Jahresuhr

Jahresuhren, Atmos und mehr
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Tillenkamp
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Jahresuhr

Beitrag von Tillenkamp » So 23. Jan 2011, 13:29

Ich habe eine Jahresuhr repariert mit dem HERMLE-Werk 65 FHS 921-001 siehe auch Plate 1104 / 1124 entsprechend "Repairguide 400 day clock" und mit der Drehfeder 0,06 mm in Gang gesetzt.
Im Repair Guide wird eine Dicke von 0,056 angegeben. Das Werk macht jetzt 24 "Schwingungen" pro Minute (Soll: 8/Minute) bei einer Amplitude von ca. 270°. Das Werk läuft somit 3fach zu schnell.
Da ein Nachstellen am 4-Kugel-Pendel nicht reicht, nun meine Frage:

Was muss ich verändern damit das Werk richtig, also mit 8 Schwingungen / Minute arbeitet?
Zur Verfügung habe ich den Drehfedernsatz von 080-081-411 von SELVA.

Ich bin für jeden Rat dankbar.

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Phalos
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Re: Jahresuhr

Beitrag von Phalos » So 23. Jan 2011, 13:45

Da würde ich sagen, da ist die Pendelfeder eindeutig zu stark.
Da brauchst du eine dünnere Pendelfeder.

Welche genau, keine Ahnung :shock:

Schau mal hier da gibts verschiedene Stärken: http://www.1a-shops.eu/cgi-bin/shopserv ... bid=187385
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karlo

Re: Jahresuhr

Beitrag von karlo » So 23. Jan 2011, 13:53

Die Feder alleine ist da wohl nicht Schuld dran.
Die Hoehe des Mitnehmers zum Anker hat oft grossen Einfluss.

Karlo

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Phalos
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Re: Jahresuhr

Beitrag von Phalos » So 23. Jan 2011, 13:58

Aber verschnellert sich dadurch die Uhr?
Das war bei meinen Jahresuhren nie. Egal wo der Mitnehmer war, entweder blieb sie dann stehen oder sie ging. aber schneller oder langsamer wurde sie durch das Verstellen des Mitnehmers nicht.
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Re: Jahresuhr

Beitrag von karlo » So 23. Jan 2011, 14:47

Hatte ich auf jeden Fall schon.
Mir ist Faktor 3 fuer die Feder einfach zuviel. Wobei auch noch die Amplitude ok ist.
Mein Bauch sagt: "Da stimmt noch was nicht."

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Fritz
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Re: Jahresuhr

Beitrag von Fritz » So 23. Jan 2011, 16:37

Könnte es sein, das Pendel und Uhr nicht zusammen gehören?

Tillenkamp
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Re: Jahresuhr

Beitrag von Tillenkamp » Mo 24. Jan 2011, 13:14

Werk und Pendel gehören mit 100%iger Sicherheit zusammen.

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Re: Jahresuhr

Beitrag von karlo » Mo 24. Jan 2011, 13:39

Dann hilft ein Uhrmacher, wenn die Uhr nicht verbastelt werden soll.

Krlo

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Re: Jahresuhr

Beitrag von soaringjoy » Di 25. Jan 2011, 13:35

Hallo Tillenkamp,

wie so oft im Leben, ist es auch hier eine Zeitfrage, ob und in welchem
Umfang geantwortet wird.

Das Thema "Einstellung und Justierung von Jahresuhren" lässt sich nicht
mit zwei, drei Sätzen abhandeln.
Darüber wurden ganze Bücher geschrieben.

Eine Diagnostik von A - Z würde deshalb hier ganz sicher den Rahmen dessen, was wir
zu leisten imstande sind, sprengen.
Bei Jahresuhren muss i.d.R. der gesamte Antriebsstrang von "vorne nach hinten"
durchgecheckt werden, weil oft eine Mehrzahl von Komponenten in ihrer Gesamtheit
zur Fehlfunktion führen können.

Nicht zuletzt deshalb betrachten viele Laien, aber auch mancher Uhrmacher, Jahresuhren
als "Fluguhren". Sie neigen dazu, aus dem Fenster zu fliegen! ;)

Dieser Thread könnte hilfreich sein, aber auch über die Suchfunktion wirst Du sicher mehr
über Jahresuhren finden.

http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... t=Passmore

J.
"tempus nostrum"

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Re: Jahresuhr

Beitrag von Tillenkamp » Di 8. Feb 2011, 13:37

Hallo liebe Uhrenfreunde,

es gibt für alles eine Erklärung, oft dauert es nur etwas länger bis man dahinter kommt!

Ursäclich für den extremen Vorlauf ist die viel zu dicke Drehpendelfeder. Ich hatte bei S... ein Sortiment Drehpendelfedern bestellt und dann die mit 0,060 bezeichnete, ohne Nachmessung, eingebaut. Das habe ich vor ein paar Tagen nachgeholt und musste zu meinem Erstaunen feststellen, dass die Dicke 0,090 betrug. Alle anderen Federn im Sortiment entsprachen in etwa der Angabe.
Ich habe daraufhin reklamiert und Ersatz geliefert bekommen.

Meine Konsequenz aus dieser Atkion: Ich werde zukünftig, sofern es mir möglich ist, alles einer "Eingangsprüfung" unterziehen.

Besten Dank für Eure Stellungnahmen!

Tillenkamp wünscht allen eine gute Zeit.

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