Nächster Schritt zur eigenen PPU
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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Re: Nächster Schritt zur eigenen PPU
Hallo Leserschaft
Es gibt mal wieder was neues von Axel Gold aus Berlin
An anderer Stelle(http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... len#p29506)
habe ich ja erwähnt, daß ich statt einer 30 Tage Uhr gern ein 3-Monatsläufer bauen will.
Dafür scheint mir ein Planetengetriebe sehr geeignet. Also hab ich mal rumgefragt(http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... ebe#p30634)
um Klarheit zu bekommen und dann schon mal die üblichen Skizzen gemacht. Dann musste das Modul festgelegt und Zahnräder plus Bronzelager und Stahlwelle
bestellt werden(bei Maedler 0,7mm/20Zähne Stahl /60Zähne Messing) . Drei Räder wurden von der Narbe befreit, alle aufgebohrt und die Lager eingepresst.
Nun das Messing beim Metallhändler kaufen.
Los gehts.... Als erstes hab ich ein Plateau (auch "Steg" genannt) gedreht, das die Planetenräder trägt. Dann musste der Achsabstand markiert und
die 120° Teilung angebracht werden. Anschließend habe ich die Löcher gebohrt und die Wellenstücke eingepresst. ...
Weil der ganze Mist dann nicht gepasst hat, habe ich nochmal gemessen, versetzt und dann die fehlerhaften Stellen weggesägt.
So hatte ich dann tatsächlich Stege. Dann wieder Wellen rein und wieder hat an einem Punkt Zahn auf Zahn gestanden. Nun konnte
ich aber mit Hammer und Feile dem Ärger ..äh den Wellen Eine reinhauen. Hat dann es auch irgendwann gepasst, sah aber aus wie Sau.
Also alles neu und weil ich ja Übung brauch hat es erst nach 3 weiteren Versuchen geklappt. Die Bilder hab ich aber noch gemacht als
es noch gut aussah. Dann kam die Walze an die Reihe mit den Eindrehungen für die Kugellager und einem Ansatz für das Hohlrad, welches eine
entspechende Vertiefung bekommen hat. Nun wieder diese Bohrungen (genug geübt, ging leicht) um Rad und Walze
zu verschrauben. Eine kleine Testpolitur für das Foto und... Noch schnell die Räder aufstecken und noch ein Foto... Dann muss die Drehmaschine umgebaut werden um den Seilgang zu schneiden. Den habe ich dann mit einer Winzigfeile geglättet
und mit Schnur und Schleifpaste poliert. Funktion des Ganzen: Steg steht - Walze dreht durch den Zug am Seil - Hohlrad dreht mit der Walze und gibt die Kraft
über die Planetenräder an das Sonnenrad auf dem das Walzenrad befestigt ist weiter.
Ab da wie in jeder Seilzug getriebenen Uhr.
Aufziehen: Auf der Mittelwelle, die fest in den Steg eingenietet ist, wird ein Schneckenrad statt eines Sperrrades befestigt.
Dieses soll eine ruckelfreie Bewegung wärend des Aufziehens und eine stufenlose Blockierung danach ermöglichen. Steg dreht - Hohlrad/Walze dreht
gegen die Seilablaufrichtung(das ist das Aufziehen) aber die Last am Seil bleibt erhalten und somit die Kraftübertragung über die Planetenräder -
Sonnenrad/Walzenrad dreht - Kraft liegt weiter am Anker an.
Also bis bald
Axel Gold
Es gibt mal wieder was neues von Axel Gold aus Berlin
An anderer Stelle(http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... len#p29506)
habe ich ja erwähnt, daß ich statt einer 30 Tage Uhr gern ein 3-Monatsläufer bauen will.
Dafür scheint mir ein Planetengetriebe sehr geeignet. Also hab ich mal rumgefragt(http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... ebe#p30634)
um Klarheit zu bekommen und dann schon mal die üblichen Skizzen gemacht. Dann musste das Modul festgelegt und Zahnräder plus Bronzelager und Stahlwelle
bestellt werden(bei Maedler 0,7mm/20Zähne Stahl /60Zähne Messing) . Drei Räder wurden von der Narbe befreit, alle aufgebohrt und die Lager eingepresst.
Nun das Messing beim Metallhändler kaufen.
