Einstellungen von Hemmungen

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
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KleineSekunde
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Einstellungen von Hemmungen

Beitrag von KleineSekunde » So 19. Sep 2010, 21:46

Hallo,

ich würde hier im neuen Forum gerne den Beitrag aus dem alten Forum von "Typ 1-2-3" bezüglich der Einstellung von Hemmungen von Uhren einstellen, da er eventuell von allgemeinem Interesse sein könnte. Einige Antworten und Beiträge würde ich dabei nicht übernehmen, ich hoffe hierbei auf Verständnis...

Ab hier also der gekürzte Beitrag von dem oben genannten Teilnehmer:

Um Widersprüche und Unklarheiten zu klären, will ich in lockerer Reihenfolge einiges über Großuhrenhemmungen berichten. Das soll ganz einfach und auch für Laien verständlich sein. Wenn es das nicht ist, bitte melden!

Der Anfang soll mit der rückführenden Ankerhemmung, Hakengang oder Clement-Hemmung gemacht werden.

Hakengang groß
Hakengang groß.jpg
Zunächst muss der Begriff „rückführend“ erklärt werden:
Wenn man das Pendel bei aufgezogener Uhr hin und her bewegt, macht das Ankerrad oder genauer das Hemmungsrad eine Bewegung. Auffällig dabei ist der Fall, denn der macht das Geräusch. Ein Hemmradzahn verlässt den Anker und bewegt sich ohne Berührung frei weiter. Das Geräusch hört man, wenn ein Hemmradzahn wieder den Anker berührt. Diese freie Bewegung des Hemmrades nennt man Fall. Wenn man nun das Pendel weiter in die gleiche Richtung bewegt (Ergänzungsbogen), so wird bei der rückführenden Ankerhemmung das Hemmungsrad entgegen der normalen Bewegungsrichtung zurückbewegt. Daher nennt man die Hemmung eine rückführende Hemmung. Rückführende Hemmungen werden bei Uhren niedrigerer Preisklasse eingesetzt, aber auch bei französischen Pendulen oder bei englischen Standuhren. Uhren mit rückführender Hemmung laufen sicher und sind einfach herzustellen.

Je nach Pendellänge sieht die Hemmung unterschiedlich aus, obwohl das Prinzip gleich ist. So muss bei einem langen Pendel der Ausschlagwinkel des Pendels klein sein. Daher übergreift der Anker eine hohe Anzahl von Ankerradzähnen. Bei der Abbildung oben sind das genau 9,5 Zähne.

Bei Kurzpendeln darf der Ausschlag nicht klein sein, weil sonst der Schwung des Pendels nicht ausreichen und die Uhr leicht stehen bleiben würde. Daher umfasst der Anker nur wenige Zähne.

Hakengang klein.
Hakengang klein.jpg
Bei der Ankerhemmung oben für eine Kurzpendeluhr umfasst der Übergriff nur noch 4,5 Zähne. Bei noch kürzerem Pendel setzt man eine andere Hemmung ein, den Rollengang. Dazu unten mehr.

Eine Abart des Hakenganges ist der Schwarzwälder Blechanker:

Schwarzwälder
Schwarzwälder.jpg
Wenn man diese Ankerhemmung mit einem entsprechenden Hakengang mit massivem Anker vergleicht, so wird man feststellen, dass die Winkel gleich sind. Der einzige Unterschied ist die Ausführung, hier nur als gebogenes Blech. Da das überhaupt keinen Unterschied in der Funktion macht, sehr wohl aber im Preis, wurden in späteren Uhren meistens die Schwarzwälder Blechanker eingesetzt.

Die Serie soll fortgesetzt werden. Nächstes Thema: Grahamhemmung

Frank
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Re: Einstellungen von Hemmungen

Beitrag von KleineSekunde » So 19. Sep 2010, 21:50

Hier noch Ergänzungen zum Hakengang. Alles ist absichtlich ganz einfach dargestellt, kompliziert geht in Büchern!!!

Wie wird so eine Hemmung eingestellt?

