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Uhrgroßvater
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Beitrag von Uhrgroßvater » Di 3. Dez 2013, 22:23

Betrifft Kienzle Armbanduhr mechanisch, siehe Foto:

Bild

Baujahr ?

Laufzeit ? - Wie lange läuft so eine Uhr idR wenn sie Aufgezogen wurde ?
24 h ? 36 h ? oder noch länger ?

Noch was: Wie kriegt man die auf ?
Sie geht vor, habe sie heute gegen 14 aufgezogen und gestellt, um kurz nach 22 Uhr ging sie 2 min vor......muss also leicht justiert werden.

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Taloon
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Re: Laufzeit

Beitrag von Taloon » Mi 4. Dez 2013, 21:40

Dein Bild ist leider nicht sichtbar. Aber die Gangdauer sollte nach Vollaufzug zwischen 30 und 40 Stunden liegen, je nach verbautem Uhrwerk. Vermutlich wird der Boden aufgepresst sein. Da nimmt man ein scharfes Messer, drückt dieses in den Spalt zwischen Gehäuse und Boden und hebelt ihn ab. Bilder vom Werk machen nicht vergessen :mrgreen:

Uhrgroßvater
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Re: Laufzeit

Beitrag von Uhrgroßvater » Mi 4. Dez 2013, 21:46

Der versteh ich nicht...wenn ich mich einlogge, kann ichs sehen.

Schonmal danke..ja der Deckel wird aufgepresst sein...hab nur angst das ich sie hinterher nicht wieder zukriege.
Hat nun offensichtlich 5 Minuten in 24 Stunden abweichung...geht vor.

Eine Uhrmacherin bei Karstadt meinte zu mir, eine mechanische Uhr müsse jeden Tag neu gestellt werden, es mache daher nichts, das sie 2-5 Minuten am Tag vor geht.

Aber ein herrliches Armband hab ich heute dafür gekauft.

Bild

Uhrgroßvater
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Re: Laufzeit

Beitrag von Uhrgroßvater » Do 5. Dez 2013, 13:29

Das ist ja ein wahnsinnig hilfreiches Forum hier.... :(

Frage: Voll aufgezogene Kienzle Armbanduhr lief 34 Stunden bis sie stehenblieb.
Normal oder zu wenig ??

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Re: Laufzeit

Beitrag von Typ1-2-3 » Do 5. Dez 2013, 13:56

34 Stunden ist ok, aber eine vernünftig eingestellte und saubere Uhr sollte nicht so riesige Abweichungen haben. Trage selbst eine Taschenuhr aus 1960, und die muss ich höchstens einmal die Woche nachstellen und das nur eine Minute. Die Uhr ist aber sehr hochpreisig, aber unter einer Minute am Tag sollte es schon sein. Sonst besteht Handlungsbedarf.

Frank

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Re: Laufzeit

Beitrag von Uhrgroßvater » Do 5. Dez 2013, 13:59

Hab auch keine Ahnung wie lange die nicht mehr gelaufen ist. Traue mich nicht sie zu öffnen, weil ich nicht weiß ob ich sie wieder zukriege. Kennt sich jemand mit Kienzle näher aus ?

Damit zum Uhrmacher um sie um 5 min/24h langsamer zu stellen, dürfte ja nicht so teuer sein.
Ich kenne das ja von den Unruh-Uhren die ich habe...ein Teilstrich = 5 min/24h...so jedenfalls bei meiner Junghans Kaminuhr von 1960

Die Verkäuferin des Armbandes meinte, 5 min in 24 h wären nicht soo schlimm weil man sie ja eh jeden Tag neu aufziehen müsse und daher auch gleich neu stellen könne.

walter der jüngere

Re: Laufzeit

Beitrag von walter der jüngere » Do 5. Dez 2013, 14:55

="Uhrgroßvater"]Das ist ja ein wahnsinnig hilfreiches Forum hier.... :(

Frage: Voll aufgezogene Kienzle Armbanduhr lief 34 Stunden bis sie stehenblieb.
Normal oder zu wenig ??
Hallo,

@Uhrgroßvater:
Nun, die Art des Echos liegt nach meiner Erfahrung oft genug daran, wie man in den Wald hineinruft.
Anders ausgedrückt: Anrede, Höflichkeit, nette Wortwahl, nett danken, sachlich sein und bleiben, guten Rat nicht in den Wind schlagen usw. bringen viel im Umgang miteinander. Und damit verbunden ist dann auch die Hilfsbereitschaft. Abgesehen davon, nicht jeder weiß zu jedem Thema viel zu sagen bzw. schreiben. Und nicht jeder, der etwas dazu weiß, schreibt bzw. schreibt gleich.
Und auch das ist völlig okay - oder? ;)

Zu Deiner Frage nach der Gangabweichung: Ja, nun: Typ1-2-3 hat es ja schon geschrieben - bei solch einer Abweichung besteht deutlicher Handlungsbedarf.
Sachlich, nüchtern, klar.
Wenn Du das noch öfter lesen willst - gern und hier und jetzt.
Wenn Du lieber das Gegenteil hören willst - dann nimm das an, was die Armbandverkäuferin Dir gesagt hat. Die Folgen Deiner Entscheidung musst Du selber tragen. So oder so.

