Pendeluhr im Aufbau: Bitte Hilfe!

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
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Fitulek
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Pendeluhr im Aufbau: Bitte Hilfe!

Beitrag von Fitulek » Di 23. Feb 2016, 19:26

Bin neu hier und brauche gute Partner, die es hier ja gibt:
Baue Experimentaluhr (Basis Furtwängler, Graham), um auf hohe Genauigkeit zu kommen. Umbau auf Seilzug. Hier meine Frage: Sollte der Seilzug (Gewicht ca. 2 kg) in Kugellagern laufen oder "ruckt" Stahl in Messing nicht? Die Schwankungen betragen derzeit +/- 5 s/h (Pendellänge 80 cm), Gangrad und Paletten aufgearbeitet.

SATTLER lässt in Kugellagern laufen....gibt es hier Erfahrungewn, Messwete,...

Danke im Voraus.
(PS: bin kein Uhrmacher, sondern Exp. Physiker)

KleineSekunde
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Re: Pendeluhr im Aufbau: Bitte Hilfe!

Beitrag von KleineSekunde » Di 23. Feb 2016, 22:55

Hallo Fitulek,

zunächst herzlich willkommen hier im DGC-Forum und viel Spaß und Erfolg hier!

Ich kenne die Details zu deinem Projekt nicht und ich bin auch kein Uhrmacher, da werden sich somit hoffentlich fundierteree Hinweise von anderen Teilnehmern ergeben.

Meiner Einschätzung nach sollte eine geeignete und gut gemachte Kombination zwischen Stahl und Messing "ausreichend ruckfrei" laufen, denn es stellt wohl eine bewährte und erprobte Lösung dar.

Aber eventuell ließe sich das verbessern, warum denn auch nicht? Die Verwendung von Kugellagern könnte Vorteile haben (geringere Reibung) aber eventuell auch Nachteile (erhöhter Wartungsaufwand), die ich nicht abschätzen kann...

Eventuell magst du genauer beschreiben, wie dein Projekt beim geplanten Umbau aussieht? Wie wurden die Paletten und das Gangrad aufgearbeitet?

Hättest du Fotos oder weiterführende Informationen? Welche Erwartungen hättest du?

Vielen Dank!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde

steffl62
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Re: Pendeluhr im Aufbau: Bitte Hilfe!

Beitrag von steffl62 » Mi 24. Feb 2016, 08:41

Servus Fitulek,
Guido hat dir ja schon das Wesentliche geschrieben, was ich noch anmerken möchte ist das Dein Gewicht mit 2kg relativ hoch gewählt ist. Wiener Regulatoren laufen da zum Vergleich mit Gewichten zwischen 500 Gramm und einem Kilo. Unter umständen kommt Bei Dir etwas zu viel Kraft an der Hemmung an, wie Groß ist denn die Pendelamplitude und aus welchem Materialien ist Dein Pendel?

lg Christian
.
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Fitulek
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Re: Pendeluhr im Aufbau: Bitte Hilfe!

Beitrag von Fitulek » Fr 26. Feb 2016, 09:22

Hallo, "Kleine Sekunde" und "Steffl62",

Danke für das Interesse, also
- Werk von Furtwängler, LORENZ/Söhne (ca. 1890)
- Paletten geschliffen, Gangrad auf Rundlauf geprüft, leichte Nacharbeit
- Pendellänge um 80 cm, 2:22:10/Umlauf, Zähne:26/7 * 90/7*94 zum Minutenrad
- Amplitude +/- 2cm an Basis (Paletten fallen gerade noch auf die "Ruhe")
- Teilungsfehler kann Schwankungen ergeben, kann nicht gemessen werden.
- Pendelstab: Carbon, Linse Stahl DM 8 cm, Gewicht 1,03 kg
- Pendeldurchgänge in Lichtschranke gemessen und auf elektr. Zähler addiert
- Minutenzeigerdurchgang in Lichtschranke gemessen, mittels LED angezeigt, manuell gestoppt
- Zuggewicht: Sorry, falsch angegeben, da auf loser Rolle: effekt. 1,2 kg (darunter wegen hoher Pendellänge
kein sicherer Betrieb)
Mein Ziel: Nachweis hoher Konstanz bei Verzicht auf "Ablesbare Zeit..d.h. klass. Zifferblatt"..jetzt erst bei +/- 4s/h
Grüße und Danke vorerst!

steffl62
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Re: Pendeluhr im Aufbau: Bitte Hilfe!

Beitrag von steffl62 » Fr 26. Feb 2016, 12:34

Hallo Fitulek,
+/- 4s pro Stunde ist für eine normale Wandpendeluhr eigentlich ganz O.K. Ich komme da auf ca +/- 1,6 min. pro Tag und auf +/-10 min pro Woche.
Nicht sonderlich genau aber vor allem bei Pendeluhren mit kürzeren Pendeln durchaus noch im Rahmen.
Wenn Du allerdings PPU-Standard erreichen willst ist das noch grottenschlecht.
Der Thread hier ist sicher interessant für Dich: http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... chanica+M1
Ursus hat sich da viel Mühe gemacht.

lg Christian
.
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walter der jüngere

Re: Pendeluhr im Aufbau: Bitte Hilfe!

Beitrag von walter der jüngere » Fr 26. Feb 2016, 14:31

Hallo,

so ganz plausibel erscheinen mir die - aus meiner Sicht doch noch recht hohen Gangabweichungen - nicht.
Vor allem, da u.a. offenbar schon einiges für die Längenkompensation am Pendel getan wurde.
Denn: Denn die aus meiner Sicht "echte" Gangabweichung besteht ja nicht im linearen Vorlauf bzw. Nachlauf, sondern in der nichtkontinuierlichen Gangabweichung.
Woraus resultiert diese?

Walter d. J.

Fitulek
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Re: Pendeluhr im Aufbau: Bitte Hilfe!

Beitrag von Fitulek » Fr 26. Feb 2016, 18:29

Danke,
da beruhigst Du mich sehr: ich verzichtete bisher auf genauen Gang, d.h. Abweichung zur Normaluhr=0, sondern lebte mit einem (ziemlich) konstanten "Vorgehen", auf das ich die Abweichung bezog.
Nun bin ich auf der Jagd nach den Gründen der +/- 4s/h und plane erst einmal die Lager der Seilrolle zu ändern. Ich werde über den "Fortschritt" berichten.

Und: Danke an alle, die so schnell interessiert mir helfen wollen!

Ach ja, noch eins: Das Zuggewicht gehört nicht in den "Kasten"! Der bei Ursus beschriebene "Knick", wenn Pendel in die Gewichtsnähe kommt, ist damit eleminiert. Mein Gewicht läuft außen!

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