Tagebuch einer Träumerei - oder - Wo ein Wille ist...

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karlo

Re: Tagebuch einer Träumerei - oder - Wo ein Wille ist...

Beitrag von karlo » Mo 26. Mär 2012, 06:39

Optimist hat geschrieben:Das wäre eventuell ein Weg, allerdings muss be mir das Hemmungsrad ja coaxial angeordnet sein ... somit benötige ich einen Anker mit einer in der Tiefe abgesetzten Gabel die auch noch in die gleiche Richtung wie die Palettensteine angeordnet ist !!!! Das bedeutet ich muss es sehr wahrscheinlich doch selber machen!!!

Gibt es zu den Teilen präzise 2D Zeichnungen zur Konstruktion 3D Modelle wären besser!!! - dann wuerde ich eine Verwendbarkeit prüfen ( evtl. könnte man ja 2 Anker übereinander 180° verdreht auf einer Welle verbauen und das jeweils überflüssige Teil abschneiden!!!
Geben wird es das sicher, aber ich komm nicht ran.
Warum sollte mir ein Grosshaendler sowas besorgen, wo doch Bestellung auf Zuruf funktioniert?

Karlo

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praezis
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Re: Tagebuch einer Träumerei - oder - Wo ein Wille ist...

Beitrag von praezis » Mo 26. Mär 2012, 10:08

Optimist hat geschrieben:Das wäre eventuell ein Weg, allerdings muss be mir das Hemmungsrad ja coaxial angeordnet sein ... somit benötige ich einen Anker mit einer in der Tiefe abgesetzten Gabel die auch noch in die gleiche Richtung wie die Palettensteine angeordnet ist !!!! Das bedeutet ich muss es sehr wahrscheinlich doch selber machen!!!
Mit einem Serienanker wird das nicht gehen, da die Abstände A'Rad - Anker und Anker - Unruh immer deutlich verschieden sind.
Hast Du diese Hemmung mal konstruiert?
Gruß,
Frank
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karlo

Re: Tagebuch einer Träumerei - oder - Wo ein Wille ist...

Beitrag von karlo » Mo 26. Mär 2012, 10:12

Ich sprach bisher immer nur vom Ankerrad, wegen der IMHO zu grossen masse.

Karlo

Optimist
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Re: Tagebuch einer Träumerei - oder - Wo ein Wille ist...

Beitrag von Optimist » Mo 26. Mär 2012, 12:38

Für das Ankerrad - ich brauch möglichst viele Zähne auf dem Umfang damit der Käfig nicht so sehr beschleunigt (und die kin. Energie mir nicht das Hemmungsrad schädigt) ( bedingt durch die coaxiale Hemmung kann aber ich keine Untersetzung innerhalb des Käfigs realisieren) - von daher ist das Ankerrad jetzt 5,8mm im Durchmesser mit z 20 ! Die 0.38mm Dicke + Bund sind etwas stark, aber das wäre nicht das Problem!
Meine Überlegung - wenn / falls ich es schaffen könnte den Käfig von der Massenträgheit auf die der Unruh zu reduzieren hätte ich hier wohl wesentlich leichteres Spiel!

Praezis - habe ich - werde heute abend mal ein Bild einstellen! Wo ich allerdings derzeit noch Probleme kommen sehe, ist die Herstellung der Gabel und des Ankers - da ich das Loch für den Ellipsenstein nicht kleiner als 0,3mm fertigen kann, diesen aber eigenlich nicht kleben wollte !

Hier muss ich auf die Gelegenheit warten, einen 0.2er Fräser akquirieren zu können!

Gruss Hj

Heinrich
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Re: Tagebuch einer Träumerei - oder - Wo ein Wille ist...

Beitrag von Heinrich » Mo 26. Mär 2012, 16:33

"...da ich das Loch für den Ellipsenstein nicht kleiner als 0,3mm fertigen kann, diesen aber eigenlich nicht kleben wollte !"

wenn du eine halbrunde Ellipse einsetzen willst solltest du dir einen Stempel machen und das Loch mit dem genauen Maß der Ellipse in die Hebelscheibe (Plateau) schlagen. Befestigt wird die Ellipse übrigens mit Schellack, also im Prinzip das Gleiche wie einkleben. Dasselbe gilt auch für einen Hebelstein mit (fast) elliptischem Querschnitt! Bei diesen Steinen mußt du aber wissen, daß die Querschnittfläche normalereise nicht wirklich elliptisch ist sondern daß der Stein (theoretisch) eine stärker gekrümmte ind eine weniger gekrümmte Seite hat. Die flachere zeigt zur Ankergabel hin! Außerdem sind diese Steine konisch, wobei das dickere Ende in das Plateau gehört und an der Oberseite ruhig 1/10 mm überstehen darf.
Heinrich
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Re: Tagebuch einer Träumerei - oder - Wo ein Wille ist...