Zur Technik: Diese Uhr wird mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Unruh mit Körnerlager haben. Sagt dem Laien zunächst vermutlich nicht viel.
Aber. Diese Technologie war einfach, robust, preiswert - und so nebenbei: Besonders verschleißintensiv, wenn sie nicht regelmäßig gewartet wurde. Diese Technik beruht darauf, daß die Urnuhwelle sehr spitz endet, und mit diesen Spitzen in muldenförmigen Lagern läuft.
Im Laufe der Zeit wird die kleine Menge Öl, welche sich in den Mulden als Schmiermittel zur Reibungsverminderung befindet, altern und zudem Staub anziehen.
Dieser Staub wirkt als Schleifmittel und schleift sowohl die Spitzen ab, aber auch die Mulden aus.
Ist dieser Bereich - man nennt das im Fachjargon "Hemmung" - verschlissen, wird bei diesen Werken meist die gesamte Hemmung - also Unruhwelle komplett mit Spirale, Unruhreif und meist sogar inkl. Unruhkloben ausgetauscht, ebenso das werkbodenseitige Körnerlager. Etwa nur die Lager oder nur die Welle auszutauschen, ist nicht besonders sinnvoll, da dann der erneute Verschleiß deutlich früher zu Störungen führen würde, als wenn beide Lager und die Welle gemeinsam ausgetauscht werden würden.
Früher gab es dafür sog. Austauschkits, da war all dies enthalten.
Damit war der Ersatz der gängigen Verschleißteile einfach und ohne größeren Aufwand erledigbar, lediglich die Reinigung des Werkes war mit entsprechendem Aufwand - ähnlich dem bei einer höherwertigen Uhr verbunden.
Meist sind diese Sets heute nicht mehr lieferbar, was bedeutet, daß im Fall der Fälle eine Überarbeitung deutlich aufwendiger ist, als die Reinigung einer etwas höherwertigen, aber dafür in Steinen gelagerten Uhr (die dann zudem für die Unruhwelle eine Stoßsicherung enthält und deshalb kaum mechanischem Verschleiß unterliegt, und deshalb auch nur äußerst selten ausgewechselt / instandgesetzt werden muss).

In der Tat - nicht alle Pressböden sind leicht wieder aufpressbar, manchmal, manchmal verletzt man sich dabei auch selber (recht übel) - entweder beim Öffnen oder Schließen, je nach dem, jedenfalls dann, wenn die Passungen recht streng sitzen. Insbesondere bei unglücklicher Handhabung der Angelegenheit geht dabei dann auch noch das Glas kaputt.
Passiert dies dem Uhrmacher, dann geht so etwas i.d.R. auf dessen Rechnung, passiert es Dir, brauchst Du i.d.R. danach ein neues Glas - auf eigene Rechnung.
Um eine Reinigung und Wartung der Uhr kommst Du - wenn Du die Uhr länger mit Freude und Vertrauen tragen möchtest, so und so nicht herum. Wenn Du allerdings zu viel Zeit bis zur Wartung verstreichen lässt - dann brauchst du außer dem Reinigungsmaterial auch noch entsprechend Verschleißteile - so noch lieferbar. Die wenigsten Uhrmacher werden nämlich eine Körnerlagerunruh regenieren - weil der Aufwand bei gründlicher Aufbereitung einigermaßen hoch ist, also auch entsprechend kosten dürfte. Was insbesondere Deiner Orientierung nach "besonders preiswert" dann nicht besonders entgegenkommen dürfte ;) .
Im Übrigen ist es genau das, was Dir an anderer Stelle ja schon mehr als deutlich geschrieben wurde - beim Kauf einer gebrauchten Uhr, die anschließend nicht als reines Ausstellungsstück gleich in die Vitrine wandern soll, sollte eine Wartung / Instandsetzung vor der eigentlichen Inbetriebnahme gleich beim Kauf mit einkalkuliert werden.

Deshalb auch hier und von mir der Rat: Wenn es Dir nur um die reine, möglichst preiswerte Zeitangabe geht - dann kauf Dir eine Quartzuhr mit Digitalanzeige. Die läuft, wenn es gut geht, länger als die Lebensdauer einer Batterie, aber i.d.R. mindestens so lange.
Alle anderen Varianten kosten nach meiner Erfahrung immer mehr Geld, und zwar deutlich mehr. Daran herumzudeuteln, ob es nicht doch noch ein paar Euro billiger ginge - bringt nicht wirklich viel für's Ergebnis, weil - s.o. - Reinigung, ggf. Material, Kauf zusammengenommen eben immer deutlich teurer sein wird als die oft schon extem preiswert angebotenen Quarzuhren mit Digitalanzeige.
Und selbst auf lange Sicht gesehen ist das Tragen einer (elektro-)mechanischen Uhr immer teurerer als das Tragen einer sehr preiswerten Digitalquarzuhr - aufgrund des miteinzurechnenden Wartungsaufwandes, ganz abgesehen davon, daß da dann auch immer mal wieder noch Armbänder in mehr oder minder regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden müssen, welches beim Neukauf einer Uhr ja immer auch neu mit dabei ist...

