Revision einer weiteren Jahresuhr

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Wolf_50
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Revision einer weiteren Jahresuhr

Beitrag von Wolf_50 » So 26. Feb 2017, 13:59

Ich möchte hier von meinen nächsten Erfahrungen berichten.
Inzwischen habe ich eine Kieninger & Obergfell bearbeitet.
Die Platine hat die Kennzeichnung KO im Kreis, 70x92mm.
Ist das ein Standard Uhrwerk von der Jahresuhrenfabrik??
Hier der Anblick wie die Uhr bei mir eintraf:
2_DSC05707_A.jpg
1_DSC05697_A.jpg
3_DSC05715_A.jpg
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Wolf_50
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Re: Revision einer weiteren Jahresuhr

Beitrag von Wolf_50 » So 26. Feb 2017, 14:22

und hier der aktuelle Zustand:
6_DSC05773_A.jpg
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Wolf_50
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Re: Revision einer weiteren Jahresuhr

Beitrag von Wolf_50 » So 26. Feb 2017, 14:24

Aber vom Anfang an::
Nach Justierung der Pendelfeder „lief“ sie nach mehrmaligem Anstoßen ca 30min.
Dann ein simpler Versuch mit leichtem Mini-Pendel 130g und kleineren Armen.
Welch ein sympatisches, melodisches Tick-Tack!
Ok die Uhr ist viel zu schnell, aber sie läuft. D.h. die Paletten sind eingestellt.
Sie zählte mehrere Tage, dann Gegenversuch mit Originalpendel 235g. Streik…
Das Ergebnis war reproduzierbar.

Innenlebender Uhr:
4_DSC05732_A.jpg
5_DSC05751_A.jpg
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Wolf_50
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Re: Revision einer weiteren Jahresuhr

Beitrag von Wolf_50 » So 26. Feb 2017, 14:26

Auf geht’s mit der üblichen Revision, wie von Stromer beschrieben.

Werk und Pendel zerlegt, mit Benzin gewaschen, mit Melerud poliert,
danach mit Spüli gewaschen. Die Gehäuseteile, wie Platinen, mit dem Wachs konserviert.
Die Zahnräder nicht. Ich habe Bedenken, die Zahnflanken könnten im Betrieb „kleben“.
Die Reinigung der Zahnräder erfolgte im US-Bad mit Fettlöser.
Die Lagerbohrungen habe ich mit Holz geputzt.


Jetzt Zusammenbau mit neuer Pendelfeder. Die empfohlene Horolovar 0,081 war im shop nicht vorrätig. Also 0,079 und 0,084 bestellt. Für einen ersten Versuch verwendete ich die 0,084. Der Versuch des Pendels ohne Werk zeigte, die Feder ist im Einstell-Bereich.
Mit Eingriff der Pendelfeder zählte das Werk wieder, nach 2- oder 3- maligem Anstoßen. Zunächst ohne Zifferblatt nur mit einem Zeiger aus Tesafilm. Nach 4h Schwingen wurden auch die 270° wieder erreicht.

Die Einstellung des Pendels habe ich mit Loctite 222 „leichtfest“ gesichert. Dies ist ausgelegt zur Fixierung von Justierungen. Ergebnis: ein Windhauch verstellt das leichtgängige Getriebe im Pendel nicht mehr. Es ist der feste Griff einer zartfühligen Hand erforderlich.
„Mittelfest“ aus dem Baumarkt ist weniger geeignet.
Diese Kleber härten unter Sauerstoff-Abschluss an Metallen aus. In der Plastikflasche kann es lange aufbewahrt werden. Das 222 habe ich nur als 10ml Portion gefunden. Dies reicht bei täglich 5 Uhren für die nächsten 10 Jahre.
An Interessenten gebe ich Minimengen ab. (Transportbehälter???) bitte PN.

Mit der Ganggenauigkeit und Reprozierbarkeit war ich zunächst unzufrieden.
Ich dokumentierte die Meßwerte in einer Exceltabelle. Mit Hilfe von Extrapolationen wurden die erforderlichen Korrekturen errechnet.
Die Abweichungen sind inzwischen geringer.
Wie bewertet Ihr ein aktuelles Delta von 1,3 min / Tag?

