Fräsen einer Rändelmutter für Werkspfeiler

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Feinmech
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Re: Fräsen einer Rändelmutter für Werkspfeiler

Beitrag von Feinmech » Mi 31. Aug 2011, 11:43

Hallo zusammen,
die Werkpfeilermuttern und Werkbefestigungen für meine Sekundenpendeluhr habe ich mit einem 60° Fräser
von Thorton sowie mittels Teilkopf gefertigt. Bin kein Freund vom Rändeln man benötigt schon kräftige Maschinen dafür.
Während meiner Lehrzeit, vor vielen Jahren, durfte nur auf alten Maschinen gerändelt werden,da der Druck auf die Lager
der Spindel sehr hoch ist.
mfg
Gerd
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Gnomus
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Re: Fräsen einer Rändelmutter für Werkspfeiler

Beitrag von Gnomus » Mi 31. Aug 2011, 12:21

Ich hab mir mal ein paar Rändelschrauben und -muttern mit der Lupe angeguckt. Die "Zahnlücken" sind dabei meist 90° oder mehr.
Gruß
Micha

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soaringjoy
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Re: Fräsen einer Rändelmutter für Werkspfeiler

Beitrag von soaringjoy » Mi 31. Aug 2011, 12:21

Duplex hat geschrieben:Hallo Dieter,
hm... ich fürchte, die Zähne sind zwar sehr griffig, aber garnicht "daumenfreundlich"... 8-)
Schau mal z. B. hier (Riefler-Uhr):
Selbstredend sind die hier gezeigten Muttern in der Tat etwas
"griffig".
Aber, auch erfrischend anders im Vergleich zu den "genormten" Teilen.
Ich könnte mir sogar vorstellen, das ein Uhrwerk mit den Muttern
versehen, gewissermaßen zum "Hingucker" wird.

J.
"tempus nostrum"

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praezis
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Re: Fräsen einer Rändelmutter für Werkspfeiler

Beitrag von praezis » Mi 31. Aug 2011, 14:00

Rändelmuttern mit geradem Rändel werden normalerweise aus gezogenem Stangenmaterial hergestellt, wenn es nicht nur 1-2 Einzelstücke sind.

Gruß,
Frank
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Re: Fräsen einer Rändelmutter für Werkspfeiler

Beitrag von Duplex » Mi 31. Aug 2011, 18:28

Feinmech hat geschrieben:...Bin kein Freund vom Rändeln man benötigt schon kräftige Maschinen dafür. Während meiner Lehrzeit, vor vielen Jahren, durfte nur auf alten Maschinen gerändelt werden,da der Druck auf die Lager der Spindel sehr hoch ist. mfg Gerd
@ Gerd: Beim Drücken mit einem Rändelrad ja. Das läss sich mit einer Rändelzange elegant vermeiden, damit kann man auch auf kleinen Maschinen Rändeln (oder um seine große zu schonen, was zu empfehlen ist). Selbstbau ist einfach, lohnt aber nicht, ab ~25 € (z. B. hier http://www.rc-machines.com/index.php?na ... 81&start=1).
Rändeln will im übrigen gelernt und fleißig geübt sein, damit es gelingt. "Richtig schöne" Rändel, besonders bei kurz-spanendem Material, erhält man aber nur mittels Fräsen, entweder im Teilverfahren (für gerade Rändel) oder mittels Rändelfräser (Kreuzrändel, etc.)
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Re: Fräsen einer Rändelmutter für Werkspfeiler

Beitrag von teslak » Mi 31. Aug 2011, 19:47

Hallo Zusammen,

das Thema lässt mir noch keine Ruhe. Angestachelt, im positiven Sinn, bin ich durch die Äußerung der Griffigkeit der Muttern. Das ist zu 100% richtig.
Ich habe ja in einen früheren Beitrag erwähnt, dass ich auch schon Versuche mit einem so genannten „Fräsrändel“ mit doch sehr mäßigem Erfolg durchgeführt habe. Das Teil habe ich noch mal herausgekramt und die Einstellungen korrigiert. Nach einigen Fehlversuchen ging es endlich voran.
Hier die Ergebnisse:
2793.jpg
Die Zähne sind sehr spitz ausgeprägt, da habe ich ein wenig zuviel in der Tiefe zugestellt. Man kann es auch durch nochmaliges überdrehen des Außendurchmessers den eigenen Geschmack anpassen.
2794.jpg
Das Rändel wurde in zwei Durchgängen gefräst unter Verwendung von Schneidöl. Der Riesenvorteil ist, dass die Belastung gegenüber dem Drücken des Rändels wesentlich geringer ist. Auch die Oberfläche ist sehr ordentlich geworden.
Aufmerksam geworden bin ich über einem Thread in „Peters CNC-Ecke, da ist die Technik ausführlich beschrieben.

Den Halter für das Fräsrändelrad habe ich mir selber geschnitzt, kein großer Aufwand.
2798.jpg
2799.jpg
Wie ist Eure Meinung zu dieser Ausführung?

Viele Grüße,
Dieter
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Re: Fräsen einer Rändelmutter für Werkspfeiler

Beitrag von Duplex » Mi 31. Aug 2011, 22:58

Dieter, schön gemacht! Keine Frage, siehe mein Statement oben bez. Rändelfräsen.
Ansonsten ist es Geschmackssache. Ich persönlich bevorzuge feine Rändel, gleichermaßen wegen der Haptik als auch wegen der Ästethik... Präzisionsuhrwerke und 'grobe' Rändelmuttern vertragen sich bei mir irgendwie nicht, siehe Riefler-Beispiel weiter oben.

Aber, wie gesagt, es gilt die künstlerische Freiheit... 8-)
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Re: Fräsen einer Rändelmutter für Werkspfeiler

Beitrag von teslak » Sa 5. Nov 2011, 19:01

Hallo Zusammen,

in den letzten Wochen konnte ich nur sehr spärlich an den Thema weiterarbeiten. Dank der vielen Bilder hatte ich langsam eine etwas klarere Vorstellung wie die Rändelmutter aussehen sollte. Nachdem endlich das passende Rändelrad zur Verfügung stand, war der Rest nicht mehr so schwer. Die Rändelmutter ist noch nicht Fehlerfrei sieht aber schon etwas besser aus als meine Versuche davor. Aber seht selber. Über eine Rückmeldung, positiv wie auch negativ würde ich mich freuen, denn dann kann das Ergebnis verbessert werden.
3265.jpg
3262.jpg
3259.jpg
3257.jpg
Viele Grüße,
Dieter
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Re: Fräsen einer Rändelmutter für Werkspfeiler

Beitrag von Gnomus » Sa 5. Nov 2011, 19:37

Also ich bin begeistert! Das ist ein richtiges Kunstwerk geworden!
Bild
Gruß
Micha

Heinrich
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Re: Fräsen einer Rändelmutter für Werkspfeiler

Beitrag von Heinrich » Sa 5. Nov 2011, 20:30

das ist SEHR gut, und vor allem sauber geworden! Bitte zeig uns doch mal das Werkzeug dazu!
Heinrich
Der liebe Gott gab uns die Zeit (von der Eile hat er nichts gesagt!).

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