Federeinbau aber wie

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unnnamed
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Re: Federeinbau aber wie

Beitrag von unnnamed » Sa 22. Okt 2011, 18:46

Wurde aber schon ersetzt die Feder, oder? Die ist (war) fertig.
Gruß Bernd

Heinrich
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Re: Federeinbau aber wie

Beitrag von Heinrich » Sa 22. Okt 2011, 21:29

ja, beide Federn wurden von mir ersetzt, sie waren ja schließlich ca 200 Jahre alt und angebrochen. Fertige Federn waren mit diesen Maßen leider auch bei Spezialfirmen (Fix & Co) nicht zu bekommen, ich musste im Stahlhandel ein Federstahlband dieser Breite und Stärke besorgen, die Federaugen selbst bohren und den später inneren Teil der Federn weichglühen, damit er beim Einbau wegen des kleinen Federkern-Durchmessers nicht bricht. Neulich habe ich aber bei einer französischen Pendule eine Feder wieder eingebaut, die mit "Paris Mar 1748" und einem leider unleserlichen Namen signiert war. Die Feder war noch so gut daß ich absolut keinen Grund sah, sie nicht wieder einzubauen.
Heinrich
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Comtoisekueken
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Re: Federeinbau aber wie

Beitrag von Comtoisekueken » So 23. Okt 2011, 00:24

Na, das hätte mich aber echt interessiert, wie du das gemacht hast. :(
Ich kenn ja nur Feder raus, alte oder neue Feder wieder rein, gibts evtl. einen Bericht? :)

Heinrich
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Re: Federeinbau aber wie

Beitrag von Heinrich » So 23. Okt 2011, 10:04

das ist schnell erklärt. Feder glühen und Löcher bohren ist ja doch klar, das weitere Vorgehen ging so: ich habe in ein Stück Rundstahl mit dem Federkern-Durchmesser ca. 1 cm vor dem Ende quer ein Loch mit M4-Gewinde eingebracht, eine M4-Schraube mit hakenförmig angeschliffenem Kopf eingedreht und den Rundstahl dann in das Backenfutter der Drehmaschine (keine Uhrmacherdrehbank! ;) ) gespannt. In den Stahlhalter kam ein einfacher Stift aus Rundstahl (ca. 6mm) mit einem angeschliffenen Haken. Nach dem Einhaken des vorher gefetteten Bandstahls sowohl auf dem "Federkern" als auch in den Haken im Stahlhalter habe ich die Motorwelle der Maschine mit einer auf den dort vorhandenen Schraubenkopf gesteckten Kurbel von Hand so lange gedreht, bis die Feder ganz aufgewickelt war. Jetzt habe ich das Federhaus so weit es ging über die Feder gestülpt, die Feder durch Zurückdrehen der Maschine entspannt, den Stahlhalter-Haken entfernt und den Support zur Seite gefahren. Danach wurde die Feder bei gleichzeitigem Festhalten des Federhauses via Kurbel wieder so weit angezogen, bis sie ganz ins Federhaus gerutscht ist und der Federhaushaken das äußere Federauge gefasst hatte. Das wars. Mit einem einfachen Großuhr-Federwinder arbeitet man im Prinzip genauso, nur sind die Dimensionen halt etwas kleiner.
Heinrich
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Comtoisekueken
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Re: Federeinbau aber wie

Beitrag von Comtoisekueken » So 23. Okt 2011, 10:48

Dank dir :) .

markus
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Re: Federeinbau aber wie

Beitrag von markus » So 23. Okt 2011, 12:49

Hallo Forum
Habe das Uhrwerk wieder zusammengebaut.
Die Uhr läuft und schlägt wie sie soll.
Das war meine erste Feder aber wohl nicht meine letzte.
Werde mich jetzt im Internet mal schlau machen was es so an Federwinder
zu kaufen gibt.
Gruss Markus

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soaringjoy
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Re: Federeinbau aber wie

Beitrag von soaringjoy » So 23. Okt 2011, 17:49

Über die Suchfunktion hier im Forum findet man einige
Infos zu Federwindern, z.B. hier:

http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... oe+Collins

J.
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Re: Federeinbau aber wie

Beitrag von markus » Di 25. Okt 2011, 11:43

Hallo J.
Danke für den Tip. Habe Herrn Rikl eine mail geschrieben bezüglich der Kosten.
Gruss Markus

karlo

Re: Federeinbau aber wie

Beitrag von karlo » Di 25. Okt 2011, 12:58

Sorg fuer einen weichen Untergrund wenn die Antwort kommt. :-)

Karlo

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Re: Federeinbau aber wie

Beitrag von markus » Di 25. Okt 2011, 15:48

Hallo Forum
Recht hat er der Karlo. Bodenturnmatte ist angesagt...
Aber 1000 Euro sind im Augenblick zuviel. Ich muss noch Winterreifen+Felgen kaufen.
Also bleibt nur ein Eigenbau oder sparen.
Markus

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