Beitrag von Optimist » Mo 26. Mär 2012, 18:50

Nachdem ich von euch grade einen traumhaften Support mit Rat und Tat bekomme ( an dieser Stelle DANKE an ALLE Beteiligten!)
möchte ich unten an mal mein Konzept vorstellen!


Wie schon vorgemerkt soll das Tourbillon im ersten Schritt um ein festes Ankerrad drehen, der Käfig ist mittels 2 1x3 Kugellagern fliegend auf der Welle desselbigen gelagert Gabel aus der Mitte heraus wieder zurück - aussen aufs Ankerrad!

Heinrich - wenn ich den Hebelstein sowieso kleben muss - warum nicht einen modernen Hochleistungskleber nehmen udn das Loch rund bohren - einen 0,3er ( halbrund Stein versuchen zu bekommen und den Rest mit Hartkleber / Harz / Epoxy füllen??? Das mit dem "Schlagen" bei solch kleinen Teilen ist mir irgendwie im ersten Ansatz sehr suspekt .... bei Großuhren kann ich mir das aber durchaus vorstellen .

falls das Rendering etwas zu unübersichtlich ist, reiche ich gleich noch ein Falschfarbenbild nach!!

Grüss Hansjoerg
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Re: Tagebuch einer Träumerei - oder - Wo ein Wille ist...

Beitrag von Optimist » Mo 26. Mär 2012, 19:02

Hier wie versprochen -

Beschreibung
Welle Ankerrad von unten - ziemlich massiv ob der Lager (1mm ).
Ich hatte schon überlegt ob ich da was leichteres mit Minutenradsteinen zum Spielen bekommen kann!
Eintriebswelle oben am Käfig
Massenträgheitsverhältnisse Unruh zu Käfig Masse "over all" ~1:5
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karlo

Re: Tagebuch einer Träumerei - oder - Wo ein Wille ist...

Beitrag von karlo » Mo 26. Mär 2012, 19:38

Ich muss ja auch mal Heinrich recht geben. :-)

Mit Schelllack rechnet jeder Uhrmacher, also kein Alkohol am Arbeitsplatz. :-)
Wie Epoxidkleber auf Ultraschall/Reinigungsfluessigkeit reagiert, keine Ahnung.
Loctite hab ich einige getestet, das geht. Die "fuegen Welle/Nabe" Produkte sind stabil.

Manchmal hat altes einfach Vorteile.
Nur nicht immer. :-)

Karlo

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Re: Tagebuch einer Träumerei - oder - Wo ein Wille ist...

Beitrag von Optimist » Mo 26. Mär 2012, 20:03

Noch was was ich besorgen muss :D Karlo: - Wunschliste..... also kann ich alte Schallplaten auflösen :D

Apropos - habe nochmals die Hemmung - da danach gefragt wurde!

Kritik und ideen sind herzlich willkommen ! ( der obere "Bedämpfungswinkel" ist 0.64° der untere liegt bei 0.9° - ist das jetzt zu viel???)

mit "Bedämpfungswinkel" meine ich den Winkel des Ankerrades welches zurückbewegt wird um den Anker an den Kopfpunkt der Ruheflanke zu bringen und an die Impulsfläche zu führen! - Habe das so verstanden dass dieser "Federeffekt dazu dient ein Prellen des Ankers zu verhindern!!

Gruss Hansjoerg
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Heinrich
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Re: Tagebuch einer Träumerei - oder - Wo ein Wille ist...

Beitrag von Heinrich » Mo 26. Mär 2012, 20:29

warum Schellack? Durch Erwärmen lässt sich die Position des Steines ( in Grenzen natürlich) jederzeit korrigieren, außerdem bekommt man die Läusespucke durch Auskochen mit Spiritus jederzeit problemlos wieder vollständig weg. Wegen der richtigen Anwendung von Schellack (wenn du es vielleicht nicht weißt), frag ruhig! Du kannst das Loch freilich auch rund bohren, dann solltest du die Ellipse aber nach alter Chronometermacher-Sitte vor dem Einlacken mit einem Holz- oder Messingkeil verkeilen. Das erleichtert die genaue Positionierung des Steines.
Heinrich

NS: Das, was du "Bedämpfungswinkel" (nettes Wort!) nennst, heißt im richtigen Leben möglicherweise Ruhewinkel und bestimmt die Größe der Ruhe. Der "Federeffekt" nennt sich "Zug", weil er die Ankerpalette zum Gangrad hin zieht und damit für einen sicheren Abstand der Ankergabel bzw. des Sicherheitsmessers vom Plateau und damit der Sicherheitsrolle sorgt. Dieser Zug wird durch den "Zugwinkel" bestimmt. Der Zug ist eine reine Sicherheitsmaßmahme, damit der Anker nicht prellt. ;)
Zuletzt geändert von Heinrich am Mo 26. Mär 2012, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
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