Los gehts.... Als erstes hab ich ein Plateau (auch "Steg" genannt) gedreht, das die Planetenräder trägt. Dann musste der Achsabstand markiert und
die 120° Teilung angebracht werden. Anschließend habe ich die Löcher gebohrt und die Wellenstücke eingepresst. ...
Weil der ganze Mist dann nicht gepasst hat, habe ich nochmal gemessen, versetzt und dann die fehlerhaften Stellen weggesägt.
So hatte ich dann tatsächlich Stege. Dann wieder Wellen rein und wieder hat an einem Punkt Zahn auf Zahn gestanden. Nun konnte
ich aber mit Hammer und Feile dem Ärger ..äh den Wellen Eine reinhauen. Hat dann es auch irgendwann gepasst, sah aber aus wie Sau.
Also alles neu und weil ich ja Übung brauch hat es erst nach 3 weiteren Versuchen geklappt. Die Bilder hab ich aber noch gemacht als
es noch gut aussah. Dann kam die Walze an die Reihe mit den Eindrehungen für die Kugellager und einem Ansatz für das Hohlrad, welches eine
entspechende Vertiefung bekommen hat. Nun wieder diese Bohrungen (genug geübt, ging leicht) um Rad und Walze
zu verschrauben. Eine kleine Testpolitur für das Foto und... Noch schnell die Räder aufstecken und noch ein Foto... Dann muss die Drehmaschine umgebaut werden um den Seilgang zu schneiden. Den habe ich dann mit einer Winzigfeile geglättet
und mit Schnur und Schleifpaste poliert. Funktion des Ganzen: Steg steht - Walze dreht durch den Zug am Seil - Hohlrad dreht mit der Walze und gibt die Kraft
über die Planetenräder an das Sonnenrad auf dem das Walzenrad befestigt ist weiter.
Ab da wie in jeder Seilzug getriebenen Uhr.
Aufziehen: Auf der Mittelwelle, die fest in den Steg eingenietet ist, wird ein Schneckenrad statt eines Sperrrades befestigt.
Dieses soll eine ruckelfreie Bewegung wärend des Aufziehens und eine stufenlose Blockierung danach ermöglichen. Steg dreht - Hohlrad/Walze dreht
gegen die Seilablaufrichtung(das ist das Aufziehen) aber die Last am Seil bleibt erhalten und somit die Kraftübertragung über die Planetenräder -
Sonnenrad/Walzenrad dreht - Kraft liegt weiter am Anker an.
Also bis bald
Axel Gold
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- Beiträge: 85
- Registriert: So 15. Aug 2010, 04:45
Re: Nächster Schritt zur eigenen PPU
Hallo,
ein Planetengetriebe hat einen sehr grosse Blindleistung.
Bei einer 3-Monatsuhr eine Aufgabe.Der Aufzug ist dadurch sehr
schön gelöst!
Grüsse Josef
ein Planetengetriebe hat einen sehr grosse Blindleistung.
Bei einer 3-Monatsuhr eine Aufgabe.Der Aufzug ist dadurch sehr
schön gelöst!
Grüsse Josef
Re: Nächster Schritt zur eigenen PPU
Nachdem nun alles in der Reihe ist, ich auch mal.
Sieht sehr schoen aus, aber Josefs Einwand ist berechtigt.
Hast Du das berechnet, oder im Modell schon getestet?
Obwohl die Konstruktion ja wohl locker ein paar Kg Gewicht wegsteckt.
Karlo
Sieht sehr schoen aus, aber Josefs Einwand ist berechtigt.
Hast Du das berechnet, oder im Modell schon getestet?
Obwohl die Konstruktion ja wohl locker ein paar Kg Gewicht wegsteckt.
Karlo
Re: Nächster Schritt zur eigenen PPU
Alle Wellen sind aus 5mm Silberstahl , die Walze ist massiv , das Plateau hat eine Stärke von 4,7mm
und die Wellen für die Planetenräder stehen nur 4,7mm raus. Also im Hebelverhältnis ausgeglichen.
Radbreite 4,6mm , Hohlrad 5,5mm , Kugellager 10x19x5 und 5x19x6.
Die Auslegungen waren intuitiv, da ich keine Ahnung von solchen Berechnungen habe.
Wenn ich das Getriebe anschuppse macht es 4-5 Umdrehungen , leichtgängig ist es also.
Grüße Axel
und die Wellen für die Planetenräder stehen nur 4,7mm raus. Also im Hebelverhältnis ausgeglichen.