Um die Hemmung einzustellen, sind bei den späteren Uhren im Ankerkloben oder der Ankerbrücke Langlöcher gebohrt, mit denen man die Brücke weiter nach unten oder oben setzen kann. Damit kann man den Anker näher an das Rad bringen oder weiter weg. Welche Stellung ist nun die richtige?

Bei meiner Ausbildung wurde mir gesagt: „Das ist doch ganz einfach: Man nehme eine Reißnadel und markiere die Position der Brücke. Dann weißt Du doch anschließend genau, wo sie vorher stand.“
Das hat mir aus 2 Gründen nie gefallen:
1. Mir widerstrebt es, die Platinen zu beschädigen
2. Woher soll ich wissen, ob der vorige Uhrmacher die Hemmung richtig eingestellt hat?

Daher hier die Kurzanleitung zur Einstellung der Hemmung. Zeitbedarf: 1 bis 2 Minuten. Die Erklärung liest sich länger als das Einstellen, wenn man ein wenig Routine hat.

Dazu noch einmal die Abbildung von oben, diesmal mit Bezeichnungen:

Hakengang mit Bezeichnungen
Hakengang mit Bezeichnungen.jpg
Auf den Anker sind 2 Buchstaben gezeichnet:
E bedeutet Eingangsseite des Ankers. Hier kommen die Ankerradzähne in den Anker hinein.
A bedeutet Ausgangsseite, hier verlassen die Ankerradzähne den Anker wieder.

Wenn man den Anker mit der Eingangsseite nach oben bewegt, geht die Ausgangsseite nach unten. Dabei verlässt der Zahn Nr. 1 die Eingangsseite, das Rad fällt und berührt mit Zahn Nr. 5 die Ausgangsseite des Ankers. Tick! Das nennt man Innenfall!!!!

Umgekehrt: Wenn man den Anker mit der Ausgangsseite nach oben bewegt, geht die Eingangsseite nach unten. Dabei verlässt der Zahn Nr. 5 die Ausgangsseite, das Rad fällt und berührt mit Zahn Nr. 0 die Eingangsseite des Ankers. Tick! Das nennt man Außenfall!!!!

Nun zur Einstellung: Bewegt man den Anker vom Rad weg, also Kloben nach oben, dann verändert sich nur der Außenfall.
Kloben nach oben: Außenfall wird größer!!!
Bewegt man den Anker zum Rad hin, also Kloben nach unten, wird nur der Außenfall kleiner. Übertreibt man das, klemmt das Rad.
Der Innenfall verändert sich nicht! (Nur bei dieser Hemmung)

Meistens stimmt der Innenfall, denn der wird vom Konstrukteur festgelegt. Fehler hier sind sehr selten. Stellt man den Kloben und die Ankertiefe so ein, dass Innenfall = Außenfall, stimmt alles.

Jeder sollte das mal ausprobieren.

Beim nächsten Mal kommt wirklich die Grahamhemmung dran, zuerst ein wenig Theorie, dann die Einstellung der Hemmung.

Frank
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Re: Einstellungen von Hemmungen

Beitrag von KleineSekunde » So 19. Sep 2010, 21:51

Nachtrag:
Wer mal falschen Innenfall hoeren will ohne darauf zu warten eine Uhr mit verbogenem Schwarzwaldanker zu bekommen:
Selber verbiegen bei einer Schrottmoehre.
Meistens kann man ihn zurueck biegen.
Es ist naemlich zum wahnsinnig werden, wenn man nach 2 Stunden Anker verdrehen und gleichem Ueberschwingen kein sauberes Tick-tack hinbekommt.

Karlo

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Re: Einstellungen von Hemmungen

Beitrag von KleineSekunde » So 19. Sep 2010, 21:56

Die Graham-Hemmung

Die Graham-Hemmung ist um 1710 von George Graham erfunden worden. Sie vermeidet Fehler, die durch die Clement-Hemmung in das Pendel kam. Die Uhren liefen damit genauer. So konnten Präzisionsuhren gebaut werden, die z. T. sogar schon Temperaturkompensationen bekamen und dadurch für die damalige Zeit äußerst genau liefen.

