Probleme mit Schlagwerk

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soaringjoy
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Re: Probleme mit Schlagwerk

Beitrag von soaringjoy » So 3. Okt 2010, 15:13

Basil,

ja, es gibt eine Systematik und zwar so:

Alle beweglichen Komponenten des Schlagwerkes müssen in der
Ruhestellung in einem ganz bestimmten, vordefinierten Verhältnis
zueinander stehen - nur wenn dieses erreicht ist, kann das Schlagwerk
richtig funktionieren.
Fängst Du nun an, an der Stelle "A" etwas zu verändern, so hat dies
Auswirkungen auf die Stellen "B" und "C".
Ergo musst Du wirklich versuchen zu verstehen, was genau mit welchen
Auswirkungen im Schlagwerkstrang abläuft.
Fang bei der Zeigerwelle an.
Eine Nocke oder ein Stift drückt gegen einen Hebel.
Was macht der Hebel, welche Auswirkung hat er auf den nächsten
Hebel, wohin fällt der Hebel, wo muss er landen und wieso?
Diese Analysen und Studien musst Du betreiben, bis für Dich das
"Aha-Erlebnis" kommt und Du durchblickst.
Wie gesagt, erfahrungsgemäß haben die Räder und Staffeln auf der
vorderen Platine solcher Uhrwerke Index-Markierungen, die die
Grundstellung anzeigen. Und eben diese Grundstellung musst Du
finden; da beißt keine Maus den Faden ab.
Auf Deinen beiden letzten Bildern kann Du den Indexpunkt auf
dem Zahnradkranz über der Staffel sehen - etwa bei "11:00h".
Genauso wird das Rad darunter einen solchen Punkt haben,
insgesamt müssten es drei sein. Die müssen in der Ruhestellung
zueinander ausgerichtet sein. Dann, und erst dann, kann der Rest
angepasst werden.

Gehe bitte von folgendem aus:
Ein normales "Wald- und Wiesen" Schlagwerk wird funktionieren,
solange die Verhältnisse halbwegs stimmen.
Dein Schlagwerk ist komplizierter und "halbwegs" wird nicht
genügen.

Es dürfte aus der Ferne sehr, sehr schwierig, wenn nicht unmöglich
sein, Dir da zu helfen.
So ein Uhrwerk muss man einfach in Händen halten und begucken können.

Insofern haben Bernd-Klaus und Karlo schon recht; man muss das
Prinzip begreifen und verstehen, sonst kann man so ein Werk aus
dem Fenster werfen. (bitte nicht!) :o

...und zu Deiner Beruhigung: Selbst als halb ausgegorener Laie, der ich bin,
würde ich einen sehr, sehr guten Tag abwarten, bevor ich mit viel Ruhe an
so ein Uhrwerk heranginge - obwohl ich schon einige davon hatte.

J.
"tempus nostrum"

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