Zeitwaage Progretta 61 Typ 526

Antworten
Benutzeravatar
astrolab
Beiträge: 258
Registriert: Mi 1. Sep 2010, 15:43
Wohnort: Remscheid

Zeitwaage Progretta 61 Typ 526

Beitrag von astrolab » Do 4. Aug 2011, 23:13

Beim Aufräumen kam in der hintersten Regalecke ein Gerät zum Vorschein das im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten war.

Die Zeitwaage Progretta 61, Typ 526.

Eine der ersten Zeitwaagen in Röhrentechnik nach dem Zweiten Weltkrieg, gebaut Anfang der 50er Jahre und damals vertrieben von der Firma Engelkemper.

Nach dem Einschalten dauert es einen Moment bis die Röhren warm werden.
Eine durch den Steuerquarz konstant gehaltene Frequenz betreibt einen Synchronmotor mit der auf der Welle befindlichen Schlitzscheibe.
Die Ganggeräusche der Uhr werden durch das Bändchenmikrofon aufgenommen, dem Verstärker zugeleitet und durch den Bändchenlautsprecher wiedergegeben.
Die hinter der Schlitzscheibe montierte und sich mit dieser drehende Neonglimmlampe erhält gleichzeitig über einen Impulsumformer solche Stromstöße, daß diese Lampe entsprechend den Uhrschwingungen aufleuchtet.
Es entsteht ein Stroboskopeffekt.

Bei richtig justierter Uhr erscheint der Lichtblitz immer an der gleichen Stelle.

Geht die Uhr zu schnell, wandert das Lichtzeichen nach rechts, geht sie zu langsam wandert es nach links.
Fehler des Räderwerks und der Gangpartie wirken sich auch auf die Lichtzeichen aus, können also ebenfalls abgelesen werden.

Nachdem das Gerät ein wenig sauber gemacht wurde habe ich es angeschlossen und - es funktioniert noch einwandfrei.
Ob allerdings der Quarz nach fast sechzig Jahren noch die ursprünglichen Werte hat wage ich zu bezweifeln.

Jedenfalls ist diese Zeitwaage ein schon museales Zeugnis der Uhrentechnik - Geschichte.

Zeitwaage-1.jpg
Zeitwaage-4.jpg
Chassis, vorne die runde Pertinaxscheibe
Zeitwaage-2.jpg
Unterseite des Chassis
Zeitwaage-3.jpg
Unterhalb der Scheibe die Glimmlampe
Zeitwaage-6.jpg
Das Anzeigefenster
Zeitwaage-5.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Gruß
Rolf
-------------------------------------------------
Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden verwenden

Benutzeravatar
Phalos
Beiträge: 906
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 21:08
Wohnort: Nähe München
Kontaktdaten:

Re: Zeitwaage Progretta 61 Typ 526

Beitrag von Phalos » Do 4. Aug 2011, 23:45

Du solltest auf jeden Fall diee alten Kondensatoren gegen neue austauschen!
Sonst geht dir irgendwann das ganze Gerät durch Leckströme kaputt.
"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder

Benutzeravatar
astrolab
Beiträge: 258
Registriert: Mi 1. Sep 2010, 15:43
Wohnort: Remscheid

Re: Zeitwaage Progretta 61 Typ 526

Beitrag von astrolab » Do 4. Aug 2011, 23:52

Phalos hat geschrieben:Du solltest auf jeden Fall diee alten Kondensatoren gegen neue austauschen!
Sonst geht dir irgendwann das ganze Gerät durch Leckströme kaputt.
Na, genau das werde ich natürlich nicht tun. Es soll in seiner Originalität erhalten bleiben.
Ich arbeite natürlich nicht mit dem Gerät.
Gruß
Rolf
-------------------------------------------------
Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden verwenden

Benutzeravatar
Phalos
Beiträge: 906
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 21:08
Wohnort: Nähe München
Kontaktdaten:

Re: Zeitwaage Progretta 61 Typ 526

Beitrag von Phalos » Do 4. Aug 2011, 23:54

Okay, so lange du es nicht länger am Netz hast ist es ok ;)
"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder

Benutzeravatar
astrolab
Beiträge: 258
Registriert: Mi 1. Sep 2010, 15:43
Wohnort: Remscheid

Re: Zeitwaage Progretta 61 Typ 526

Beitrag von astrolab » Fr 5. Aug 2011, 00:02

Na, so ein wenig Ahnung von Elektronik und auch gerade von den alten Bauteilen hab ich auch.
Das kann stundenlang laufen, da passiert nichts.
Hatte übrigens vor Jahren einen ganzenTag damit experemtiert. Diese alten Bauteile sind fast unverwüstlich.
Abgesehen von den Röhren.
Gruß
Rolf
-------------------------------------------------
Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden verwenden

Benutzeravatar
Phalos
Beiträge: 906
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 21:08
Wohnort: Nähe München
Kontaktdaten:

Re: Zeitwaage Progretta 61 Typ 526

Beitrag von Phalos » Fr 5. Aug 2011, 00:11

Falsch, gerade die alten Kondensatoren können über die Jahre (auch ohne in betrieb zu sein) porös werden und dadurch leckstrome verursachen, die die Röhren kaputt machen.
Das liegt an dem alten teer der da meist verwendet wurde.
Die heutigen Kondensatoren halten sich pratisch ewig, ja, aber die alten in Röhrengeräten nicht.
"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder

Benutzeravatar
astrolab
Beiträge: 258
Registriert: Mi 1. Sep 2010, 15:43
Wohnort: Remscheid

Re: Zeitwaage Progretta 61 Typ 526

Beitrag von astrolab » Fr 5. Aug 2011, 00:29

Phalos hat geschrieben:Falsch, gerade die alten Kondensatoren können über die Jahre (auch ohne in betrieb zu sein) porös werden und dadurch leckstrome verursachen, die die Röhren kaputt machen.
Das liegt an dem alten teer der da meist verwendet wurde.
Die heutigen Kondensatoren halten sich pratisch ewig, ja, aber die alten in Röhrengeräten nicht.
Ist bedingt richtig.
Spielt aber bei diesem Gerät keine Rolle weil es heute probeweise zum letzten mal benutzt wurde und in die Vitrine wandert.
Gruß
Rolf
-------------------------------------------------
Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden verwenden

Benutzeravatar
Phalos
Beiträge: 906
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 21:08
Wohnort: Nähe München
Kontaktdaten:

Re: Zeitwaage Progretta 61 Typ 526

Beitrag von Phalos » Fr 5. Aug 2011, 00:31

*gg* ich meine ja auch nur. Ich habe dir auch nicht unterstellt, dass du es 24h jetzt an der Dose hängen hast ;)
"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder

Benutzeravatar
astrolab
Beiträge: 258
Registriert: Mi 1. Sep 2010, 15:43
Wohnort: Remscheid

Re: Zeitwaage Progretta 61 Typ 526

Beitrag von astrolab » Fr 5. Aug 2011, 01:00

Phalos hat geschrieben:*gg* ich meine ja auch nur. Ich habe dir auch nicht unterstellt, dass du es 24h jetzt an der Dose hängen hast ;)
Also nochmal:
Kein Mensch der von der Seltenheit dieser Geräte wirklich Kenntnis hat würde auf die Idee kommen Bauteile gegen Neuere auszutauschen und damit den Wert und die Originalität zu zerstören.
Gruß
Rolf
-------------------------------------------------
Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden verwenden

Benutzeravatar
Typ1-2-3
Beiträge: 1285
Registriert: So 22. Aug 2010, 19:10

Re: Zeitwaage Progretta 61 Typ 526

Beitrag von Typ1-2-3 » Fr 5. Aug 2011, 13:43

Ist ein starkes Teil. An sich für das Museum! Sollte man erhalten, denn diese Geräte gibt es nicht mehr an jeder Ecke. Wer hebt schon so was auf?

Habe noch ein Ultraschallgerät aus ähnlicher Zeit, aber noch in Betrieb. Vielleicht nicht ganz so alt, denn es hat schon Platinen, aber noch Röhren. Den Schall muss man noch mit der Hand justieren, aber das Gerät tut es und hat immerhin 5-Liter-Gefäße. Kann ja mal ein Bild von machen.

Frank

Antworten