Räder auf Wellen befestigen

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winne
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Re: Räder auf Wellen befestigen

Beitrag von winne » Di 19. Okt 2010, 20:51

Hallo

Uhrmacher 19 Schreibt :


Der Hinweis mit dem Überdrehen der Buchse nach der Montage auf der Welle ist sehr wichtig.
Aus meiner Sicht lässt sich nur so die erforderliche Rund- und Planlaufgenauigkeit erzielen.



Jörg das ist genau Richtig das haben gute Fachleute schon immer so gemacht !
Und baut man eine PPU ist dies unerlässlich !
Wenn man auf eine lange Pendeluhrtriebwelle einen Messingputzen zu fest aufschlägt ist die
Triebwelle mit Sicherheit krumm gezogen und das Trieb läuft unrund.
Am schlimmsten tritt das Verziehen auf, wenn der Kegel der Welle nicht genau zum Kegel des Loches passt, und wenn die Welle nicht gut poliert ist.
Beide Kegel müssen Übereinstimmen, dann schmiegt sich der Putzen bei dem geringsten Aufschlag restlos an und die Welle wird sich nicht krumm ziehen !
Wenn man Rund laufende Triebe haben will ist hier genaues Arbeiten unerlässlich.
Auch ich bevorzuge wie Ingo die Befestigung der Räder mit drei Schrauben.

Gruß Winne

winne
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Re: Räder auf Wellen befestigen

Beitrag von winne » Mi 20. Okt 2010, 09:08

@ Uhrmacher 19

Hallo Jörg

Wer sich heute eine Pendeluhr selbst herstellen will, der kann nichts Vernünftigeres tun, als
Sich die Erfahrungen früherer Asse im Präzisionspendeluhrbau zunutze zu machen !
Die haben ihr wissen für jedermann niedergeschrieben.

Zum besseren Verständnis hier noch zwei Bilder zu unserem Thema

Bild

Bild




Gruß Winne

steffl62
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Re: Räder auf Wellen befestigen

Beitrag von steffl62 » Mi 20. Okt 2010, 11:34

Sagt mal kommt mir das jetzt nur so vor oder würfelt Ihr kunterbunt Fertigungsmethoden von über 300 Jahren Uhrmacherkunst durcheinander. Ich glaub nämlich nicht das Ihr in einem Uhrwerk des 18. Jahrhunderts irgendwelche Schrauben zur befestigung der Räder an den Trieben finden werdet.

Vielleicht sollte mal klargestellt werden entsprechend welcher Epoche, Region/Werkstyp und auch an welcher Stelle im Werk diese Verbindung gemacht werden soll. ;)

lg Christian
.
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!

karlo

Re: Räder auf Wellen befestigen

Beitrag von karlo » Mi 20. Okt 2010, 11:57

Du hast das Problem sehr treffend beschrieben. :-)

Karlo

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Uhrmacher 19
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Re: Räder auf Wellen befestigen

Beitrag von Uhrmacher 19 » Mi 20. Okt 2010, 17:12

Hier ein paar Beispiele für die angedachte Radbefestigung.
Ich hoffe die Bilder sind einigermaßen deutlich !?
Scan_Pic0004.jpg
Scan_Pic0003.jpg
Scan_Pic0002.jpg
Gruß
Jörg
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winne
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Re: Räder auf Wellen befestigen

Beitrag von winne » Mi 20. Okt 2010, 17:42

@ steffel 62

Hallo Christian

Du hast ganz recht mit deiner Aussage und ich bitte um Nachsicht.
Ich meinte die Räderbefestigung an den Trieben in unseren Jahrhundert und
Speziell an den Präzisionspendeluhren.
So sind sie die PPU Liebhaber sie denken leider fast immer nur an Präzisionsuhren.

Gruß Winne

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Uhrmacher 19
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Re: Räder auf Wellen befestigen

Beitrag von Uhrmacher 19 » Mi 20. Okt 2010, 17:55

@ Winne

Hallo Winne,

vielen Dank für Deine Hinweise!
Ich habe einmal entsprechend Deinem 2. Foto eine Skizze mit den 3 Maßen für den Kegel angefertigt.
Kannst Du mir für das Beispiel im Foto die 3 Maße nennen?
Es geht mir nicht darum Deine Maße blindlinks zu übernehmen, sondern ich möchte vom Kegelverhältnis einen Eindruck bekommen.
Außerdem schreibst Du von den Erfahrungen der PPU-Herstellern.
Kannst Du mir dazu Literatur empfehlen?
Habe zwar in näherer Zeit nicht die Absicht eine PPU zu bauen, jedoch möchte ich Deinem Tipp mal nachgehen.
Kegelbuchse.jpg
Danke und Gruß
Jörg
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karlo

Re: Räder auf Wellen befestigen

Beitrag von karlo » Mi 20. Okt 2010, 18:50

Wie waere es mal ins Tabellenbuch zu schauen unter Kegelsitz?

Ich verstehe Walter immer mehr.

ps. Erwaermen zum aufschrumpfen geht mit Hitze, egal ob Spiriusflamme, heisses Wasser, Schweissbrenner.

:evil:

Karlo

Duplex
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Re: Räder auf Wellen befestigen

Beitrag von Duplex » Mi 20. Okt 2010, 18:57

Na, ... Du musst den Putzen ja innen 'irgendwie' konisch hinkriegen, nichtwahr? Da nimmst Du eine passende Reibahle, und darauf markierst Du Dir dann den entsprechenden Abschnitt mit einem Filzi..., für den Anfang dann auch mal Probelöchlein in Blecherl als "Lehre"..., usw.
Das ist, was Karl-Otto mit "Augenmaß und Handgewicht" ausgedrückt hat, durchaus wohlmeinend und zutreffend.
Kann man dann ja mit dem Mikrometer nachmessen und in die Werkszeichnung eintragen. Für die Serienfertigung... 8-)
"Wir können alles. Außer Hochdeutsch."

karlo

Re: Räder auf Wellen befestigen

Beitrag von karlo » Mi 20. Okt 2010, 19:14

Vorsicht, die meisten heutigen Reibaalen sind zylindrisch.
Weil man halt heute H(X) Passungen baut.

Wie kann man aus einer Schuessel Reis nur so ein Thema machen :?: :?: :?:

Karlo

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