Frühe Biedermeieruhr

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Glawi
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Frühe Biedermeieruhr

Beitrag von Glawi » So 10. Nov 2019, 09:40

Liebe Uhrenfreunde
Bei meiner Biedermeieruhr ist ein Problem zu beheben. Ich habe die Uhr geerbt und kann nicht sagen, was bei dieser Uhr alles repariert wurde. Es war mir bisher nicht möglich eine Ganggenauigkeit zu erzielen, trotz des Verschieben des Pendels ganz nach oben. Was ich mich erinnern kann , das sind immerhin 60 Jahre, war dieses Pendel immer in dieser Uhr eingebaut. Ich habe bis auf das Gehwerk alle Räder ausgebaut, um zu sehen, ob sie dann besser läuft. Das Ergebnis hat sich nicht verändert. Die Lager und die Zapfen sind in Ordnung. Maße 40 x 27 x 11 cm. Wo könnte hier der Fehler liegen. Das Gewicht des Pendels beträgt 26 g.
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steffl62
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Re: Frühe Biedermeieruhr

Beitrag von steffl62 » Mo 11. Nov 2019, 07:36

Hallo Heinz,
was genau meinst Du denn mit "Gangabweichung"? Da Du das Pendel ganz nach oben gestellt hast vermute ich mal das die Uhr zu langsam läuft?
Ich würde mal das Ankerrad bzw. den Anker kontrollieren. Speziell ob der Eingriff noch stimmt und nach Abnutzungen an den Ankerradzähnen bzw. am Anker. Aber dann würde die Uhr eher zu schnell laufen als zu langsam.

lg Christian
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Glawi
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Re: Frühe Biedermeieruhr

Beitrag von Glawi » Mo 11. Nov 2019, 08:58

Hallo Christian
Als Spezialist von Wiener Uhren kannst du mir vielleicht weiter helfen. Das Werk geht viel zu langsam und ich habe eine Abweichung von 5 Sec. in der Minute. Bei genauer Durchsicht der Räder musste ich feststellen, dass beim Ankerad und beim Beisatzrad je ein Zapfen etwas konisch verläuft. Meines Erachtens kann dieser Mangel nicht zu so einer Abweichung führen. Der Anker + Gabel geht ruhig hin und her und zappelt auch nicht. Jedenfalls recht herzlichen Dank für deine Antwort. Lg. Heinz

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Re: Frühe Biedermeieruhr

Beitrag von Glawi » Mo 11. Nov 2019, 10:50

Es handelt sich nicht um das Beisatzrad, sondern um das Kleinbodenrad. Lg. Heinz

steffl62
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Re: Frühe Biedermeieruhr

Beitrag von steffl62 » Di 12. Nov 2019, 08:05

Hallo Heinz,
tja ich bin etwas ratlos. Ich hatte so eine Fehlerbild schon aber da hat sich dann heraus gestellt das ein falsches Pendel bei der Uhr war. Hat eventuell irgend jemand ein zusätzliches Gewicht an die Rückseite des Pendels geklebt? Das hab ich auch schon gesehen und das führt dann dazu das sich der Schwerpunkt, des ansich recht leichten Pendels, massiv nach unten verlagert. Sind Ankereingriff und Abfall richtig eingestellt? Es könnte noch sein das die Hemmung nicht regelmäßig bei jeder Halbschwingung und bei jedem Ankerradzahn auslöst. Aber dann wäre der Eingriff zu tief eingestellt oder ein Ankerradzahn wäre etwas zu hoch. Aber die nutzen sich eher ab als das da was dran wächst. Sorry aber mehr fällt mir dazu nicht ein. Lager und Zapfen könnten nur insofern was damit zu tun haben wenn zu wenig Kraft am Ankerrad ankommt aber dann bleibt die Uhr gewöhnlich ganz stehen. Am besten mal hinsetzten und der Hemmung möglichst lange zusehen ob sie auch verlässlich läuft.

lg Christian
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Re: Frühe Biedermeieruhr

Beitrag von Phalos » Do 14. Nov 2019, 17:55

Mal ganz doof gefragt: Wo hast du das Pendel "nach oben" gestellt? Nur die Linse geschoben?

Normalerweise stellt man bei den Uhren die Gangenauigkeit über die kleine Welle über der 12 ein, auf dem dann der Faden auf selbiger auf - oder abgewickelt wird.
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Re: Frühe Biedermeieruhr

Beitrag von Glawi » Fr 15. Nov 2019, 06:12

Der Faden ist bereits am Anschlag und lässt sich nicht weiter nach oben drehen. Ich bin bereits dem Fehler auf der Spur. Wie es aussieht wurde einmal ein nicht korrekt passender Aufzugvierkant in das Bodenrad eingebaut. Danke für deine Mitteilung.Lg. Heinz

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Re: Frühe Biedermeieruhr

Beitrag von Glawi » So 17. Nov 2019, 21:48

Meine stundenlange Fehlersuche wurde leider nicht belohnt. Auch das Einsetzen eines neuen Zapfens im Aufzugsvierkant war nicht von Erfolg gekrönt. Wie es aussieht wurde in früherer Zeit das Originalwerk ausgetauscht, da das jetzige Pendel nicht über dem Lünettenrand hinausragt und daher nicht zu sehen ist. Eine Ganggenauigkeit ist nur bei dieser Pendellänge, wie im Bild zu sehen, gegeben. Lg. Heinz
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