Radbreite 4,6mm , Hohlrad 5,5mm , Kugellager 10x19x5 und 5x19x6.
Die Auslegungen waren intuitiv, da ich keine Ahnung von solchen Berechnungen habe.
Wenn ich das Getriebe anschuppse macht es 4-5 Umdrehungen , leichtgängig ist es also.
Grüße Axel
Re: Nächster Schritt zur eigenen PPU
Leichtgaengig im Leerlauf, ja.
Aber da im Neuzustand jedes der 3 Sonnenraeder abwechselnd die volle Kraft traegt, und nicht alle 3, wuerd ich das Getriebe mal gruendlich mit Laepppaste einlaufen lassen. Unter Last.
Und dann mal das Tragbild anschauen. Aber vor dem demontieren Eingriffe markieren.
Karlo
Aber da im Neuzustand jedes der 3 Sonnenraeder abwechselnd die volle Kraft traegt, und nicht alle 3, wuerd ich das Getriebe mal gruendlich mit Laepppaste einlaufen lassen. Unter Last.
Und dann mal das Tragbild anschauen. Aber vor dem demontieren Eingriffe markieren.
Karlo
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- Beiträge: 85
- Registriert: So 15. Aug 2010, 04:45
Re: Nächster Schritt zur eigenen PPU
Hallo,
zu meiner Ausbildung gehörte auch der Getriebebau und auch in meinen Uhren sind
Planetengetriebe eingebaut.
Da Deine Anordnung ähnlich einen Zwischenaufzug ist,
und ich bei meinen Konstruktionen feststellen musste,
dass dieser Zwischenaufzug mehr als 30% der Energie verbrauchte,
wird das Gewicht für den Antrieb der Dreimonatsuhr sehr gross!
Grüsse Josef
zu meiner Ausbildung gehörte auch der Getriebebau und auch in meinen Uhren sind
Planetengetriebe eingebaut.
Da Deine Anordnung ähnlich einen Zwischenaufzug ist,
und ich bei meinen Konstruktionen feststellen musste,
dass dieser Zwischenaufzug mehr als 30% der Energie verbrauchte,
wird das Gewicht für den Antrieb der Dreimonatsuhr sehr gross!
Grüsse Josef
Re: Nächster Schritt zur eigenen PPU
Diese Quatumdrehbänke ,müssten nicht schlecht sein .
Die Ausführung deiner Teile ist toll .
Ich bin gespannt wie es weiter geht.
Die Ausführung deiner Teile ist toll .
Ich bin gespannt wie es weiter geht.
- Uhrmacher 19
- Beiträge: 239
- Registriert: Mo 4. Okt 2010, 11:31
Re: Nächster Schritt zur eigenen PPU
Hast Du etwa das Messing mit der Handbügelsäge durchtrennt ???
Wenn ja .... das gibt Muskelkater
Die Idee und die Ausführung des Planetengeriebes gefallen mir sehr gut !!!
Und das Dir durch das Getriebe Energie verloren geht, musst Du einfach als gegeben hinnehmen.
Dafür erhälst Du ja schließlich eine längere Laufdauer.
Gute Arbeit .... Kompliment !!!
Darf ich fragen was so ein Rädersatz bei Mädler kostet !?
Gruß
Jörg
Wenn ja .... das gibt Muskelkater
Die Idee und die Ausführung des Planetengeriebes gefallen mir sehr gut !!!
Und das Dir durch das Getriebe Energie verloren geht, musst Du einfach als gegeben hinnehmen.
Dafür erhälst Du ja schließlich eine längere Laufdauer.
Gute Arbeit .... Kompliment !!!
Darf ich fragen was so ein Rädersatz bei Mädler kostet !?
Gruß
Jörg
Re: Nächster Schritt zur eigenen PPU
Die Preise bei Maedler kann man Online sehen.
Ist ein ganz normaler Onlineshop.
Und mit Säge? - Ja ... aber Werkstück dreht ja in der Maschine.
Axel
Ist ein ganz normaler Onlineshop.
Und mit Säge? - Ja ... aber Werkstück dreht ja in der Maschine.
Axel
Re: Nächster Schritt zur eigenen PPU
Enthält deine Planung einen Motoraufzug ? So mit der Hand und dann mit Schneckengetriebe, da mußt du ziemlich viel kurbeln.