Rückerzeiger

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astrolab
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Rückerzeiger

Beitrag von astrolab » Do 30. Jun 2011, 11:19

Das Justieren des Ganges bei Uhren mit Zeigerrücker ist ja bekannterweise nicht so einfach.
Eine Verstellung von nur einem Hundertstel verändert den Gang um Sekunden.

Meine Frage:

Gibt es ein Werkzeug oder eine Vorrichtung mit der dieses Justieren einfacher gestaltet werden kann?



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Ursus
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Re: Zeigerrücker

Beitrag von Ursus » Do 30. Jun 2011, 12:08

Rückerzeiger? Du meinst bei Taschenuhren? Oder bei Plateauhemmungen von Großuhren?

Da gibt es nur die bekannten Zeitwaagen, klassisch, elektronisch oder mit Hilfe eines PCs.
Ich selbst benutze den Microset Timer von Brian Mumford http://www.bmumford.com/

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astrolab
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Re: Zeigerrücker

Beitrag von astrolab » Do 30. Jun 2011, 13:14

Hallo Ursus,

Ich meinte natürlich den Rückerzeiger :oops: wie er bei "einfachen" Taschenuhren, Armbanduhren usw. mit Unruh vorhanden ist.

Da das Verstellen dieses "Zeigers" schwierig ist, dachte ich an eine mechanische Vorrichtung in die die Uhr eingespannt wird und die es ermöglicht, ähnlich der Schwanenhalsregulierung bei feineren Uhren diesen Zeiger im hundertstel Bereich zu bewegen.

Hab da in den bekannten Katalogen nichts gefunden.
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Re: Zeigerrücker

Beitrag von Ursus » Do 30. Jun 2011, 13:27

Aha, eine Art "mobile Feinreglage" also! Nein, da habe ich noch nichts gesehen. Ich denke, dass es auch schwierig sein wird, eine solche an möglichst vielen Kloben, etc. zu befestigen.

Da bleibt nur das Ausprobieren beim Verstellen des Rückerzeigers, möglichst mit Hilfe einer Zeitwaage.

Ursus

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astrolab
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Re: Zeigerrücker

Beitrag von astrolab » Do 30. Jun 2011, 13:44

Hm, na ja, so ein Gerät am Kloben zu befestigen wäre wohl wegen der damit verbundenen Gefahr für Feder und Zapfen nicht der richtige Weg.
Aber ich kann mir vorstellen das viele Taschenuhrsammler, die auch aus den einfacheren Werken das letzte an Ganggenauigkeit herauskitzeln wollen für so eine Vorrichtung dankbar wären.

Wäre an sich eigentlich eine Idee für das nächste Patent - mal sehn.


Gruß
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Re: Zeigerrücker

Beitrag von praezis » Do 30. Jun 2011, 15:49

Das Problem habe ich dauernd. Deshalb hatte ich mal meine alten TM Kenntnisse vorgekramt, die besagen, dass der Angriffspunkt eines Moments beliebig verschoben werden kann, und die Idee war da.
Ein Messingrohr mit Schlitz, so breit wie die Rückerzeiger, ein Drehknopf für Radios, fertig das Spezialwerkzeug.
Je größer der Durchmesser des Knopfes, desto feinfühliger ist die Verstellung.
Gruß,
Frank
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Re: Zeigerrücker

Beitrag von holli » Do 30. Jun 2011, 15:56

astrolab hat geschrieben:Hm, na ja, so ein Gerät am Kloben zu befestigen wäre wohl wegen der damit verbundenen Gefahr für Feder und Zapfen nicht der richtige Weg.
Aber ich kann mir vorstellen das viele Taschenuhrsammler, die auch aus den einfacheren Werken das letzte an Ganggenauigkeit herauskitzeln wollen für so eine Vorrichtung dankbar wären.

Wäre an sich eigentlich eine Idee für das nächste Patent - mal sehn.


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Die Genauigkeit bei Taschenuhren aus Anfang des 20-ten Jhd. und bis zurück in's 17.-te Jhd. und früher (da fängt für mich erst das TU-Sammeln an) ist da nur sekundär.
Da geht es mehr um den Erhaltungsgrad,Aussehen der Uhr (Gehäuse,Zifferblatt,Werk etc.) und dass sie funktioniert.
Ob eine Spindeltaschenuhr von z.B. 1750 in 24 Stunden 5 Minuten Vorlauf hat ist für mich nicht massgeben. :)
Gruß
Günther

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Re: Zeigerrücker

Beitrag von astrolab » Do 30. Jun 2011, 18:57

Hallo Frank,

ich finde das ist schon eine gute Idee.

Hallo holli,

interessantes Sammelgebiet, soweit wie es in die Vergangenheit zurückgeht, würde mich auch reizen, nur streikt da mein Geldbeutel :mrgreen:

Hihi, ich will mich mit dieser Bemerkung hier nicht als Hungerleider outen, aber wenn man noch andere Interessen hat muß sein Budget einteilen.

Ich hatte auch mehr an die Sammler von Ende des neunzehnten bis sagen wir Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts gedacht, die ihre Ührchen gerne genau laufen sehen möchten. :lol:


Gruß
Rolf
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Re: Zeigerrücker

Beitrag von Gnomus » Do 30. Jun 2011, 20:18

Hallo Astro,
ob bei TU's oder gerade bei Großuhren mit Echappement, bei denen die Abweichung in einer Woche schon deutlicher ist, das Problem habe ich auch. Und wenn ich mit der Lupe und einem kleinen Schraubenzieher o.ä. rangehe, trotz Skala kann ich hinterher oft nicht sagen, ob sich der Rücker nun bewegt hat oder nicht. Und wenn ich ihn sichtbar bewegt habe, ist es oftmals schon zu viel. Deshalb kann ich holli nur bedingt zustimmen. Freilich, bei einer Spindeluhr wäre das unwichtiger als eine "Postkutsche im Windkanal" (stammt glaub ich von Karlo). Aber bei einer Wohnraumuhr mit Eschappement von 19nochewas kann bei einer Feineinstellung noch einiges rausholen. doch der Rücker läßt das oft nicht zu. Trifft auch für halbwegs gute TU zu. Ich werde Franks Vorschlag mal ausprobieren.
Gruß
Micha

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Re: Zeigerrücker

Beitrag von astrolab » Do 30. Jun 2011, 20:36

Hallo Gnomus,

Du hast mit deiner Schilderung genau den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ich hatte gestern z.B. mal spaßeshalber bei einer sog. Panzeruhr versucht die auf Sternzeit zu trimmen, wohlwissend das man dafür eigentlich Präzisonspendeluhren nimmt.
Ich hab also sage und schreibe eine dreiviertel Stunde gebraucht um den erforderlichen Vorgang von exakt 236 Sec. am Tag einzustellen.
Ähnlich ist es mit allen Uhren die keine Feinreglage haben.

Mir schwebt da eine Vorrichtung vor mit Feingewinde-Schraubverstellung, Nullstellung bei Rückerzeigerkontakt und Feinskala unter Lupe.
Mal sehn ob es klappt.

Gruß Rolf
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