Anfangs war der Graham-Anker noch einteilig, die Paletten konnten nicht nachgestellt werden.
Graham einteilig.jpg
Das hatte massive Nachteile: Wenn der Anker verschlissen war, musste entweder ein neuer Anker hergestellt werden, oder der Ankerkörper musste verbogen werden, damit die räumlichen Verhältnisse wieder so leidlich stimmten. Dass die Uhr anschließend nicht mehr so genau lief, kann man sich vorstellen. Die Anker dieser Zeit waren aber äußerst gut gehärtet, so dass sichtbarer Verschleiß an sich ziemlich selten ist.

Die spätere Version dieses Ankers ist servicefreundlicher, außerdem konnte sie durch Maschinen hergestellt werden. Der Ankerkörper war aus Messing, die Paletten meist aus Stahl (oder bei sehr hochwertigen Uhren aus Stein). Alles waren Drehteile, die Paletten konnten verstellt werden. Bei Verschleiß konnte man die Paletten nachschleifen, oder man konnte sie einfach umdrehen, weil die Rückseite schon vorbereitet war.
Graham Detail.jpg
(Die Abbildung oben zeigt die Hemmung mit eingezeichneten Winkeln. Daran sieht man, dass nichts an solchen Hemmungen zufällig ist, sondern eher hoch kompliziert. Wir wollen es aber nicht kompliziert machen, da man solche Winkel sowieso nicht in der Uhr nachmisst.)

Das Besondere an der Grahamhemmung ist, dass der Hemmradzahn nicht mehr auf eine schräge Fläche fällt (in der Abbildung links), sondern auf eine Rundung, deren Mittelpunkt genau mit der Ankerwelle zusammenfällt. Wenn nun das Pendel den Ergänzungsbogen schwingt (siehe unter Hakenhemmung oben), also sich weiter links herum bewegt, bleibt das Hemmungsrad stehen und wird nicht mehr zurückgetrieben. Wenn das Pendel dann zurückschwingt, kommt irgendwann der Punkt, wo das Hemmrad auf die Schräge gleitet. Dem Pendel wird ein Antriebsimpuls gegeben. Am Ende fällt der Hemmradzahn ab, auf der Ausgangsseite prallt ein anderer Hemmradzahn auf die Rundung (die heißt Ruhefläche), Tick! Das Spiel beginnt von Vorne.
Die Grahamhemmung beeinflusst das Pendel viel geringer als die Hakenhemmung, daher wird sie für genaue, hochwertige Uhren verwendet. Auch Wiener Regulatoren haben meist die Grahamhemmung, die älteren häufig noch in der alten, einteiligen Version.

Beim nächsten Mal beschreibe ich, wie man die Hemmung in der Uhr einstellt.
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Re: Einstellungen von Hemmungen

Beitrag von KleineSekunde » So 19. Sep 2010, 21:58

Typ1-2-3 hat geschrieben:
Rückführende Hemmungen werden bei Uhren niedrigerer Preisklasse eingesetzt, aber auch bei französischen Pendulen oder bei englischen Standuhren. Uhren mit rückführender Hemmung laufen sicher und sind einfach herzustellen.

Frank



Manomann ist das toll! So schöne Informationen vom Fachmann! Bist Du Fachlehrer? Ich speichere mir Deine Hemmungserklärungen separat ab. Als Laie kann ich zwar wenig davon umsetzen, aber es ist ein Genuss, etwas so klar zu sehen.
Ich habe eine Frage zu dieser rückführenden Hemmung. Ich war der Meinung, der Rückfall wäre ein Konstruktionsmangel und würde mit der Konstruktion der ruhenden Hemmung überwunden. Denn der Anker schiebt seine Fläche ja gegen den Zahn des Ankerrades, was mit zusätzlicher Reibung, Verschleiß und Veränderung der Genauigkeit zu tun hat, wenn das Öl knapp wird. Logischerweise muss die Antriebskraft so viel Überschuss haben, um gegen diese Widerstände anzuarbeiten. Bei Blechanker wohl akzeptabel, aber Du schreibst, für hochwertige Uhren würde der Gang sicherer. Durch die größere Kraftreserve oder weil das Pendel mehr Ausschwung hat? Bei meiner Standuhr geht der Sekundenzeiger ca. 1/3 seines Weges wieder zurück und das schon viele Jahrzehnte. Man sieht in den Ankerflächen Vertiefungen die der Einschlag hervorgerufen hat und auch die Spur des Rückfalls deutlich ausgemuhlt. Dem Messingankerrad ist keine Abnutzung anzusehen. Ein Kollege von Euch hat mal gesagt, das Ankerrad schaffe sich ev. sogar einen Schlitz durch den Anker hindurch. Danke für Antwort, Drehpendel