Walter d. J.

Uhrgroßvater
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Re: Laufzeit

Beitrag von Uhrgroßvater » Do 5. Dez 2013, 15:09

Also mit anderen Worten das was man hier immer wieder liest:

Bekommt man eine Uhr , muss man sie völlig zerlegen, sonst kann man sie wegschmeissen....

Komisch nur, das ich Uhren habe, bei denen seit 50 Jahren keiner mehr dran war und die laufen wie neu.

Ich werde an der Kienzle nicht herumfummeln und einen Uhrmacher fragen, ob er sie mir etwas justiert.

Die Uhr stammt aus einer Sammlung..denke das die Jahrzehnte nicht lief und in einer Vitrine lag, zumal das Armband an nur einer Stelle geschlossen war und das so eng, das es nicht mal einem Kind passen würde...demnach wohl wie auf dem ersten Foto auf einem Samtkissen befestigt gewesen.

Die Uhr läuft und gut...ist ja auch nicht im täglichen Einsatz sondern wird nur "zum Ausgehen" angelegt.

Also ich bin jedenfalls nicht der Meinung, das man jede Uhr die man bekommt, erstmal völlig zerlegt...ich bin kein Uhrmacher....und viel Geld hab ich auch nicht. Die Uhr bleibt, solange sie läuft...geht sie kaputt, kauf ich mir ne neue und verscheuere die alte.


Die Frage war: Wie kriegt man die auf .. und wieder zu. Da es nicht sicher ist, das die sich problemlos wieder schließen läßt, lasse ich die Finger davon und nehme erstmal in kauf, das sie vor geht...bis ich Zeit habe, damit mal zu einem Uhrmacher zu gehen.

Ihr kennt solche Uhren sicher...die hat doch bestimmt am Unruh die Einstellmöglichkeit + und - wie jede andere Uhr mit Uhruh auch oder ?

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Re: Laufzeit

Beitrag von petsch » Do 5. Dez 2013, 16:07

Hallo Uhrgroßvater,
Walter hat genau das geschrieben, was ich schon schreiben wollte und was ich auch hier schon angedeutet habe :
petsch hat geschrieben:Dass niemand anderes geantwortet hat, liegt vielleicht daran, dass Du von einer Frage zur nächsten springst und man nach Deinen Fragen im Wanduhrenbereich, das Gefühl hat, dass Du sowieso nur bestimmte Antworten hören willst und der Eine oder Andere Deine Art Fragen zu stellen und auf Antworten zu reagieren, vielleicht meint, wiederzuerkennen. ;-)
warum stellst Du immer wieder Fragen, wenn Du sowieso nur Antworten akzeptierst, die Du hören willst ?
Es ist genauso, wie Du schon mit Deinen Nicknamen Uhrenbastler und Uhrologiker mit dem WD40 bei uns gezeigt hast, du kommst ins Forum ohne Gruß, stellst Fragen ohne die Antworten wirklich hören zu wollen und bedankst Dich nicht für die Mühen, die sich die gemacht haben, die antworten und gehst dann abschließend auch wieder ohne Gruß, bist aber beleidigt, wenn nicht oder nicht schnell genug geantwortet wird.

Ein Mindestmaß an Höflichkeit wäre nicht schlecht und etwas Einsicht, wenn Du weiter Fragen stellen willst. Natürlich kannst Du mit Deinen Uhren machen, was Du willst und viele Uhren laufen Jahrzehnte ohne dass man sie einmal wieder reinigt. Aber wenn Du bei einer wahrscheinlich jahrzehntelang ungereinigten Uhr hier danach fragst, was man machen kann, wenn die Uhr falsch geht, dann wird Dir niemand raten dass Du einfach nur an der Regulierung stellst. Das wäre unverantwortlich.

Gruß
Peter

Thorsten Schreiber
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Re: Laufzeit

Beitrag von Thorsten Schreiber » Do 5. Dez 2013, 16:52

Uhrgroßvater hat geschrieben:Die Uhr bleibt, solange sie läuft...geht sie kaputt, kauf ich mir ne neue und verscheuere die alte.
Von so einer "Wegwerf-Mentalität" kann man ja halten, was man will. Ich halte nichts davon. Eine Mechanikuhr steht in gewissem Maße auch für Nachhaltigkeit und leistet oft mehreren Generationen gute Dienste.
Uhrgroßvater hat geschrieben:Die Verkäuferin des Armbandes meinte, 5 min in 24 h wären nicht soo schlimm weil man sie ja eh jeden Tag neu aufziehen müsse und daher auch gleich neu stellen könne.
Dieser Rat ist ja geradezu sensationell!! :lol: :lol: :lol:

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