Bilderrahmenzange

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soaringjoy
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Bilderrahmenzange

Beitrag von soaringjoy » Fr 24. Sep 2010, 15:55

Überall, wo ich nach diesem Werkzeug gefragt habe,
hat man mich angeschaut, als wäre ich ein Freigänger
von der "La-La-Farm"! :shock:
Der Vertriebsleiter der Fa. Hazet konnte zwar nachvollziehen,
was ich wollte, doch auch er musste mit den Schultern zucken.
In den U.S.A. verkauft man die Teile zwar, doch nach Deutschland
wollte keiner liefern.

Dank der Bucht habe ich doch noch das Werkzeug bestellt und
erhalten - O.K., zum fünffachen Preis, aber immerhin.

Das Teil ist genial...

Ach, Ihr wisst nicht, was es ist? Dann schaut mal hin.
Die Zange dient zum Eindrücken von Nägelchen bzw. Stahldreiecken
beim Wiedereinbau der Glasscheiben. Mit Hammer und Dorn zu arbeiten
ist risikobehaftet und oft fehlt einfach der Platz.
Nun verlieren selbst Wiener Regulatoren Gehäuse ihren Schrecken. :D

Wer googeln möchte: "picture frame pliers" dürfte Ergebnisse bringen.

J.
DSC06195.JPG
DSC06196.JPG
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petsch
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Re: Bilderrahmenzange

Beitrag von petsch » Fr 24. Sep 2010, 16:02

soaringjoy hat geschrieben:... Mit Hammer und Dorn zu arbeiten
ist risikobehaftet und oft fehlt einfach der Platz.
....
Wie Recht Du hast. Ich hab dabei schon oft geschwitzt und gehofft, dass es gut geht.

Gruß
Peter
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Typ1-2-3
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Re: Bilderrahmenzange

Beitrag von Typ1-2-3 » Fr 24. Sep 2010, 16:09

Hallo Jürgen

Ein starkes Teil. Irgendwie erinnert mich das an die alten Wagenheber, von der Mechanik her. Habe an den Stellen auch schon geschwitzt und war immer froh, wenn die Scheiben dann endlich drinnen waren und heile.

Ich glaube, wenn man die erste geschliffene Scheibe nicht kaputt gemacht hat, hat sich die Investition schon gelohnt, oder?

Frank

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Re: Bilderrahmenzange

Beitrag von steffl62 » Fr 24. Sep 2010, 16:25

Das Ding sieht ja genial aus! Mal sehn was es kostet. :P

Für alle die eine günstigere Lösung suchen gibt es den sogenannten "Glaserhammer"

Bild

Man sieht es leider auf dem Foto nicht aber der Kopf hat einen rautenförmigen Querschnitt so das beim Zuschlagen der Stiel seitlich vom Glas absteht aber der Kopf selbst parallel zum Glas fällt.

Allerdings ist das natürlich lange nicht so bequem und sicher wie Jürgens Zange.

lg Christian
.
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Holger Brandt
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Re: Bilderrahmenzange

Beitrag von Holger Brandt » Fr 24. Sep 2010, 20:55

Hallo, hier mein "Senf" dazu.

Ich hatte mal ein Teil älteren Datums (nach dem gleichen Prinzip) in den Fingern. Ich war begeistert... bis nach etwa dem 10. eingebrachten Nagel einer sich krümmte.. blöderweise zum Glas hin.. knack.. und ich dachte "Sch...".
Seit dem nehme ich einen kleinen Hammer. Schlage aber nicht direkt auf den Nagelkopf, sondern nehme einen Dorn dazwischen. Damit es auf dem Glas keine Streifen vom entlaggleitendem Hammer gibt, lege ich ein Papierstück auf`s Glas.
Bilanz bisher ( ca. 30 Scheiben) : kein Verlust.
Ich könnte mir die Arbeit mit der Zange gut vorstellen, wenn zwischen Zange und Glas was beigelegt wird. Habe ich aber nicht probiert. Ich denke an ein Blech (oder auch Kunststoff) so um einen Milimeter Stärke. Die Beilage verteilt dann bei einem "Nagelknick" die Kraft und könnte das Glas schützen.

mfG Holger

karlo

Re: Bilderrahmenzange

Beitrag von karlo » Fr 24. Sep 2010, 21:06

Die Zwischenlage ist wichtig.
Altes Glas, besonders hochwertiges fuer geschliffene Kanten, ist oft weicher als ein Hammer von Aldi.

