Merkwürdige Konstruktion an einem Pendulenwerk

Funktion, Ratschlaege, Fragen,.....
Forumsregeln
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Antworten
Benutzeravatar
Bernhard J
Beiträge: 216
Registriert: Do 6. Okt 2022, 16:20

Re: Merkwürdige Konstruktion an einem Pendulenwerk

Beitrag von Bernhard J » Mo 19. Feb 2024, 11:17

Dass es eine Bastelei ohne praktischen Nutzen ist (wir bewegen uns ja nicht im Präzisionspendeluhren Umfeld), dürfte außer Zweifel stehen. Es ist aber ja immerhin nahezu spurlos rückgängig zu machen. Also weniger "schlimm" als so manche andere Verschlimmbesserung.

Leider kann man in die Köppe in aller Regel nicht hinein schauen ... :D

Beste Grüße, Bernhard

Benutzeravatar
Jethro
Beiträge: 34
Registriert: Di 11. Jan 2011, 22:43
Wohnort: Windeck

Re: Merkwürdige Konstruktion an einem Pendulenwerk

Beitrag von Jethro » So 21. Apr 2024, 13:30

Hallo zusammen
Bitte mal nicht lachen - aber irgendwie erinnert mich die Konstruktion entfernt an Uhligs Waagependel.
Damals wollte man in der DDR gute Uhrwerke in Bufett-Uhren einbauen. Das Hindernis war das zu lange Pendel, da solche Werke in Wanduhren verbaut und die Pendel darum auch zu lang waren. Deshalb wurden kurze Pendel mit seitlich verlängerten Gewichtsarmen eingebaut, um die Amplitude beizubehalten.
Auch hier nur ein Gedankengang: Vielleicht ist das Original-Pendel verloren gegangen und ein zu kurzes wurde eingebaut und das Gewicht diente dann als Gegenpendel ...?

Grassi
Beiträge: 14
Registriert: So 23. Jul 2023, 12:42

Re: Merkwürdige Konstruktion an einem Pendulenwerk

Beitrag von Grassi » So 21. Apr 2024, 23:07

Hallo, das mag sein, ein interessanter Gedanke.
Vermutlich war dieses Werk in dem Gehäuse wegen zu langen Pendels auch nicht passend, und ich hab solch eine Konstruktion noíe zuvor gesehen. Obwohl eigentlich naheliegend: Schwerpunkt durch solch einen Bommel an der Ankergabel nach oben verlagert bedeutet doch Verkürzung der effektiven Pendellänge, oder?

Uroboros
Beiträge: 40
Registriert: Mo 20. Jan 2020, 14:25

Re: Merkwürdige Konstruktion an einem Pendulenwerk

Beitrag von Uroboros » Mo 22. Apr 2024, 05:56

Nein. Aber ich werde nicht müde gebetsmühlenartig zu wiederholen, dass die Pendelfrequenz nicht von der Schwerpunktsposition, sondern von der sog. reduzierten Pendellänge abhängt, die man erhält, wenn man das Massenträgheitsmoment des Pendels um seinen Drehpunkt durch die Masse des Pendels sowie durch den Abstand seines Schwerpunkts vom Drehpunkt teilt.

Nachdem der "Bommel" seitlich vom Drehpunkt herauskragt, erhöht er das Massenträgheitsmoment (Zähler), nicht jedoch das rückstellende Drehmoment (Nenner) und verlangsamt folglich die Schwingung.

Moritz

Antworten