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Re: Revision einer weiteren Jahresuhr

Beitrag von Der_Stromer » So 26. Feb 2017, 20:19

Wolf_50 hat geschrieben:Ich möchte hier von meinen nächsten Erfahrungen berichten.
Inzwischen habe ich eine Kieninger & Obergfell bearbeitet.
Die Platine hat die Kennzeichnung KO im Kreis, 70x92mm.
Ist das ein Standard Uhrwerk von der Jahresuhrenfabrik??
Hier der Anblick wie die Uhr bei mir eintraf:
2_DSC05707_A.jpg
1_DSC05697_A.jpg
3_DSC05715_A.jpg
:( Nein. Kieninger und Obergfell (KUNDO). Eine von Vielen.
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

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Re: Revision einer weiteren Jahresuhr

Beitrag von Der_Stromer » So 26. Feb 2017, 20:21

Wolf_50 hat geschrieben:Aber vom Anfang an::
Nach Justierung der Pendelfeder „lief“ sie nach mehrmaligem Anstoßen ca 30min.
Dann ein simpler Versuch mit leichtem Mini-Pendel 130g und kleineren Armen.
Welch ein sympatisches, melodisches Tick-Tack!
Ok die Uhr ist viel zu schnell, aber sie läuft. D.h. die Paletten sind eingestellt.
Sie zählte mehrere Tage, dann Gegenversuch mit Originalpendel 235g. Streik…
Das Ergebnis war reproduzierbar.

Innenlebender Uhr:
4_DSC05732_A.jpg
5_DSC05751_A.jpg
Pft! Der Abfall stimmt nicht und hast Du das Federhaus so zerdengelt?
Hallo aus der Oberpfalz
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Re: Revision einer weiteren Jahresuhr

Beitrag von Der_Stromer » So 26. Feb 2017, 20:33

Auf geht’s mit der üblichen Revision, wie von Stromer beschrieben.

Werk und Pendel zerlegt, mit Benzin gewaschen, mit Melerud poliert,
danach mit Spüli gewaschen. Die Gehäuseteile, wie Platinen, mit dem Wachs konserviert.
Die Zahnräder nicht. Ich habe Bedenken, die Zahnflanken könnten im Betrieb „kleben“.
Die Reinigung der Zahnräder erfolgte im US-Bad mit Fettlöser.
Da kann ich mich aber nicht dran erinnern, dass ich das so beschrieben hätte.

Und merke: Kleben, Löten Punzen wird jede Uhr verhunzen. :shock:

Zum Ausprobieren und Lernen, wie Pendel, Pendelfeder, Gewicht, Länge der Pendelfeder und Klingendicke die Ganggenauigkeit bestimmen, geht das ja, was Du da gemacht hast. Aber sonst? Nix daraus gelernt. Das Federhaus sieht so aus, da wird die Feder bei einigen Windungen drin klemmen und dann steht die Uhr. Aber bei Dir hilft ja dann einfach ne andere Pendelfeder. Macht man das so? Trial and Error, gelle!

Also, hier bin ICH raus.....
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

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Re: Revision einer weiteren Jahresuhr

Beitrag von Wolf_50 » Mo 27. Feb 2017, 14:55

Der_Stromer hat geschrieben:

Und merke: Kleben, Löten Punzen wird jede Uhr verhunzen. :shock:
Dem stimme ich ohne Vorbehalte zu.

Ich gebe zu. der Begriff „Kleben“ führt bei den üblichen Erfahrung zu Missverständnissen.

Eine starre Verbindung vergleichbar zum Löten ist mit diesem Stoff nicht erreichbar und nicht gewollt.
Es gibt Typen mit unterschiedlichsten Verwendungszwecken.

Mit dem 222 wird eine rutschende Beschichtung in dem sehr leichtgängigen Getriebe erzielt. Es genügt ein Tropfen am Rande der Verschraubung.
Die Beschichtung ermöglicht eine öftere gebremste Verstellung der Justierung. Mit einer Zahnbürste kann das Mittel wieder entfernt werden.
Nach vielfacher Verstellung ist die Schicht abgenutzt. Zusätzlicher Auftrag reaktiviert die Beschichtung.
An Rest-Teilen aus dem Vorrat kann man das vor dem eigentlichen Einsatz erproben.

Liebe Grüße
Wolfgang

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Re: Revision einer weiteren Jahresuhr

Beitrag von Wolf_50 » Mo 27. Feb 2017, 15:38

Der_Stromer hat geschrieben:
Da kann ich mich aber nicht dran erinnern, dass ich das so beschrieben hätte.
Korrektur meines Textes:

Ja stimmt die oben beschriebenen Arbeiten sowie deren Reihenfolge sind mein Resumee aus verchiedenen Beiträgen in Foren. Sorry, dass ich dies nicht deutlich herausgestellt habe.

LG
Wolfgang

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