Die Uhr kennt Ihr ja
http://www.dg-chrono.de/fotohome/images ... 8bf975.jpg

(Beitrag von Drehpendel)

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Re: Einstellungen von Hemmungen

Beitrag von KleineSekunde » So 19. Sep 2010, 22:00

@ Drehpendel: Das mit dem Fachleher ist schon richtig, war ich einmal. Ist schon lange her, das Ganze. Mittlerweile ist der Beruf an unserem Berufskolleg längst gestorben, aber so irgendwie hängt man ja noch an der Sache.

Zu Deiner Frage mit dem Rückfall bei der rückführenden Ankerhemmung: Eigentlich hat der Rückfall sowohl Vorteile als auch Nachteile.
Die Nachteile hast Du schon richtig erkannt: Die zusätzliche Reibung macht sich z. T. am Anker bemerkbar. Man kann aber wirklich nicht sagen, dass das bei der Grahamhemmung nicht so wäre: Jeder, der schon viele Uhren mit Grahamhemmung repariert hat, weiß, dass auch dort sowohl die Ruhe als auch die Hebung (Schräge) arg verschleißen. Nur kann man sich bei der Grahamhemmung oft helfen, indem man die Paletten nachschleift oder sogar einfach umdreht. Umdreht soll jetzt nicht so verstanden werden, beide zu vertauschen. Bei der Abbildung oben sind die Rückseiten (Oberseiten) der Paletten rund, wie man sieht. Die lassen sich nicht umdrehen. Aber z. T. sind die Rückseiten sofort im richtigen Winkel geschliffen wie unten, und so lassen sich die Paletten lösen und anders herum einsetzen, und alles stimmt wieder.

Die Vorteile des rückführenden Ankergangs sind folgende: Hat die Uhr mehr Kraft (z. B. Feder voll aufgezogen), wird durch die Rückführung der Ausschwung des Pendels begrenzt. Dadurch kann der Gang der Uhr sogar genauer werden. Das gilt aber nur für lange Pendel. Bei vielen Küchenuhren mit Kurzpendel ist das aber leider anders: Bei Vollaufzug gehen sie meist vor, wenn die Feder abgelaufen ist, laufen sie nach.

Präzisonsuhren mit Grahamhemmung, die etwas auf sich halten, laufen aber sowieso mit Gewicht. Dann ist es egal, ob wie voll aufgezogen sind oder nicht.

Grüße

Frank

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Re: Einstellungen von Hemmungen

Beitrag von KleineSekunde » So 19. Sep 2010, 22:01

An der Stelle moechte ich davor warnen, einfach nur mal so die Paletten auszubauen um die Schraubenkoepfe von unten zu polieren. :-)
Die sind ganz schoen frickelig einzustellen.

