen gekocht zu haben scheint, hatten die Uhrmacher auch Angst,
die Goldschmiede würden sie bei einem solchen Verhalten abkassieren, falls sie deren Dienste in Anspruch nehmen müßten oder eben beim Goldkauf.
C.


*Sapere aude*

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