Fuer Grobmotoriker kann man dann auch duenne Pappe seitlich auf den Hammer kleben.
Und dann immer auf dem Glas hin und her kloppen.

Juergen ist eigentlich 200 Jahre zu spaet geboren.
Er passt so in das Schema der Uhrmacher: Dafuer brauch ich ein Spezialwerkzeug.

:mrgreen: :mrgreen:

Karlo

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Re: Bilderrahmenzange

Beitrag von soaringjoy » Fr 24. Sep 2010, 21:35

Keiner versteht mich! :roll:

Also ich benutze prinzipiell Hammer und Dorn.
Ein Glas habe ich dabei noch nicht zerdeppert, na, sagen wir mal,
nach driehundert Uhrengehäusen.
Soweit irgend möglich, markiere ich auch die Leisten, so dass die
Nägel wieder in die ursprünglichen Löcher passen.
Wenn nicht, wird vorgebohrt, was meistens ein Abknicken verhindert.

Es gibt jedoch immer wieder Situationen, wo man einfach keinen
Platz für den Hammer, geschweige denn für einen Dorn hat.
So zum Bleistift bei dreiseitig verglasten Gehäusen.
Was habe ich da schon herumgekrebst, um die Nägel wieder fest
zu bekommen.
Ja, und hauptsächlich dafür ist die Zange bestens geeeignet.

Karlo, keine Angst.
Ich greife nicht grundsätzlich zum Spezialwerkzeug; Du kennst
doch meine "Werkstattausstattung"! :D

BTW, als ich mit dem Uhrenhobby anfing und noch nicht wusste,
dass es ein Uhrenhobby werden würde, ging es mir eigentlich mehr um
das Möbel - denn Möbelrestauration hatte ich doch schon gelernt.
Jow, wie die Ansichten sich doch ändern!

J.
"tempus nostrum"

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Re: Bilderrahmenzange

Beitrag von Die Mysteriösen » Sa 25. Sep 2010, 08:32

ICH VERSTEHE DICH!!

Gleich vorweg, beim Einbau habe ich auch noch kein Glas zerdeppert aber Blut und Wasser geschwitzt. Und das natürlich bei den Seitenverglasungen unserer Wiener. Ich finde das Werkzeug kongenial und habe auch schon mit einer US Firma Kontakt aufgenommen die auch outside USA shippen. Mal sehen... das Teil kostet dort USD 11,-- aber da kommen noch Zoll und Transport dazu, wer weiß ob sich das bezahlt macht.

@ Karlo: Manchmal ist es besser rechtzeitig zum richtigen Werkzeug zu greifen anstatt sich dagegen zu wehren und viel Zeit und Geld zu vergeuden. ;)
LG
Silvia und Christian
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Re: Bilderrahmenzange

Beitrag von petsch » Sa 25. Sep 2010, 20:54

Bei Stiften geht es ja noch mit Hammer und Dorn, aber bei den kleinen Metaldreiecken wirds wirklich haarig.

Dafür könnte ich mir so eine Hilfe gut vorstellen.
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Re: Bilderrahmenzange

Beitrag von soaringjoy » Sa 25. Sep 2010, 23:25

Ja, richtig.
Die Dreiecke sind wirklich fies und tückisch.
Da kommt es immer darauf an, die alten Schlitze
zu finden, oder man schneidet mit dem Bastelmesser
neue ins Material, damit die Spitzen erstmal einen Ansatz und
Halt finden.

J.
"tempus nostrum"

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