Karlo

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Re: Einstellungen von Hemmungen

Beitrag von KleineSekunde » So 19. Sep 2010, 22:02

Lieber Frank, danke für Deine Zuwendung an uns interessierte Laien! Ich möchte als Außenstehender auf etwas aufmerksam machen. Die Uhrmacherei ist ein Handwerk mit Tradition, aus Zünften hervorgegangen usw. Ihr habt schöne plastische Fachbegriffe. Hemmung, Ruhe, Hebung, Anker usw. Einst wurde hier ein Verzeichnis aller Teile des Schlagwerkes eingestellt. Da fand ich so interessante Worte wie Rechen, Schloßscheibe, Warnrad, Windfang. Ich freue mich auf weitere Lehrbriefe! Günther

(Beitrag von Drehpendel)

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Re: Einstellungen von Hemmungen

Beitrag von KleineSekunde » So 19. Sep 2010, 22:03

Schöne, begreifbare Darstellungen, Frank!
Dennoch gebe ich unumwunden zu, dass ich den "Aha-Effekt" erst beim
gucken und vor vor allem beim anfassen bekomme :wink:
Gerade jetzt habe ich einige Schwierigkeiten mit einem massiven Hakenanker, der zum Klemmen neigt.

Unter http://www.uhrentechnik.de/ut_old/
(Gangmodelle)
kann man Fehler an der Grahamhemmung durch Palettenjustage in einer
Grafik nachvollziehen. Ich schaffe es allerdings nicht...

@Karlo:
Vielen Dank! Habe ich verstanden :twisted:
Zum Trost, ich lasse die Paletten drin. Mit meinen geschickten Fingerchen
komme ich beim Polieren auch so in die Ecken und Winkel :lol:

Jürgen

(Beitrag von soaringjoy)

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Re: Einstellungen von Hemmungen

Beitrag von KleineSekunde » So 19. Sep 2010, 22:08

Hallo

Hier ein paar Erklärungen zu meinem Quarzpendel. Ich will gleich dazu sagen, dass alles noch ein Experimentierstadium ist, zur Genauigkeit der Konstruktion und zur Haltbarkeit habe ich keinerlei Erfahrungen. Aber bisher sieht alles ganz gut aus:

Hier zunächst die Bilder:
Quartz 1.jpg
Quartz 2.jpg
Wie man sieht, ist das der Regulierteller. Man könnte meinen, dass die Klemmung für solch einen kleinen Teller überdimensioniert ist. Das ist wahr, denn er hat noch eine 2. Aufgabe: Weil bei meiner Uhr das Pendel gegen 1,8m lang ist, die Stäbe aber nur bis zur Länge von 1,5m lieferbar sind, hat diese Befestigung die weitere Aufgabe, 2 Stäbe miteinander zu verbinden. Bei einer Sekundenpendeluhr ist das dann natürlich kein Problem... Habe versucht, die Klemme von einem Reststab abzuziehen, war nicht möglich. Das hält also schon sehr gut.

Zur Regulierung: Die Pendellinse steht auf einer kleinen Klemmvorrichtung. Wenn man die Länge der Linse nach oben richtig dimensioniert, kann sie gleichzeitig zur Kompensation des restlichen Temperaturfehlers herhalten. Um sie etwas nach oben oder unten schieben zu können, benutzt man einfach eine 2. Klemmvorrichtung. Beispiel nach oben: Man klemmt die Vorrichtung direkt unter die vorhande fest. Dann öffnet man die obere, schiebt alles nach oben, setzt ein Blech dazwischen (mit der Blechdicke kann man das Maß der Korrektur bestimmen), schiebt die obere Klemme wieder nach unten und schraubt die obere Klemme wieder fest. Dann kann man die untere Klemme wieder abnehmen und hat die gewünschte Korrektur, auch ohne Gewinde. Feinreglage geht wie gewohnt mit dem Regulierteller.

Ob das alles so funktioniert und die Uhr so genau läuft, wie ich mir das vorstelle, steht in den Sternen. Erst mal muss ich die Pendellinse haben. Die muss ich mir anfertigen lassen, das überschreitet meine maschinellen Möglichkeiten. Wenn die Uhr dann läuft, geht es hier weiter.

Hier der Link zu der ursprünglichen Uhr, für die das Pendel gedacht ist.

http://www.dg-chrono.de/testforum/phpBB ... .php?t=628

Hier kann man auch noch die untere Klemmvorrichtung sehen, diesmal und noch mit einem Alu-Stab kombiniert. Mit dieser wird das Pendel mit dem Antrieb verbunden.

Grüße

Frank
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